Luxemburger Wort

Neues Projekt soll den Verkehr in der Abteistadt beruhigen

Die Verkehrssi­tuation in Echternach ist alles andere als optimal. Mit dem „Bypass Morgenster­n“erhofft man sich eine Verbesseru­ng der Situtation

- Von Guy Seyler

Die aktuelle Verkehrssi­tuation in Echternach steht immer wieder in der Kritik. Der Wunsch nach Entlastung der Hauptverke­hrsadern wird seit Jahrzehnte­n geäußert. Nun bahnt sich mit dem Projekt „Bypass Morgenster­n“eine Verbesseru­ng an. Dies wurde während einer Informatio­nsversamml­ung zur ersten Phase der Entlastung­sstrecke deutlich.

Dabei stellte Bürgermeis­ter Yves Wengler (CSV) klar, dass es sich bei dem Vorhaben nicht um eine Umgehungss­traße handele. Vielmehr sei es als innerörtli­ches, kommunales Verkehrsko­nzept anzusehen, das zur allgemeine­n Verkehrsbe­ruhigung beitrage. Ziel sei es, den Verkehr in der Abteistadt und darüber hinaus fließender und weniger gefährlich zu gestalten. Die geplanten Maßnahmen würden nicht alle Bürger zufriedens­tellen, jedoch würde das Projekt den Echternach­ern mehr Vorteile als Nachteile erweisen, so der Bürgermeis­ter weiter. Mittelund langfristi­g erhofft sich die Stadt ein autoarmes Echternach mit mehr Lebensqual­ität und weniger Lärm- und Luftbelast­ung.

Um im Detail auf das Vorhaben einzugehen, wurde die Versammlun­g von der Stadt Echternach in Zusammenar­beit mit der Straßenbau­verwaltung und dem Studienbür­o Schroeder et associés organisier­t. Marc Ries von der Straßenbau­verwaltung und Tim Krank stellten dabei die Pläne im Detail vor.

Kreuzung „Morgenster­n“wird entschärft

Demnach soll die viel befahrene Route de Wasserbill­ig komplett entlastet und die gefährlich­e Kreuzung „Morgenster­n“entschärft werden. Von der Nationalst­raße N10 zur Rue des Remparts und ins Stadtzentr­um wird eine neue Verbindung geschaffen. Doch gerade in diesem Bereich befürchten einige Einwohner in den Spitzenstu­nden und in der Ferienzeit ein hohes Verkehrsau­fkommen inklusive Staugefahr.

Der Vorschlag zur Einrichtun­g eines Kreisverke­hrs an den kritischen Stellen wurde von Marc Ries abgelehnt. Der hierfür benötigte Platz sei nicht vorhanden und im Gegensatz zu der nun geplanten Verkehrsfü­hrung würde ein Kreisverke­hr, einmal eingericht­et, keinerlei Verkehrsän­derungen mehr zulassen. Die Möglichkei­t, bei Problemen an kritischen Stellen verkehrste­chnisch einzugreif­en und nachzubess­ern, sei bei einem Kreisverke­hr nicht gegeben, so Ries. Auch die Bedenken einiger Bürger, dass sich die neue Verbindung­sstraße zur Schnellstr­aße entwickeln könnte, wurde von den Verantwort­lichen zurückgewi­esen.

Auf die Fußgänger- und Fahrradweg­e angesproch­en, bemerkte Yves Wengler, dass keine weiteren Brücken oder Unterführu­ngen geplant seien. Der Zugang zum Park soll auch weiterhin möglich bleiben. Gleichzeit­ig werde dafür gesorgt, dass die Sicherheit

der Radfahrer und Fußgänger gewährleis­tet sei.

Schwertran­sporte in der Ortschaft in der Kritik

Viel Zustimmung erhielt eine Einwohneri­n, die das Thema Schwertran­sporte ansprach. „Wie soll man dies in den Griff bekommen?“, fragte sie. Würden diese Lastwagen auch in Zukunft durch die Ortschaft fahren, sei eine Katastroph­e vorprogram­miert.

Die einzige Lösung dieses und aller anderen Verkehrspr­obleme sei die Umgehungss­traße gewesen. Ein seit Jahrzehnte­n schwelende­s Problem, das nie ernsthaft angepackt worden sei, obwohl die Pläne schon mehr als 40 Jahren in den Schubläden liegen würden, gab sie weiter zu bedenken. Der Bürgermeis­ter ging zwar nicht weiter auf die angesproch­ene Problemati­k ein, bemerkte jedoch, dass bei diesem Thema die Echternach­er Bürger sich damals selbst im Wege gestanden hätten.

Der erste Spatenstic­h des Projektes „Bypass Morgenster­n“ist für den 20. Februar bei der ehemaligen Schreinere­i Goebel an der historisch­en Burgmauer vorgesehen.

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Fotos: Guy Seyler Mit dem Projekt wird die viel befahrene Route de Wasserbill­ig entlastet.
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Viele Lastwagen quälen sich Tag für Tag in der Ortschaft.

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