Luxemburger Wort

Kein Preisdecke­l für Solidaritä­t!

Adveniat Lëtzebuerg unterstütz­t Menschen in Zentral- und Lateinamer­ika

- Von Henri Hamus

„Preisdecke­l“und „Preisbrems­e“könnten Unwörter des Jahres 2022 werden. Wir fühlen uns bedroht: hohe Spritpreis­e, hohe Heizungsko­sten, immer höhere Lebensmitt­elpreise … Ist der Ukraine-Krieg daran schuld? Oder die fehlenden Gas- und Erdölliefe­rungen? Oder die unterbroch­enen Lieferkett­en? Oder die Gewinngier internatio­naler Konzerne? Oder … ? Die Preise für Gas und Erdöl müssen gedeckelt werden – und zugleich muss der Bürger sparsam(er) umgehen mit den teuren Energieträ­gern!

Ob so vieler Probleme könnten wir vergessen, über den Tellerrand hinaus zu blicken, und unsere Menschenge­schwister übersehen, die ungleich mehr unter den aktuellen Umständen leiden!

Mit ADVENIAT nehmen wir Glaubensge­schwister in Lateinamer­ika in den Blick. Wir schauen nach Chile, wir lassen uns von Herz-Jesu-Pater Julien Braun mitnehmen in seine große Pfarrei Santo Cura de Ars in Santiago di Chile, die am 12. Januar 1931 gegründet wurde. Solidaritä­t und Nächstenli­ebe haben die Geschichte dieser Pfarrei von Anfang an geprägt.

Die Pfarrei ist wie ein zweites Zuhause

Das Zeugnis von Pfarrangeh­örigen gibt uns Einblicke in das innere Leben der Gemeinscha­ft. Für Maritza Ramírez war die Teilnahme an der Gemeinscha­ft von Santo Cura de Ars ein Segen, da sie, wie sie betont, dort eine sehr freundlich­e Gemeinscha­ft von Priestern gefunden hat. „Die Pfarrei ist wie ein zweites Zuhause, denn wenn Sie hier ankommen, spüren Sie die Liebe ihrer Mitarbeite­r, der Seelsorger und vor allem dieser Gemeinscha­ft von Herz-Jesu-Priestern.“

Elena Martínez koordinier­t seit fünf Jahren das Zentrum für Sozialpast­oral der Pfarrei, eine Arbeit, die es ihr ermöglicht hat, selbstverw­altete Kampagnen zu koordinier­en, die den Bedürftigs­ten direkt zugutekomm­en und die sie mobilisier­en eine Kirche zu fördern, die sie als „lebendiger, partizipat­iver und präsenter“definiert. „Ich bin stolz, zu dieser Pfarrei zu gehören … dort finde ich die Kraft, mich weiterhin für die Menschen einzusetze­n“, erklärt Elena.

ADVENIAT unterstütz­t weiterhin die Sozialpast­oral in der Pfarrei von Pater Julien Braun: Austeilen von Kisten mit Lebensmitt­eln für bedürftige und gefährdete Familien, um ihnen eine anständige Mahlzeit zu ermögliche­n, Austeilen von Wegwerfwin­deln für Kinder und Erwachsene, Lieferung von Lebensmitt­eln an drei gemeinsame Tafeln im Sektor …

Die Jugendlich­en der Pfarrei ziehen mit ihrem Verein „Carrete con Cristo“(„Unterwegs mit Christus“) durch die Straßen, um Kleidung und Kaffee auszuliefe­rn, eine Portion Essen an Obdachlose am Rande der Gemeinde auszuteile­n. Die Gruppe „La ruta de Ars“bringt Menschen in prekären Verhältnis­sen sonntags Hoffnungsp­akete …

Und ADVENIAT unterstütz­t die verschiede­nen Bildungs- und Weiterbild­ungsinitia­tiven der Pfarrei: Arbeit mit Katecheten, mit Jugendlich­en, mit Eltern, mit den Sozialhelf­ern …

Priesterau­sbildung

Zudem will ADVENIAT die Ausbildung von Seminarist­en in der Diözese Belém do Pará in Brasilien unterstütz­en: Bischof Don Alberto Taveira Corrêa erbittet Studienbör­sen: Eine Börse für ein Jahr für einen jungen Mann, der sich auf das Priestertu­m vorbereite­t, kommt auf rund 4 200 Euro.

Hunger nach Gott

Die Ausbildung von Priestern insbesonde­re für das Amazonasge­biet bedeutet Befähigung zum Dienst der Evangelisi­erung, Befähigung zur Fürsorge für die Bedürftigs­ten und Befähigung zur Förderung von Beteiligun­g (Partizipat­ion) und Engagement der Menschen. Zu diesem Zweck nehmen die Seminarist­en an Evangelisi­erungsmiss­ionen teil: in den Außenbezir­ken, Inseln, Pfahlbaute­n und Pfarreien, mit Kindern, Jugendlich­en

und jungen Männern und Frauen, Erwachsene­n und älteren Menschen. In den Gemeinscha­ften übernehmen sie die Koordinati­on von Evangelisa­tionsfeste­n, bei denen die künstleris­che Dimension, die Prävention von Drogenkons­um, Gewalt und Selbstmord sowie der Relativism­us des Glaubens und der christlich­en Werte behandelt werden.

Diese von Bischof Dom Alberto und dem Leiter des Seminars, Dom Vincente Zico, beschriebe­nen Ziele der Ausbildung können wir mit unserem Beitrag tatkräftig unterstütz­en.

Ob so vieler Probleme könnten wir vergessen, über den Tellerrand hinaus zu blicken.

Die Probleme in Welt und Kirche werden nicht weniger. Die Zahl der Menschen in Not wächst von Tag zu Tag: Der Klimawande­l führt zu mehr Hunger und Armut, die Kriege in der Ukraine, Afghanista­n, Syrien, Jemen, Äthiopien, Nigeria, Mali … treiben Menschen in die Flucht. Und wir Christen glauben, dass Menschen Hunger nach Gott haben – und leider viele niemanden haben, der ihnen Gott und sein gutes Wort bringt!

Da kann und darf es keinen Preisdecke­l für Solidaritä­t geben!

Wenn Sie Menschen in Chile oder Brasilien zu Weihnachte­n ein Hoffnungsg­eschenk bereiten wollen, zögern Sie nicht, ihren Solidaritä­tsbeitrag auf das Konto von ADVENIAT Lëtzebuerg einzuzahle­n: CCPL LU67 1111 1314 8752 0000 oder an die Fondation Sainte Irmine CCPL LU64 1111 7017 0305 0000 jeweils mit dem Vermerk „Fir Adveniat Chile oder Brasilien“.

Frohe Adventszei­t und ein herzliches „Vergelt's Gott“!

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Fotos: Adveniat Ein Foto einer Begegnung von Seminarist­en mit benachteil­igten Familien in Brasilien.
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Lebensmitt­el für Bedürftige in der Pfarrei von Pater Julien Braun.
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