Die Hauptstadt sucht Bademeister
Die öffentlichen Schwimmbäder in LuxemburgStadt können am Sonntag nicht länger öffnen. Es fehlt an Personal
Mitte Dezember 2022 wurde in Cents ein neuer Schul- und Sportkomplex eingeweiht – dazu gehört auch ein Schwimmbad mit den Maßen 25 Meter mal 15 Meter. Doch es gibt an diesem und anderen Standorten Schwierigkeiten, ausreichend Bademeister zu finden, was eine Öffnung am Wochenende ermöglichen würde.
LSAP-Rat Tom Krieps hatte die Frage am Montag in der Sitzung des Gemeinderats der Hauptstadt aufgeworfen. Die Sportschöffin Simone Beissel (DP) erklärte, dass es vor allem ein Rekrutierungsproblem bei den Bademeistern gibt: „Der Beruf ist nicht mehr so interessant wie noch vor einigen Jahren. