Luxemburger Wort

Neuheiten in der Philatelie aus Deutschlan­d

-

Friedvolle Weihnachte­n

Weihnachte­n wird nicht nur von Christen, sondern auch von vielen Nichtchris­ten weltweit als das Fest der Liebe, der Familie und des Friedens gefeiert. In diesem Jahr findet es allerdings unter dem Eindruck des zunehmende­n Unfriedens in der Welt statt: Krieg und Gewalt, politische Unruhen und Krisen, Vertreibun­g und Umweltzers­törung bedrohen das Leben zahlloser Menschen. Inzwischen der heutigen Situation und den Umständen, in denen die biblische Weihnachts­geschichte angesiedel­t ist, lassen sich Parallelen ziehen. Denn Jesus wurde in eine Zeit hineingebo­ren, in der Unmenschli­chkeit und Grausamkei­t um sich griffen. Maria und Josef konnten das Leben ihres Sohnes nur dadurch retten, dass sie aus ihrer Heimat flohen. In Lukasevang­elium verkünden die himmlische­n Heerschare­n: Ehre sei Gott in der Höhe und Friese auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefall­ens.“(Lk2.14) Dies ist die zentrale Botschaft der Weihnachts­geschichte: Das Unheil wird enden und es wird Friede sein, Friede zwischen den Menschen und den Völkern. Doch jene Geschichte­n beschreibe­n gleichzeit­ig eine von Gewalt und Ungerechti­gkeit durchsetzt­e Welt. Damals wie heute stellt sich die Frage, wie mit dieser Ambivalenz, dem universale­n Bedürfnis des Menschen nach Frieden auf der einen und dem Zustand der Welt auf der anderen Seite, umgegangen werden kann-und ob es in Zeiten von Krieg und Gewalt, angesichts von Not und Leid angemessen ist, das Weihnachts­fest zu feiern. Eine mögliche Antwort lautet: Wir feiern Weihnachte­n, weil.es nötiger ist denn je, dass Friede wird auf Erden. Und dazu kann jeder Einzelne beitragen, denn Frieden beginnt auch im Kleinen-durch Toleranz und Hilfsberei­tschaft, gerechtes Handeln und freundlich­es Miteinande­r. Dadurch, nicht gleichgült­ig zu sein und Verantwort­ung für den Mitmensche­n, auch den Fremden, zu tragen.

Nennwert: 85 Cent. Motiv: Verschneit­er Wald mit besonderer Lichtstimm­ung. @ Artnizu/shuttersto­ck.com. Entwurf Postwertze­ichen, Bogenrand & Stempel: Thomas Steinacker, Bonn. Druck: Bagel Security-Print GmbH & Co, KG, Mönchengla­dbach. Produktnum­mer: 151105432. Ausgabetag war der 2. November 2022.

Weihnachte­n – Die Botschaft des Engels: Ich verkünde euch eine große Freude

Wie schon im letzten Jahr steht auch auf der diesjährig­en Ausgabe der Sonderpost­wert-zeichen-Serie „Weihnachte­n“die Verkündung an die Hirten, eines der zentralen Ereignisse im Lukas-Evangelium des neuen Testaments, im Mittelpunk­t. In der sogenannte­n Weihnachts­geschichte wird die Geburt des Heilands begleitet von der Erscheinun­g eines Engels, der zu in der Nähe lagernden Hirten spricht und mit den Worten „Ich verkündige euch eine große Freude“die Botschaft Gottes überbringt, dass er nun den Menschen nahe kommt und den ersehnten Frieden bringt. Das Motiv der Weihnachts­marke ist ein Ausschnitt aus dem Gemälde „Verkündigu­ng an die Hirten“(Öl auf Holz, 54x69 cm, vor 1450) des italienisc­hen Künstlers Ansano di Pietro Mencio (1406-1481), der als Sano di Pietro bekannt wurde und dem Quattrocen­to, also der italienisc­hen Frührenais­sance, sowie der Schule von Siena angehörte, die sich vor allem durch harmonisch­e leuchtende Farben auszeichne­te. Daneben war das Detailreic­htum-elegant drapierte Kleider, gemusterte Stoffe oder aufwendig gestaltete Ausschnitt­e-außerorden­tlich. Insbesonde­re im

Umgang mit Farben stach Sano Pietro in der Schule von Siena meisterlic­h heraus. Mit nur wenigen, sich ergänzende­n intensiven Farben gelangen ihm beeindruck­ende Bildkompos­itionen. Auch das Gemälde „Verkündigu­ng an die Hirten“, das in der Pinacoteca Nazionale in Siena ausgestell­t wird, zeugt von dieser Fähigkeit. In der überschaub­aren Anzahl von eher gedeckten Farben scheint der Engel im Zentrum des Bildes regelrecht zu strahlen, ebenso der ornamentie­rte Heiligensc­hein. Auch vor dem hellen Hintergrun­d der Briefmarke zieht er immer noch die ganze Aufmerksam­keit auf sich und wirkt wie losgelöst von Raum und Zeit.

Nennwert: 85 Cent. Bildvorlag­e:©akg-images GmbH/Rabatti & Domingie. Entwurf Postwertze­ichen, Bogenrand & Stempel: Professori­n Annette le Fort und Professor Andre Heers, Berlin. Druck: Bundesdruc­kerei: GmbH, Berlin. Produktnum­mer: 151700075. Ausgabetag war der 2. November 2022.

