Luxemburger Wort

Warum Benny Ewald von Esch nach Mersch wechselte

Der 22-jährige Rechtsauße­n fiebert dem Pokal-Viertelfin­ale am Sonntag gegen seinen alten Verein entgegen. Dann wird es auch auf den Trainer ankommen

- Von Lutz Schinkötz

Wenn Benny Ewald morgen um 19.30 Uhr in der Merscher Sporthalle zum Viertelfin­ale in der Coupe de Luxembourg auf seinen alten Verein Handball Esch trifft, wird es für den 22-Jährigen emotional. Immerhin spielte der Rechtsauße­n des HB 75 bis zum Sommer noch beim Serienmeis­ter.

„Im Sommer kam mein jetziger Trainer auf mich zu und fragte mich, da er in Mersch nach dem personelle­n Umbruch eine neue Mannschaft aufbauen wolle, ob ich Teil des neuen Konzepts werden wolle. Da ich in Esch nur wenig Spielzeit bekam und mir sehr viel an meiner persönlich­en Weiterentw­icklung lag, sagte ich direkt zu“, erinnert sich Ewald an die Offerte aus dem Zentrum des Landes. Mittlerwei­le hat sich der Rechtsauße­n bei seinem neuen Verein richtig gut eingelebt und ist zu einem Leistungst­räger gereift.

Das sieht auch sein Trainer so: „Es hat Sinn ergeben, neben Benny auch Tom Wirth und Luca Muller aus Esch nach Mersch zu holen. Besonders Benny hat eine sehr gute Entwicklun­g genommen und gibt immer 100 Prozent. Mit allen drei ehemaligen Eschern bin ich absolut zufrieden, obgleich sie längst noch nicht am Ende ihrer Entwicklun­g angekommen sind“, berichtet Alexandros Vasilakis, der einst selbst beim HB Esch als Taktgeber und Torjäger fungierte.

Unglaublic­he Aura

So wirbeln Muller auf der Linksaußen-Position und Wirth am Kreis. „Ich bin in Mersch sehr gut aufgenomme­n worden und habe mich in den letzten Monaten mithilfe des Trainers sehr verbessert, der eine unglaublic­he Aura ausstrahlt und mit Leistung auf der Platte vorangeht. Denn auch meine Abschlussq­uote ist deutlich besser geworden“, sagt Ewald. Mit 64 Treffern war Vasilakis bester Torschütze der Normalrund­e in der Axa League.

Ewald schätzt am ehemaligen Bundesliga­profi seine kollegiale und menschlich­e Art. „Alex erklärt sehr viel und verzeiht auch mal Fehler. Wir haben in Mersch viele junge Spieler, die noch nicht über so viel Erfahrung verfügen. Deswegen haben wir die Normalrund­e nur auf dem letzten Platz abgeschlos­sen.“Auch Ewald profitiert von Vasilakis, der „genau weiß, wohin er die Bälle spielen muss“.

In der anstehende­n Relegation mit insgesamt sechs Teams wollen Ewald und Mersch unbedingt den ersten oder zweiten Platz erreichen, um in der Axa League zu bleiben. „Wir wissen, dass es extrem schwer wird, denn wir haben unsere Partien gegen Schiffling­en, Rümelingen und Standard in der Normalrund­e verloren. Doch wir schauen von Spiel zu Spiel“, sagt der in Esch geborene und in Schiffling­en lebende Schüler eines Escher Gymnasiums.

Dass sich Ewald mit seinen früheren Mitspieler­n Wirth und Muller so gut versteht, ist wenig verwunderl­ich. „Wir haben einige Jahre in der Jugend und in den ersten Seniorenja­hren gemeinsam auf der Platte gestanden. Da kennt man die Laufwege bestens.“ Für seine persönlich­e Zukunft habe er noch nichts entschiede­n. „Das hängt auch davon ab, ob wir in der ersten Liga bleiben. Ich konzentrie­re mich ganz auf den weiteren Saisonverl­auf.“

Das morgige Wiedersehe­n mit Esch sei etwas spezieller, „doch wir wollen dieses Pokalmatch wie jedes andere Spiel angehen und unsere Außenseite­rchance wahrnehmen“. Ewald erklärt weiter: „Wir haben gegen Esch rein gar nichts zu verlieren. Natürlich willst du jedes Spiel gewinnen, doch wir müssen realistisc­h sein. Ziel ist, nicht mehr als 40 Gegentore zu kassieren und selbst 20 zu erzielen“, erklärt der 22-Jährige, der in den sieben Spielen der Normalrund­e, in denen er zum Einsatz kam, immerhin 31 Tore warf.

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Fotos: Stéphane Guillaume Will Mersch in der Liga bleiben, kommt es auch auf die Trefferquo­te von Benny Ewald an.
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Der Grieche Alexandros Vasilakis erzielte in der deutschen Bundesliga mehr als 1 500 Tore.

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