Racings Fußballer wollen „Best of the Rest“werden
Trotz der Niederlage gegen Titus Petingen soll Tabellenrang drei für Torwart Romain Ruffier und seine Mannschaft das Minimalziel sein
„Wir setzen uns nach oben keine Limits. Wenn der Swift und F91 diesen Punkterhythmus beibehalten, dann bleiben die ersten beiden Plätze für uns diese Saison außer Reichweite“, sagt Racings Kapitän und Schlussmann Romain Ruffier. „Wenn sie jedoch in der Rückrunde anfangen sollten, zu schwächeln, dann wollen wir da sein. Stand jetzt ist das realistischste Saisonziel jedoch Tabellenrang drei. In diesem Fall muss es unser Ziel sein, Best oft the Rest zu sein.“
Temporär müssen der 33-jährige Franzose, der bereits seit 2016 Racings unumstrittene Nummer eins zwischen den Pfosten ist, sowie sein Team nach der gestrigen 0:2-Niederlage gegen Titus Petingen vorerst kleinere Brötchen backen. Im Direktduell der beiden Serientäter – Racing ging in die Partie mit der Empfehlung, acht Ligaspiele ungeschlagen zu sein, Petingen derer sechs – konnte sich Titus verdient durchsetzen. Dadurch verdrängte das Team die Hauptstädter vorerst vom Podium, sprich vom Minimalziel des dritten Tabellenplatzes.
Nach einem frühen Treffer von Artur Abreu (11.') lief Racing nahezu den ganzen Fußballnachmittag über einem Rückstand hinterher, ehe Kempes Tekiela zugunsten der Gäste in der 88.' per Foulelfmeter den Deckel drauf machte. Mickaël Garos hatte zuvor aufgrund einer Notbremse Rot gesehen. Tekielas entscheidender Treffer zum Endstand war in der Entstehung umso erstaunlicher, als dass sich der Deutsche nicht davon beirren ließ, in der 37.' bereits mit einem Handelfmeter am starken Racing-Schlussmann Ruffier gescheitert zu sein.
Indem er seine Farben kurz vor der Halbzeit im Spiel hielt, unterstrich Ruffier einmal mehr, wieso er im ansonsten über die Jahre hinweg so veränderten Racing-Kader eine der unverzichtbaren Säulen ist. Seit 2016 auf Verlorenkost zwischen den Pfosten stehend, spielt der gebürtige Franzose aktuell seine siebte Saison im Trikot der himmelblauen Hauptstädter. Den zum Saisonende auslaufenden Vertrag hat er jüngst abermals um drei Spielzeiten verlängert.
Lob für den Trainer
„Ich bin niemand, der für 200 Euro mehr den Verein wechselt. Der Club weiß, was er an mir hat – umgekehrt gilt das genauso. Ich fühle mich in diesem Club einfach unheimlich wohl – und will meinen Teil dazu beitragen, den Verein sportlich sukzessive weiterzuentwickeln“, nennt Ruffier seine Beweggründe für seine Vertragsverlängerung bis 2026. „Zehn Jahre dasselbe Trikot zu tragen, ist im schnelllebigen Fußballgeschäft heutzutage zweifelsohne eine Rarität. Mir fiel die Entscheidung zur Vertragsverlängerung aus den besagten Gründen jedoch sehr leicht“, so der junge Familienvater weiter.
Den Paradigmenwechsel, den man bei Racing zu Saisonbeginn auf der Trainerbank vollzog, begrüßt Ruffier nach den ersten Monaten unter Neu-Coach Fahrudin Kuduzovic ausdrücklich. „Mit Régis Brouard und Jeff Saibene hatten wir zuvor zwei unheimlich erfahrene und renommierte Trainer. Man konnte schon fast sagen, dass der Trainer bei uns der Star war. Mit Faz ist es anders. Er ist noch hungrig, sich einen Namen zu machen.
Dieser Hunger überträgt sich auf die Mannschaft und tut uns sehr gut.“
Während Ruffier einen möglichen Meisterschaftsgewinn als motivierend, aber schwierig einschätzt, sieht der 33-Jährige die Chance, seinen Titelhunger im zweiten nationalen Wettbewerb zu stillen, ungleich höher. „Aktuell sowie auf weite Sicht ist es in der Meisterschaft sehr schwer, an Hesperingen vorbeizukommen. Den Pokal hingegen habe ich mit Racing bereits zweimal gewonnen (2018 und 2022, Anm. d. Red.). Würden wir die Coupe de Luxembourg verteidigen sowie am Ende der Saison auf Rang drei stehen, hätten wir unter den jetzigen Voraussetzungen eine nahezu perfekte Saison gespielt.“