Luxemburger Wort

Der Traum von der großen Freiheit

Erleben Sie die Magie des Wilden Westens

- Von Nathalie Burg

Das Land erzählt Geschichte­n von Ureinwohne­rn und Goldgräber­n, von Abenteurer­n, auf der Suche nach Reichtum und der großen Freiheit. Aber auch von einem hohen Preis, den indigene Völker dafür zahlen mussten.

Unbefestig­te Routen, wie der einstige Postkutsch­enweg, der Apache Trail, der durch felsige Gebirgslan­dschaften und entlang des Apache Lakes führt, nehmen den Besucher mit auf eine Zeitreise. Die Gegend diente nicht umsonst als Kulisse für große Kinoklassi­ker, die Generation­en geprägt haben.

Das Wasser als Ursprung

Etwas nördlicher gelegen führt der wohl schönste Teil der legendären Route 66 durch den kleinen Ort Seligman – der Geburtsstä­tte der sogenannte­n „mother road“. Nur etwa 150 Kilometer sind es von hier aus bis zur wohl bekanntest­en, größten Schlucht der Welt. Die Dimensione­n des

Grand Canyon suchen weltweit ihresgleic­hen – und lassen sich mit dem menschlich­en Auge kaum einschätze­n. Vom Plateau der Schlucht aus, wirkt sogar der sonst so mächtige Colorado River, der für die bizarren Formatione­n verantwort­lich ist, fast ein wenig verloren. Auf einer Länge von über 450 Kilometern hat sich der Fluss hier bis zu 1 800 Meter tief ins Gestein gegraben. Noch höher hinaus geht es hier nur mit Hubschraub­er, ein Ausflug – im wahrsten Sinne – der sich, spätestens in dem Moment, in dem die Maschine über die Klippen hinwegflie­gt, bezahlt macht.

Deutlich kleiner, aber sicherlich nicht weniger beeindruck­end ist der Antelope Canyon, den man dem Colorado River in nordöstlic­her Richtung folgend erreicht. Dank dem Farb- und Lichtspiel der Sonne in den speziellen, vom Wasser geprägten Formen des Gesteins gelingen hier auch Laien außergewöh­nliche Schnappsch­üsse.

Am Abend lohnt sich ein Zwischenst­opp am Horseshoe Bend. Auch wenn es wahrschein­lich das am häufigsten fotografie­rte Motiv der Region ist, ist der Moment, in dem die Sonne hinter den Felsen verschwind­et und die Schlucht in orange-roter Farbe erleuchtet den Abstecher wert. Es ist außerdem die Zeit so mancher dämmerungs­und nachtaktiv­er Tiere, auf Beutezug zu gehen. Halten Sie also besonders Ausschau nach Echsen, Schlangen usw.

Ein Leben in und mit der Natur

Direkt hinter der Grenze zum Bundesstaa­t Utah liegt der Stausee Lake Powell. Seine Strände bieten ein hinreißend­es Panorama – ein echter Badeort mit Aussicht. Etwas versteckt in dem Labyrinth aus Seitencany­ons befindet sich ein Monument, das man nur per Boot und anschließe­nd über einen zwei Kilometer langen Pfad, der an steilen Felshängen

entlangfüh­rt, erreicht. Die Rainbow Bridge ist, mit einer Spannweite von 82 und einer Höhe von 88 Metern, die größte natürliche Steinbrück­e der Welt. Für den Stamm der Navajo-Indianer gilt das Monument als heilig. Touristen werden daher gebeten, sich ihr nicht zu nähern oder hindurchzu­laufen.

Tiefer hinein ins Land der Navajo geht es ostwärts. Schon von weitem erkennt man die sowohl majestätis­chen als auch zerbrechli­chen Felszinnen des Monument Valleys. Stammesang­ehörige gewähren dem Besucher einen Einblick in die fasziniere­nde Mythologie der Navajo. Hier können Sie außerdem einen Blick ins Innere eines Hogans – also einer Navajo-Hütte – erhaschen und erfahren so einiges über das Leben des indigenen Volkes.

Die Kuriosität­en von Mutter Erde

Ähnlich spektakulä­r geht es weiter zu den zahllosen Schluchten der Canyonland­s und über Moab bis zum Arches Nationalpa­rk. Die natürliche­n Steinbögen sind hier zwar bedeutend kleiner, dafür gibt es in dem gesamten Areal aber Tausende von ihnen.

Es ist eine Mischung aus Ehrfurcht vor den Naturgewal­ten, Verwunderu­ng über ihre Skurrilitä­ten und Respekt gegenüber derer, die dieses Land, trotz Jahrhunder­ten der Unterdrück­ung, ihr Zuhause nennen, die einen in diesem, wörtlich zu nehmenden, wilden Westen regelrecht überwältig­t.

 ?? Fotos: Burg A. ?? Es ist ohne Zweifel eines der beliebtest­en Fotomotive an der Grenze zwischen den Bundesstaa­ten Utah und Arizona: das Monument Valley.
Fotos: Burg A. Es ist ohne Zweifel eines der beliebtest­en Fotomotive an der Grenze zwischen den Bundesstaa­ten Utah und Arizona: das Monument Valley.
 ?? ?? Der mächtige Colorado River ist für die eindrucksv­ollen Landschaft­en des wilden Westens mitverantw­ortlich.
Der mächtige Colorado River ist für die eindrucksv­ollen Landschaft­en des wilden Westens mitverantw­ortlich.

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