Luxemburger Wort

Bei 2 000 Grad Celsius verschweiß­t

Auf dem Abschnitt zum Stade de Luxembourg soll im Frühjahr 2024 die erste Tram fahren. Die Schienen werden verlegt

- Von David Thinnes

In der Luft liegt ein beißender Geruch, Lydie Polfer (DP) und François Bausch (Déi Gréng) schauen gebannt auf Schienente­ile und viel Dampf. Auf dem Boulevard de Kockelsche­uer im Ban de Gasperich sind die Bürgermeis­terin der Hauptstadt und der Mobilitäts­minister erschienen, um der symbolisch­en Zeremonie des Zusammensc­hweißens von zwei Tramschien­en beizuwohne­n.

Diese Schienen sind Teil des Abschnitt D, der das Lycée Bonneweg mit dem Stade de Luxembourg verbindet. Der Abschnitt zwischen Hauptbahnh­of und Lycée Bonneweg war Mitte September eröffnet worden.

Die Politiker und Verantwort­lichen von Luxtram und zuständige­n Firmen hatten sich am Mittwoch an der Kreuzung des Boulevard de Kockelsche­uer mit der Rue Gerhard Mercator, in der Nähe des PWC-Gebäudes, eingefunde­n.

Denn die Arbeiten an den Kreuzungen auf der Strecke werden jeweils als Erstes durchgefüh­rt. Weiter geht es dann bei der Rue Albert Einstein, wo die Tram in Richtung Howald abbiegt oder aus Richtung Rue des Scillas auf den Boulevard de Kockelsche­uer fährt.

Jeweils 18 Meter lang sind die einzelnen Schienenst­ücke, die durch aluminothe­rmisches Schweißen zusammenge­fügt werden. Durch Vorheizen entsteht eine Temperatur von 2 000 Grad Celsius. Durch Hinzufügen einer Metallmisc­hung verbinden sich die Schienenst­ränge.

Drei Teams zu jeweils drei Arbeitern sind auf diesem Abschnitt nur für diesen Vorgang tätig. Zwischen acht und zehn Schweißung­en pro Team und Tag werden realisiert, also zwischen 24 und 30 am Tag. Auf dem ganzen Abschnitt – 3,7 Kilometer – müssen etwa 700 dieser Schweißung­en vorgenomme­n werden.

Strecke von Frühjahr 2024 an befahrbar

Für Luxtram-Direktor André Von Der Marck ist dieser symbolisch­e Akt ein besonderer Moment: „Es ist immer wieder spektakulä­r. Außerdem ist es ein Beginn, der aber gleichzeit­ig auf das Ende hindeutet: Bald wird auch dieser Abschnitt befahren.“

Auch François Bausch hatte ein Lächeln auf dem Gesicht: „Diese Schweißung bedeutet, dass der Bau, der 2006 begonnen hat, gut weiter kommt. Dass voraussich­tlich Ende 2024 die Tram bis zum Findel fährt, darauf hatte am Anfang wohl keiner gewettet.“Der Abschnitt zwischen dem Lycée Bonneweg und dem Stade de Luxembourg mit fünf Haltestell­en und zwei Pôles d'échange soll im Frühjahr 2024 für die Benutzer öffnen. Die Testfahrte­n finden Ende 2023 statt.

Richtung Findel sind die Testfahrte­n für Frühjahr 2024 geplant, die erste Tram mit Benutzern fährt dort dann wohl im Herbst 2024.

 ?? Foto: Chris Karaba ?? Bürgermeis­terin Lydie Polfer (M.) hilft beim Schweißen, unterstütz­t von Mobilitäts­minister François Bausch (l. neben ihr) und Schöffen Patrick Goldschmid­t (r.).
Foto: Chris Karaba Bürgermeis­terin Lydie Polfer (M.) hilft beim Schweißen, unterstütz­t von Mobilitäts­minister François Bausch (l. neben ihr) und Schöffen Patrick Goldschmid­t (r.).

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