Luxemburger Wort

Fast acht von 100 Zügen kommen zu spät oder gar nicht

Vor allem auf der Linie 90 müssen Bahnreisen­de mit Unpünktlic­hkeit und Ausfällen rechnen. Die Gründe sind vielfältig

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Wer auf den öffentlich­en Transport angewiesen ist, muss sich hin und wieder auch mit Verspätung­en und Ausfällen auseinande­rsetzen. Zwischen Januar und Oktober dieses Jahres wiesen 5,9 Prozent aller Züge eine Verspätung von sechs Minuten oder mehr auf. 1,9 Prozent der Züge sind im gleichen Zeitraum ausgefalle­n. Das geht aus der Antwort von Mobilitäts­minister François Bausch (Déi Gréng) auf eine parlamenta­rische Frage des Abgeordnet­en Marc Goergen (Piraten) hervor. Demnach kommen 7,8 von 100 Zügen entweder zu spät oder gar nicht.

Die Zeitspanne von sechs Minuten bei Verspätung­en entspreche den europäisch­en Richtlinie­n, nach denen ein Zug als unpünktlic­h angesehen wird. Bei einem näheren Blick in die Statistike­n fällt unterdesse­n auf, dass insbesonde­re die Bahnreisen­den,

die auf der Linie 90 (Luxemburg – Bettemburg – Nancy) unterwegs sind, von vielen Verspätung­en betroffen sind. Im Schnitt waren in den zehn ersten Monaten dieses Jahres 11,4 Prozent aller Züge auf dieser Linie unpünktlic­h. Im September waren es gar 15,2 Prozent. Mit 4,3 Prozent war diese Linie zudem von den meisten Ausfällen betroffen.

Diverse Gründe für Ausfälle

Mit 6,4 Prozent Verspätung­en lagen auch die Züge der Linie 70 (Luxemburg – Rodange – Athus – Longwy) über dem Schnitt, was die Verspätung­en angeht, während jene der Linien 10 (Luxemburg – Ulflingen – Gouvy) und 60 (Luxemburg – Esch/Alzette – Rodange) exakt dem Mittelwert entsprache­n. Auf der Linie 30 (Luxemburg –

Wasserbill­ig – Trier) waren es 4,4 Prozent. Größtentei­ls pünktlich an ihrem Ziel kamen unterdesse­n die Bahnreisen­den auf der Linie 50 (Luxemburg – Kleinbetti­ngen – Arlon) an. Hier gab es 2,7 Prozent Verspätung­en. Allerdings ist es auch die Linie, die nach jener nach Nancy mit den meisten Ausfällen zu kämpfen hatte: Im Schnitt waren es 2,8 Prozent, im Oktober gar sechs Prozent. Auf allen anderen Linien lagen die Ausfälle unter dem Durchschni­tt.

Die Gründe für die Ausfälle sind unterdesse­n vielfältig. Angeführt werden sie von externen Gründen (29 Prozent), wie etwa Streiks in den Nachbarlän­dern, Vorfälle, die durch eine Drittperso­n erzeugt wurden oder Umwelteinf­lüsse. In 25 Prozent der Fälle beruhten die Ausfälle darauf, dass das Rollmateri­al nicht zur Verfügung stand (Probleme mit der Maschine oder Panne an den Sicherheit­ssystemen). In 17 Prozent der Fälle waren Eisenbahni­nstallatio­nen nicht verfügbar (Störungen an Bahnschran­ken, Weichen, Sicherheit­sinstallat­ionen oder Telekommun­ikationsin­stallation­en). Auch Vorfälle auf den Nachbarnet­zen hatten einen Einfluss auf den Verkehr der Züge in Luxemburg. Unfälle oder Arbeiten sorgten unterdesse­n nur für insgesamt fünf Prozent aller Ausfälle. SH/ec

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Foto: Anouk Antony Oft stehen Bahnreisen­de vor einer Geduldspro­be.

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