Jeder zweite Einwohner Opfer von Diebstahl oder Betrug
Luxemburg. Fast jeder zweite Einwohner Luxemburgs wurde in den Jahren 2015 bis 2020 Opfer eines Diebstahls oder Betrugs. Dies geht aus einer Studie des Statec hervor, die am Donnerstag veröffentlicht wurde. Demnach gaben bei der Umfrage, die in den Jahren 2019 und 2020 durchgeführt wurde, gut zwei Prozent der Befragten an, in den vergangenen fünf Jahren Opfer eines gewaltsamen Überfalls geworden zu sein. Knapp 17 Prozent erklärten, Opfer eines Diebstahls ohne Anwendung von Gewalt geworden zu sein.
Betrugsfälle dominieren
Während die Diebstähle mit Gewaltanwendung zwischen 2013 und 2020 um die Hälfte abgenommen haben, stiegen Diebstähle ohne Gewaltanwendung im gleichen Zeitraum um fast ein Drittel an.
Ein größeres Problem als Diebstähle stellen jedoch Betrugsfälle dar. Rund 18 Prozent der Umfrageteilnehmer gaben an, Opfer eines Betrugs geworden zu sein. Hier dominiert der Betrug in Zusammenhang mit Bankdienstleistungen. 17,7 Prozent der Befragten gaben an, bereits einen solchen Fall erlebt zu haben. Hierzu zählt allen voran der Betrug in Zusammenhang mit Bankkarten sowie mit Online-Banking.
Aus den Daten geht hervor, dass junge Menschen am häufigsten von Straftaten betroffen sind. Gut jeder fünfte 16- bis 24-Jährige wurde bereits Opfer eines Verbraucherbetrugs oder eines Diebstahls ohne Gewalt, während es bei den über 65-Jährigen nur jeder sechste ist.
Der Betrug mit Bankleistungen ist weit verbreitet.
Überdies wurde die geografische Verteilung von Wohnungseinbrüchen untersucht. Dabei zeigt sich, dass die südliche Hälfte des Landes häufiger von Einbrüchen betroffen ist. So gaben rund 17 Prozent der Bewohner des Kantons Luxemburg an, bereits Opfer eines Einbruchs geworden zu sein, gefolgt von den Kantonen Remich und Esch. In Clerf und Mersch ist der Anteil am niedrigsten, dort erklärten jeweils weniger als fünf Prozent der Einwohner, bereits einen Wohnungseinbruch erlebt zu haben.
An der Umfrage nahmen 5 695 Einwohner Luxemburgs teil. Dass die Daten bereits vor zwei Jahren erhoben und erst jetzt veröffentlicht wurden, erklärt die zuständige Forscherin Clarissa Dahmen mit dem aufwendigen Prozess, den es brauchte, um die Daten aufzubereiten. „Die Kriminalität ist zudem ein soziales Phänomen, das eher über einen längeren Zeitraum untersucht wird. Es ist selten, dass kurzfristige Änderungen auftreten“, so Dahmen. Demnach sei auch nicht davon auszugehen, dass sich die Zahlen seit 2020 stark verändert haben. GlS