Mission (fast) impossible
Jeden Tag ein Stückchen Schokolade. Es sind die kleinen Freuden, sagen sie, doch niemand sagt einem, mit wie viel Ärger, Kleingedrucktem und Geduld die Suche nach ein klein bisschen Tradition in der Vorweihnachtszeit verbunden sein kann. Jedes Jahr dieselbe lästige Suche, dieselbe Frage: Muss wirklich in gefühlt jedem Happen der verführerischen Nascherei mein Erzfeind stecken? Die Rede ist von der Nuss. Sie ist gesund, schmeckt bestimmt ganz lecker, schnürt mir allerdings die Kehle zu – weniger festlich. Und ich bin nicht allein, viele Bekannte lesen Verpackung über Verpackung auf der Suche nach den 24 Türchen, hinter denen sich kein böses Omen versteckt. Jedes Jahr aufs Neue: Mission (fast) impossible. Inzwischen weiß ich, auf welche geläufigen
Selbst basteln macht nur beim Verschenken wirklich Freude.
Sorten ich zurückgreifen darf, jedoch will ich auch nicht jedes Jahr mit den Vierjährigen um den schicken Kalender mit den treu-doof schauenden Comic-Zeichnungen streiten. Also suche ich weiter. Kneife die Augen zusammen, weil die Schriftgröße auf dem Rücken der Kartons ebenfalls für Kinder mit Adleraugen gewählt ist. Bis ich kapituliere und mich doch für die Teddybär-Einhorn-Glupschaugen-Version entscheide, damit ich 24 Tage mit strahlenden Augen statt kratzendem Hals genießen kann. Bitte nicht falsch verstehen: Die Figürchen sind ganz drollig und schön. Verurteilende Kinderblicke hingegen weniger. Natürlich gebe es noch die Option, sich seinen Wunschkalender selbst zu basteln, doch mal ehrlich: Die Variante macht nur beim Verschenken wirklich Freude. Insofern mein Memo an Süßwarenhersteller: Auch erwachsene Allergiker mögen Adventskalender. Liz