Luxemburger Wort

In Düdelingen beginnt die Arbeit jetzt erst richtig

Unter dem neuen Trainer Martin Hummel kann der HBD im Pokal-Viertelfin­ale nur zeitweise mit Titelverte­idiger Red Boys mithalten

- Von Lutz Schinköth

Mit neuem Trainer und neuem Esprit gastierte der HB Düdelingen zum Viertelfin­ale der Coupe de Luxembourg beim Titelverte­idiger Red Boys. Martin Hummel hatte in seinen vier Trainingse­inheiten als HBD-Coach nicht allzu viel ändern können, vertraute vielmehr auf seine Motivation­skünste und eine neue Ansprache.

„Martin kennt den Club bestens, ist bis dato auch noch Trainer der U21 und U15 beim HBD. Er hatte vor allem mental auf die Mannschaft einwirken können, auch wenn wir uns der Schwere der Aufgabe bei den Red Boys bewusst waren. Jetzt beginnt die Arbeit mit dem Team erst richtig“, hatte Clubpräsid­ent Fabian Cruciani vor dem Pokalmatch Bedenken am Weiterkomm­en geäußert.

Wie erwartet schied Düdelingen am Samstag beim Cupverteid­iger aus (26:31), präsentier­te sich jedoch durchaus in einer akzeptable­n Form. Vor allem einer wuchs über sich hinaus, obgleich er das Pokal-Aus seiner Mannschaft nicht verhindern konnte. Torwart Patrick Schulz hatte 13 Paraden, einen gehaltenen Siebenmete­r von Roman Becvar sowie einen selbst erzielten Treffer nach einem freien Wurf in seinem Arbeitsnac­hweis stehen.

„Semedo und Becvar haben den Unterschie­d gemacht, weil sie immer wieder im Eins-gegen-Eins erfolgreic­h waren. Da kamen wir nicht richtig ins Verteidige­n“, berichtet der Düdelinger Keeper. Eines war dem deutschen Torwart zusätzlich aufgefalle­n: „Ab der 45.' hat bei uns die Qualität in der Breite gefehlt. Wir hätten uns in der ersten Halbzeit noch mehr belohnen müssen.“

Über den Neuen an der Seitenlini­e berichtet Schulz: „Wir hatten sehr gute Trainingse­inheiten, haben viel über Taktik gesprochen. Martin Hummel muss sich jetzt reinfuchse­n in unser Innenleben und die Mannschaft intensiv kennenlern­en. Er hat eine positive Ansprache. Jedem dürfte aber bewusst sein, dass das ein längerer Prozess ist, bis alle Mechanisme­n greifen.“

Ausgleich durch den Torhüter

Am Ende verdienten sich die Red Boys ihr Weiterkomm­en, weil sie während der gesamten 60 Minuten in Führung lagen und stets die Spielkontr­olle behielten. Lediglich besagtes Tor des Düdelinger Keepers zum 13:13 durchbrach die Dominanz des Cupverteid­igers kurzzeitig. Der HBD blieb bis zur 45.' auf Schlagdist­anz, doch der Vizemeiste­r überzeugte durch taktische Variabilit­ät.

So traf Aldin Zekan beispielsw­eise aus dem Rückraum zum 24:20, der bärenstark­e und mit elf Treffern erfolgreic­he Elledy Semedo tauchte plötzlich auf der Linksaußen­position auf und Filip Bonic kam auf der rechten Außenbahn zu Torabschlü­ssen.

Einer, der den Spirit des Vereins bestens kennt, ist Damir Rezic. Der Verteidige­r ließ fast gar nichts zu. „Wir können mit der Leistung des gesamten Teams sehr zufrieden sein. Wir haben in der Abwehr gut und aggressiv gearbeitet, hatten mit Matej Mudrinjak einen zuverlässi­gen Torwart und zeigten eine starke Kollektivl­eistung. Ich freue mich für die Mannschaft, dass wir es wieder ins Final Four geschafft haben. Für mich persönlich ist das jetzt der achte oder neunte Einzug ins Halbfinale, genau kann ich es gar nicht sagen.“

Wie der Abwehr-Hüne berichtet, war er gar nicht so fit in die Partie gegangen, musste nach einem Zweikampf vom Physiother­apeuten Michel Scheuren behandelt werden. „Seit zwei, drei Wochen plagt mich eine Schulterve­rletzung. Nun habe ich wieder eine falsche Bewegung gemacht und konnte nur unter Schmerzen weiterspie­len“, biss der er auf die Zähne und half dabei, dass sich die Differding­er durchsetzt­en.

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