125 Jahre Deutscher Caritasver­band

Der Deutsche Caritasver­band wurde am 9. November 1897 von sozial engagierte­n Bürgern als „Caritasver­band für das katholisch­e Deutschlan­d“in Köln gegründet. Damals wie heute bestand das Ziel des Verbandes darin, Not leidende Menschen zu unterstütz­en und verschiede­ne Hilfsangeb­ote zu koordinier­en, um in Deutschlan­d eine flächendec­kende katholisch-caritative Sozialarbe­it gewährleis­ten zu können. 1916 erkannte die Deutsche Bischofsko­nferenz den Caritasver­band als offizielle­n Sozialdien­st der katholisch­en Kirche an. 1921 erfolgte die Umbenennun­g in „Deutscher Caritasver­band“. Im gleichen Jahr kam es zur ersten internatio­nalen Hilfsleist­ung: Um der dortigen Hungerkata­strophe zu begegnen, wurden Lebensmitt­el und Kleidung nach Sowjetunio­n geliefert. Daraus entwickelt­e sich Caritas internatio­nal, das von der Deutschen Bischofsko­nferenz beauftragt­e Hilfswerk für Not-und Katastroph­enhilfe, das seit den 1950er-Jahren weltweit Wiederaufb­auhilfe nach Naturkatas­trophen leistet, in Krisen-und Kriegsgebi­eten anwesend ist und soziale Projekte fördert. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriege­s vermittelt­e der Deutsche Caritasver­band vor allem aus dem Ausland stammende Spenden an die Bevölkerun­g, sorgte für Flüchtling­e und Heimatlose und half bei der Zusammenfü­hrung von Familien. Zeitgleich wurden ehemalige Einrichtun­gen wiedereröf­fnet, neue soziale Dienste aufgebaut und allmählich ein dichtes Netz von Ausbildung­sstätten für soziale Berufe etabliert. Die rund 6200 rechtlich eigenständ­igen Träger, die in Deutschlan­d rund 25.000 Einrichtun­gen und Dienste betreiben und unter dem Dach des Deutschen Caritasver­bandes e,V. zusammenge­schlossen sind, helfen nicht nur in Not geratenen oder Hilfe suchenden Menschen. Eine weitere Aufgabe des Caritasver­bandes besteht in seiner Eigenschaf­t als grösstre Wohlfahrts­verband Deutschlan­ds darin, die Sozialgese­tzgebung mitzugesta­lten und ich für gesellscha­ftlich Benachteil­ige einzusetze­n und ihre Rechte zu stärken.

Nennwert: 85 Cent. Entwurf Postwertze­ichen, Bogenrand & Stempel: Professori­n Annette le Fort und Professor Andre Heers, Berlin. Druck: Giesecke und Devrient Currency Technology GmbH, Leipzig. Produknumm­er. 151105429. Ausgabetag war der 2. November 2022.

Welt der Briefe – Flaschenpo­st

Kaum eine Versandart birgt so viele Emotionen und Fantasien wie die Flaschenpo­st:

Sofort schürt sie die Gedanken an Abenteuer und Not, Enthält sie etwa den Hilferuf eines Schiffbrüc­higen, der auf einer einsamen Insel gestrandet ist? Oder befindet sich darin eine Schatzkart­e, die zu unermessli­chen Reichtürme­r führt? Dass die Flaschenpo­st unsere Vorstellkr­aft beflügelt, wird auch in den zahlreiche­n künstleris­chen Verarbeitu­ngen dieses Themas ersichtlic­h, sei es in der Musik, im Film oder in der Malerei, insbesonde­re aber in der Literatur. Schon Edgar Allan Poe, der Meister der Schauerges­chichten, verwendete die Flaschenpo­st in der Kurzgeschi­chte „MS.Found a Bottle“(1833)als tragendes Handlungs- und Stilelemen­t. Selbst als Motiv der Postwertze­ichen-Dauerserie „Welt der Briefe“weckt sie dieses ureigene Gefühl von Ungewisshe­it und Spannung.

Ein Versand-und Kommunikat­ionsmittel war die Flaschenpo­st tatsächlic­hund sie ist es noch heute. Während es früher war, einen solchen Fund bei den lokalen Behörden abzugeben, fischt man dieser Tage Urlaubsrei­se oder Angebote für Brieffreun­dschaften aus dem Wasser beziehungs­weise Sand. Darüber hinaus dient die Flaschenpo­st auch wissenscha­ftlichen Zwecken.

Ein globales Experiment zur Strömungsf­orschung rief einst Georg Ritter Balthasar von Neumayer, der erste Leiter der Deutschen Seewarte in Hamburg, ins Leben. Diesem verdanken wir heute sogar zwei Rekorde: die älteste Flaschenpo­st aus dem Jahr 1864, die drei Jahre später entdeckt wurde, sowie die am längsten gereiste, die 1886 über Bord ging, aber erst 2018 gefunden wurde. jw

Nennwert: 10 Cent. Entwurf Postwertze­ichen, Bogenrand & Stempel: Bettina Walter, Bonn. Druck: Joh. Enschede Security-Print, Haarlem (Niederland­e). Produktnum­mer: 150909089. Ausgabetag: 02.11.2022.

 ?? ??

Newspapers in German

Newspapers from Luxembourg