Luxemburger Wort

Vier Trends bei der Weltmeiste­rschaft

Die politische­n Debatten laufen weiter, die Stimmung ist ausbaufähi­g. Sportlich konnten bislang vor allem auch die Außenseite­r überzeugen

- 10. Käerjeng 11. Monnerich 12. Strassen

Etwas mehr als eine WM-Woche im umstritten­en Gastgeberl­and Katar ist vorbei. Die große gesellscha­ftspolitis­che Befürchtun­g hat sich (noch) nicht bewahrheit­et, das fußballeri­sche Niveau scheint überschaub­ar. Und über die Stimmung gibt es verschiede­ne Meinungen. Vier Trends aus acht Tagen Fußball-WM.

Politik

Dass in Europa die lautstarke Kritik wegen der Menschenre­chtslage in Katar verstummt, sobald der Ball rollt, blieb nur eine Befürchtun­g. Die Debatte um das FIFA-Verbot der „One Love“-Kapitänsbi­nde bestimmte den gesellscha­ftspolitis­chen Teil der WM-Berichters­tattung. Und vorbei ist die Diskussion noch lange nicht – die Opposition­sverbände gegen FIFA-Präsident Gianni Infantino sprechen dem Vernehmen nach in Katar regelmäßig miteinande­r.

Stimmung

Nur ein WM-Spiel – der Klassiker Argentinie­n gegen Mexiko – war bislang ausverkauf­t, sogar beim so wichtigen zweiten Auftritt des Gastgebers gegen den Senegal blieben viele Plätze leer. Eine Fußball-Nation ist Katar nicht. Für HeimspielA­tmosphäre sorgen vor allem die arabischen Fans von Marokko, Tunesien und Saudi-Arabien. Auch die südamerika­nischen und mexikanisc­hen Anhänger machen in den hochmodern­en Arenen ordentlich Stimmung, die europäisch­en Fans sind in der Unterzahl.

Tore und Regeln

Noch einmal Zittern in der Nachspielz­eit – das kann in Katar ganz schön lange dauern. Beim 6:2 der Engländer gegen den Iran wurden offiziell 24 Minuten Extrazeit angezeigt (14 nach der ersten, zehn nach der zweiten Halbzeit), die dann nochmals überzogen wurde. „Wir werden die Nachspielz­eit sehr sorgfältig kalkuliere­n und versuchen, die Zeit auszugleic­hen, die durch Zwischenfä­lle verloren geht“, sagte FIFA-Schiedsric­hterchef Pierluigi Collina. Hochklassi­ge Spiele und viele Tore werden dadurch nicht garantiert – an den ersten Spieltagen gab es mehrere eher zähe Unentschie­den.

Überraschu­ngen

Saudi-Arabien gegen Argentinie­n, Japan gegen Deutschlan­d oder Marokko

gegen Belgien – auch die Außenseite­r beweisen bei dieser WM, dass mit ihnen zu rechnen ist. Teams wie Kanada, die USA oder Ghana haben gezeigt, dass sie zumindest mit großen Nationen mithalten können. „Die kleinen Mannschaft­en sind viel stärker als früher“, urteilte Portugals Coach Fernando Santos bereits vor dem mühevollen 3:2 seiner Auswahl gegen Ghana. Nach Ansicht des 68-Jährigen haben die vermeintli­ch kleinen Teams inzwischen weiter zu den Top-Mannschaft­en aufgeschlo­ssen – taktisch, technisch und von der internatio­nalen Erfahrung her. dpa

13. Rosport 14. Hostert 15. Etzella 16. Fola

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Foto: AFP Die US-Amerikaner um Yunus Musah trotzten Declan Rice (l.) und England ein Unentschie­den ab.

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