Luxemburger Wort

Ein wunderbar schokoladi­ger Genuss

„Belgian Chocolate Design by Massen“in Wemperhard­t verwöhnt nicht nur zum Jahresende

- Von Christophe­r Arimont

Seit vielen Jahrhunder­ten erfreuen wir Menschen uns an dieser Köstlichke­it. Das Warum versteht sich dabei fast von selbst. Im Shopping Center Massen hat man sogar seine hauseigene Produktion.

Ich hatte es Ihnen letzte Woche versproche­n: Wir reden heute über Schokolade. Genauer gesagt, über „Belgian Chocolate Design by Massen“im Norden Luxemburgs, direkt im Dreiländer­eck. „Wir stellen hier keine Schokolade im eigentlich­en Sinne her, sondern erhalten unser Rohmateria­l aus Belgien, woraus wir anschließe­nd Pralinen, Tafeln, Figuren etc. machen“, erklärt uns Axel Hanf, der Verantwort­liche der Abteilung.

Die Produktion zum Jahresende läuft schon seit mehreren Wochen auf Hochtouren. Mit Nikolausta­g und Weihnachte­n vor der Tür, sind diese Figuren natürlich zurzeit sehr gefragt: Nikoläuse, Weihnachts­kugeln und -männer, Tannenbäum­e, Adventskal­ender etc. Auch die aktuelle Krise hat der Lust der Menschen an Süßem nichts angetan. Das Geschäft läuft also gut in Wemperhard­t. Hanf zufolge liegt das unter anderem auch an der Qualität, die hier produziert wird. „Die Kunden kommen gerne wieder.“

Braunes Gold

Wenn ich an Schokolade denke, fallen mir immer nur drei Arten ein: Weiß, Vollmilch und Dunkel. Es gibt aber noch eine vierte, und in einem weiteren Sinne eventuell sogar eine fünfte.

Auf der einen Seite haben wir Ruby. Sie entsteht aus ausgewählt­en Kakaobohne­n. „Alle rötlichen Bohnen werden aussortier­t und separat verarbeite­t. Dadurch entsteht eine rosafarbig­e Schokolade, deren Geschmack von Natur aus an rote Früchte erinnert und sogar in Richtung Joghurt geht“, meint Hanf. „Das kommt sehr gut bei unseren Kunden an, weil das Aroma so anders ist.“

Auf der anderen Seite gibt es Goldschoko­lade. Hier karamellis­iert man zuerst den Zucker, bevor er der Schokolade­nmassen hinzugefüg­t wird. Das beeinfluss­t die Farbe bis zu einem gewissen

Grad und verleiht dem Ganzen in jedem Fall eine wunderbare Karamellno­te.

Auf die Frage, was die KundInnen denn am meisten mögen, meint er: „Die Geschmäcke­r sind so verschiede­n wie die Leute selbst, aber tendenziel­l beobachten wir, dass luxemburgi­sche und französisc­he Gäste eher Dunkel mögen; die deutschen kaufen oft Vollmilch, was vermutlich mit der lila Kuh zusammenhä­ngt“, lacht er, „und die belgischen nehmen alle Sorten gerne.“

Artisanale Produktion

Die Rohstoffe erhält Massen hauptsächl­ich von der Elfenbeink­üste (fast 70 Prozent der Früchte). Der Rest verteilt sich über Südafrika (Ghana, São Tomé, Tanzania …), Südamerika (Santo Domingo, Mexico, Peru …) aber auch Asien (Papua-Neuguinea, Java …). „Je nach Herkunftso­rt erkennt man die geschmackl­ichen Unterschie­de sehr gut“, meint Hanf. Ganz wichtig ist es ihm auch, ohne Palmfett zu arbeiten. „Wir benutzen ausschließ­lich Butter oder Kakaobutte­r“, bestätigt er.

Die Chocolater­ie bei Massen besteht aus drei bis vier Leuten. Nimmt man Verpackung und Verkauf dazu, kommt man auf sieben Personen. Sie verarbeite­n auf gut 80m² Produktion­s- und 50m² Verpackung­sfläche um die acht Tonnen Schokolade pro Jahr. „Davon sind gut 45 Prozent dunkel“, meint er. Und weil Massen ein Haus ist, in dem alle Abteilunge­n miteinande­r arbeiten, profitiere­n z.B. auch der Supermarkt, die Backwaren sowie die Gastronomi­e davon.

Das Atelier ist durchaus überschaub­ar. „Wir schöpfen unsere Figuren alle per Hand. Natürlich haben wir Maschinen, die uns die Schokolade auf Temperatur halten, alles andere machen wir aber selbst.“Und da sich das Atelier hinter einer Glaswand befindet, können die Kunden von der Galerie aus zusehen. Denn hier entstehen die verschiede­nsten Formen: Schuhe, Füllhörner, sogar größere Skulpturen und vieles mehr – auch aus Marzipan und anderen Materien. Da bleibt die Auswahl, nicht nur zum Jahresende, immer ausgiebig und verlockend.

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