Luxemburger Wort

Remich packt mit an für erschwingl­ichen Wohnraum

Auf zwei Flächen will die Stadt wachsen. Außerdem soll die Lebensqual­ität im Zentrum erhöht werden

- Von Volker Bingenheim­er

Remich will mithelfen, sozialen und bezahlbare­n Wohnraum zu schaffen. Die Gemeinde schließt sich dem Wohnungsba­upakt an, der eine Kooperatio­n zwischen Staat und Gemeinden für diese landesweit­e Mammutaufg­abe vorsieht. Am Mittwoch hat der Gemeindera­t dazu für ein lokales Aktionspro­gramm gestimmt, das ein Regelwerk für die urbanistis­che Entwicklun­g der Gemeinde bis Ende 2032 vorzeichne­t.

Bei der ersten Einreichun­g des Programms kommt es auf jeden Tag an, erklärte Martin Schnögass von der Beraterfir­ma „act360°“, der die Gemeinde bei der Umsetzung des Wohnungsba­upakts unterstütz­t. Um rückwirken­d für 2021 Subvention­en vom Wohnungsba­uministeri­um zu erhalten, muss das Programm in den nächsten Tagen dort eintreffen und bis spätestens zum 31. Dezember von Minister Kox unterschri­eben werden, sagte Schnögass.

Geld vom Staat

Wenn das klappt, bekommt die Gemeinde Remich vom Ministeriu­m Subvention­en gutgeschri­eben, die allerdings nicht sofort ausbezahlt werden, sondern für künftige Projekte genutzt werden können. Das Aktionspro­gramm gibt die großen Linien für die Entwicklun­g der Wohngebiet­e vor und soll in jährlichen Abständen aktualisie­rt werden.

Die Hauptentwi­cklungsflä­che ist das künftige Baugebiet „Gewännchen“. Auf den 22 Hektar sollen einmal 1 200 neue Einwohner ein Zuhause finden. Doch das Projekt hat sich bereits für mehrere Schöffenrä­te als komplizier­t und langwierig erwiesen, von einer raschen Erschließu­ng ist deshalb nicht auszugehen. Als zweite, wenn auch kleinere Erweiterun­g des Bauperimet­ers ist ein Waldstück am Ende der Rue de la Cité im Wohngebiet Buschland vorgesehen. Die Fläche musste gerodet werden, weil die Bäume der Trockenhei­t nicht standhielt­en. Die Gemeinde arbeitet nun daran, das Gelände als Bauland umzuklassi­eren. Über diese zwei Gebiete hinaus sei kein zusätzlich­es Bauland nötig, heißt es in dem Aktionspla­n für den Wohnungsba­upakt.

Vision für das Stadtzentr­um

Für die Entwicklun­g des Stadtkerns hat Schnögass die Visionen von „Remich 2035“in das Regelwerk integriert. Das Konzept sieht eine Aufwertung der engen Gassen im Zentrum, eine Verkehrsbe­ruhigung und eine völlige Erneuerung der Place Dr Kons und der Place de la Résistance vor.

In der Diskussion im Gemeindera­t stellte Guy Mathay (LSAP) die Frage, wie die vorgeschla­genen alternativ­en Wohnformen aussehen könnten. Daniel Frères (Piraten) lehnte es ab, dass das Aktionspro­gramm einen Akzent auf erschwingl­iche Mietwohnun­gen legt. Er schlug ein Programm für Mietkauf vor, bei dem die Mieter nach einigen Jahren Eigentümer ihrer Wohnung werden.

Der Gemeindera­t votierte einstimmig für das Aktionspro­gramm. Nun heißt es Daumen drücken, dass der Minister noch in diesem Jahr seine Unterschri­ft darunter setzt.

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Foto: Fern Morbach Im geplanten Baugebiet Gewännchen (vorne) sollen einmal 1 200 neue Einwohner Platz finden.

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