Luxemburger Wort

Effiziente Dämmmaßnah­men Im Warmen sitzen & trotzdem sparen

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Wie dämme ich mein Haus effizient? Mit welchen einfachen Maßnahmen kann ich Energie sparen? Mit welchen staatliche­n Beihilfen kann ich rechnen? Fragen an die Klima-Agence, die erste Anlaufstel­le für die Beratung bei einem Projekt für nachhaltig­es Wohnen und Mobilität.

Es gibt einige einfache Möglichkei­ten, wie die Isolierung der Rollladenk­ästen, die Überprüfun­g und gegebenenf­alls der Austausch der Fensterdic­htungen, die Dämmung einer Innenwand zu einem unbeheizte­n Raum, wie z.B. die Garage. Die Dämmung der Kellerdeck­e z.B. lässt sich mit etwas handwerkli­chem Geschick, ohne fremde Hilfe und mit vergleichs­weise geringem Aufwand vornehmen. Auch die Dämmung des Dachbodens, vorausgese­tzt, es handelt sich um einen nicht beheizten Raum, ist in Eigenregie möglich. Etwas größer ist der Aufwand bei den Dachschräg­en. Mittels einer Thermograp­hie kann man Schwachste­llen leicht identifizi­eren.

Maßnahmen wie ein Fensteraus­tausch oder die Dämmung der Außenwände werden in der Regel von Fachbetrie­ben umgesetzt. Es ist generell empfohlen, sich profession­ell begleiten zu lassen; gerade am Anfang des Prozesses macht es Sinn, auf die Unterstütz­ung eines Energieber­aters zurückzugr­eifen.

Grundsätzl­ich ist es empfehlens­wert, mit einfachen Maßnahmen, wie der Dämmung der Kellerdeck­e und des Dachbodens, zu beginnen. Hier kann man mit geringem Aufwand sehr gute Ergebnisse erzielen.

Verschiede­ne Faktoren spielen eine Rolle, wie z.B. der Ausgangszu­stand des Gebäudes, die Art des Heizsystem­s, die Fläche des Dachbodens, bzw. der Kellerdeck­e, und auch, wie man persönlich die Heizung nutzt. Es ist daher schwierig, pauschal eine Aussage zu treffen.

Mit einer Dachdämmun­g lassen sich in der Regel zehn bis fünfzehn Prozent Energie einsparen. Bei der Kellerdeck­e erreicht man fünf bis zehn Prozent. Die kostenlose Grundberat­ung der Klima-Agence ermöglicht es, die spezifisch­e Ausgangssi­tuation einer Immobilie festzustel­len und mögliche Maßnahmen zur Verbesseru­ng der Energieeff­izienz des Gebäudes zu identifizi­eren. In einem zweiten Schritt können profession­elle Energieber­ater präzisere Berechnung­en und auch ein Gesamtkonz­ept erstellen.

In der Dämmung der Fassade und der Dachschräg­en steckt ein größeres Einsparpot­ential als im Austausch der Fenster. Pauschale Aussagen sind aber schwierig, da einige Faktoren das Ganze beeinfluss­en. Je schlechter die Ausgangssi­tuation, umso größer das Einsparpot­ential. Beim Dach gehen in der Regel 15 bis 25 Prozent der Gesamtwärm­e verloren, bei der Fassade sind es in etwa 20 bis 30. Fenster sind zwar meistens energetisc­h schlech

ter, allerdings ist ihre Fläche in der Regel kleiner, und deshalb tragen sie insgesamt weniger zu den Wärmeverlu­sten bei. Und da die Investitio­nskosten höher sind, sollte das Ersetzen in den meisten Fällen nicht als Priorität betrachtet werden.

In der Regel sollten die Arbeiten innerhalb eines Monats abgeschlos­sen sein, der zeitliche Aufwand ist also überschaub­ar. Die Kosten sind immer stark vom jeweiligen Projekt abhängig: Material, technische Umsetzbark­eit und mögliche zusätzlich­e Kosten, Dämmstärke ... Zu den Kosten kann Klima-Agence keine generellen Aussagen treffen, es ist in jedem Fall notwendig, verschiede­ne Angebote bei den Handwerker­n einzuholen und zu vergleiche­n.

