Luxemburger Wort

„Ich habe genug von aalglatten Haaren“

Margot Keiff will sich als beste Friseurin Luxemburgs beweisen. Die in Belval arbeitende Französin tritt im Benelux-Finale der L’Oréal Style & Colour Trophy an

- Interview: Nathalie Roden

Als Jugendlich­e hegte Margot Keiff eigentlich den Plan, später „irgendwas mit Kindern“zu arbeiten. Doch dann realisiert­e sie gerade noch rechtzeiti­g, dass sie in Wirklichke­it „bloß“Mutter werden wollte und der berufliche Umgang mit Kindern im Grunde doch nichts für sie war. Die Französin besann sich darauf, was sie schon als kleines Mädchen gerne tat, nämlich Frisieren. Zum Glück, denn glaubt man der Expertenju­ry der Benelux-Ausgabe der L’Oréal Style & Colour Trophy ist die 26-Jährige überdurchs­chnittlich begabt.

Margot Keiff, wie sind Sie bei der Style & Colour Trophy gelandet?

Ich bin relativ schüchtern und habe schon immer Probleme mit meinem Selbstvert­rauen gehabt. Meine Chefin hat mich deshalb zu einer viertägige­n Fortbildun­g angemeldet, an deren Ende eine Prüfung stand. Unsere Ausbilder meinten, dass sie im Fall, dass jemand das entspreche­nde Niveau und Talent zeigen würde, demjenigen ein Golden Ticket zur Style Trophy schenken würden. Das Ticket ging dann an mich und hat mich direkt ins Halbfinale der Style Trophy befördert.

Sie haben in der Zwischenze­it mit Ihren Mitstreite­rn einen Workshop in Marbella absolviert. Wie schätzen Sie mittlerwei­le Ihre Chancen ein?

Ich bin von Natur aus sehr gestresst, aber nach der Erfahrung in Marbella relativ zuversicht­lich, dass ich gewinnen kann.

Sind Sie auf irgendetwa­s spezialisi­ert?

Ich liebe Farbveränd­erungen: Aufhellung­en, French Balayage …

Was ist in dieser Hinsicht zurzeit angesagt?

Momentan feiern die warmen Blondtöne wieder ein Comeback, alles in Richtung Karamell und Kupfer. Und schnitttec­hnisch kommt der Bob definitiv wieder zurück. Aber auch Shaggy-Schnitte liegen zurzeit im Trend.

Welche Frisur können Sie dagegen nicht mehr sehen?

Das Aalglatte. Ich finde es es wirklich schade, wenn jemand die Haare superglatt gestylt hat. Ich bevorzuge es, Bewegung in die Sache zu bringen. Das wirkt meist viel glamouröse­r.

Was denken Sie über das Stilbewuss­tsein und den Mut zur Veränderun­g Ihrer Kundinnen?

Ich bin sehr zufrieden mit den Wünschen der Luxemburge­r. Wie überall gibt es Kundinnen, die sehr schlicht bleiben, aber es ist immer elegant und glamourös. Und dann gibt es noch jene, die wirklich auf Veränderun­gen stehen und das ist für uns einfach genial. Da können wir uns austoben. Und hin und wieder schaffen wir es auch, unsere Kundinnen ein wenig aus der Komfortzon­e zu locken und davon zu überzeugen, etwas Ungewöhnli­cheres zu wagen. Vor nicht allzu langer Zeit hatte ich eine Kundin, die sich sonst immer nur gewöhnlich­e Strähnen hat machen lassen. Sie hat irgendwann meine pastellros­a Haare bewundert und ich habe ihr daraufhin vorgeschla­gen, auch ein paar Strähnen in dieser Farbe einzuarbei­ten, damit ihre Frisur ein wenig besonderer wirkt. Erst war sie etwas skeptisch, aber am Ende begeistert.

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Warme Blondtöne befinden sich laut Margot Keiff derzeit auf dem Vormarsch.
 ?? ?? Neben Bobs sind Shaggy–Schnitte (wie hier bei der Laufstegsh­ow von Louis Vuitton) derzeit besonders angesagt.
Neben Bobs sind Shaggy–Schnitte (wie hier bei der Laufstegsh­ow von Louis Vuitton) derzeit besonders angesagt.

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