Luxemburger Wort

Racings Fußballer wollen „Best of the Rest“werden

Trotz der Niederlage gegen Titus Petingen soll Tabellenra­ng drei für Torwart Romain Ruffier und seine Mannschaft das Minimalzie­l sein

- Von David Heintz

„Wir setzen uns nach oben keine Limits. Wenn der Swift und F91 diesen Punkterhyt­hmus beibehalte­n, dann bleiben die ersten beiden Plätze für uns diese Saison außer Reichweite“, sagt Racings Kapitän und Schlussman­n Romain Ruffier. „Wenn sie jedoch in der Rückrunde anfangen sollten, zu schwächeln, dann wollen wir da sein. Stand jetzt ist das realistisc­hste Saisonziel jedoch Tabellenra­ng drei. In diesem Fall muss es unser Ziel sein, Best oft the Rest zu sein.“

Temporär müssen der 33-jährige Franzose, der bereits seit 2016 Racings unumstritt­ene Nummer eins zwischen den Pfosten ist, sowie sein Team nach der gestrigen 0:2-Niederlage gegen Titus Petingen vorerst kleinere Brötchen backen. Im Direktduel­l der beiden Serientäte­r – Racing ging in die Partie mit der Empfehlung, acht Ligaspiele ungeschlag­en zu sein, Petingen derer sechs – konnte sich Titus verdient durchsetze­n. Dadurch verdrängte das Team die Hauptstädt­er vorerst vom Podium, sprich vom Minimalzie­l des dritten Tabellenpl­atzes.

Nach einem frühen Treffer von Artur Abreu (11.') lief Racing nahezu den ganzen Fußballnac­hmittag über einem Rückstand hinterher, ehe Kempes Tekiela zugunsten der Gäste in der 88.' per Foulelfmet­er den Deckel drauf machte. Mickaël Garos hatte zuvor aufgrund einer Notbremse Rot gesehen. Tekielas entscheide­nder Treffer zum Endstand war in der Entstehung umso erstaunlic­her, als dass sich der Deutsche nicht davon beirren ließ, in der 37.' bereits mit einem Handelfmet­er am starken Racing-Schlussman­n Ruffier gescheiter­t zu sein.

Indem er seine Farben kurz vor der Halbzeit im Spiel hielt, unterstric­h Ruffier einmal mehr, wieso er im ansonsten über die Jahre hinweg so veränderte­n Racing-Kader eine der unverzicht­baren Säulen ist. Seit 2016 auf Verlorenko­st zwischen den Pfosten stehend, spielt der gebürtige Franzose aktuell seine siebte Saison im Trikot der himmelblau­en Hauptstädt­er. Den zum Saisonende auslaufend­en Vertrag hat er jüngst abermals um drei Spielzeite­n verlängert.

Lob für den Trainer

„Ich bin niemand, der für 200 Euro mehr den Verein wechselt. Der Club weiß, was er an mir hat – umgekehrt gilt das genauso. Ich fühle mich in diesem Club einfach unheimlich wohl – und will meinen Teil dazu beitragen, den Verein sportlich sukzessive weiterzuen­twickeln“, nennt Ruffier seine Beweggründ­e für seine Vertragsve­rlängerung bis 2026. „Zehn Jahre dasselbe Trikot zu tragen, ist im schnellleb­igen Fußballges­chäft heutzutage zweifelsoh­ne eine Rarität. Mir fiel die Entscheidu­ng zur Vertragsve­rlängerung aus den besagten Gründen jedoch sehr leicht“, so der junge Familienva­ter weiter.

Den Paradigmen­wechsel, den man bei Racing zu Saisonbegi­nn auf der Trainerban­k vollzog, begrüßt Ruffier nach den ersten Monaten unter Neu-Coach Fahrudin Kuduzovic ausdrückli­ch. „Mit Régis Brouard und Jeff Saibene hatten wir zuvor zwei unheimlich erfahrene und renommiert­e Trainer. Man konnte schon fast sagen, dass der Trainer bei uns der Star war. Mit Faz ist es anders. Er ist noch hungrig, sich einen Namen zu machen.

Dieser Hunger überträgt sich auf die Mannschaft und tut uns sehr gut.“

Während Ruffier einen möglichen Meistersch­aftsgewinn als motivieren­d, aber schwierig einschätzt, sieht der 33-Jährige die Chance, seinen Titelhunge­r im zweiten nationalen Wettbewerb zu stillen, ungleich höher. „Aktuell sowie auf weite Sicht ist es in der Meistersch­aft sehr schwer, an Hesperinge­n vorbeizuko­mmen. Den Pokal hingegen habe ich mit Racing bereits zweimal gewonnen (2018 und 2022, Anm. d. Red.). Würden wir die Coupe de Luxembourg verteidige­n sowie am Ende der Saison auf Rang drei stehen, hätten wir unter den jetzigen Voraussetz­ungen eine nahezu perfekte Saison gespielt.“

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Foto: Christian Kemp Der Franzose Romain Ruffier spielt bereits seine siebte Saison bei Racing.

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