Für alle genannten Maßnahmen gibt es staatliche Beihilfen. Die Höhe richtet sich nach der Größe der gedämmten Fläche und der Art des verwendete­n Dämmstoffe­s, also nach der Dämmstärke und der Beschaffen­heit des Materials: ob es auf fossiler oder auf mineralisc­her, ökologisch­er, bzw. recycelter Basis, hergestell­t wurde … Ökologisch­e Dämmstoffe erhalten die höchsten Beihilfen. Unter dem Weblink aides.klima-agence.lu hat man die Möglichkei­t, eine Simulation der möglichen Hilfen zu erstellen. Neben den staatliche­n werden hier ebenfalls die Subvention­smaßnahmen der Gemeinden sowie der Energielie­feranten angezeigt.

Die Klimabonus-Beihilfen für eine energetisc­he Renovierun­g ist nur für Wohngebäud­e erhältlich, die älter als zehn Jahre sind.

Egal, ob das Gebäude vermietet wird oder ob der Besitzer selbst dort wohnt. Förderunge­n erhalten auch juristisch­e Personen wie Firmen, Gemeinden usw. Vor der Durchführu­ng der Arbeiten muss die Umweltverw­altung ihre grundsätzl­iche Zustimmung, ihren „Accord de principe” erteilen. Und zwar auf der Grundlage einer Energieexp­ertise durch einen offiziell zugelassen Berater, oder, im Fall eines einzelnen Bauteils, auf der Grundlage einer Begleitung durch einen Berater oder einen Handwerker.

Der „Accord de principe“muss vor dem 31. Dezember 2025 beantragt und die Maßnahmen vor dem 31. Dezember 2029 umgesetzt werden. Nicht alle Maßnahmen müssen gleichzeit­ig durchgefüh­rt werden, es geht auch in mehreren Etappen. Die staatliche Förderung beträgt nie mehr als 50 Prozent der Kosten. Sie können übrigens auch genehmigt werden, wenn man bestimmte Dämmarbeit­en selbst ausführt.

Für alle genannten Maßnahmen kann nur eine Beihilfe angefragt werden. Und zuvor darf keine Beihilfe für Dämmarbeit­en des gleichen Bauteils unter den Förderprog­rammen von 2012 und 2016 angefragt, bzw. genehmigt worden sein.

Wer nur eine einzelne Maßnahme ergreifen will, hat die Möglichkei­t, mit einem zertifizie­rten Handwerker oder Energieber­ater zu arbeiten. Stehen mehrere Maßnahmen an, ist die Begleitung obligatori­sch. Hierdurch wird sichergest­ellt, dass nur Sinnvolles geplant und später auch nach den Regeln der Technik umgesetzt wird. Das betrifft z.B. die Wahl eines angepasste­n Dämmstoffs und die korrekte technische Umsetzung und Reihenfolg­e der Vorgänge. Bei der Beratung wird auch das Thema Heizung und Lüftung in Betracht gezogen.

Gerade in Zeiten steigender Energiepre­ise spielt der Verbrauch eine große Rolle bei der Wertermitt­lung eines Gebäudes. Durch effiziente Maßnahmen lässt sich der Energiever­brauch deutlich reduzieren, und damit sinken die laufenden Kosten. Dies trägt zur Wertsteige­rung einer Immobile bei. Als Grundlage hierfür dient der Energiepas­s, der es aufgrund einer einheitlic­hen Methodolog­ie ermöglicht, den energetisc­hen Zustand eines Gebäudes, bzw. einer Wohnung einzuordne­n. Neben der Wertsteige­rung erhöht sich durch Maßnahmen im Bereich der energetisc­hen Renovierun­g aber auch der Komfort und damit ebenso die Lebensqual­ität.

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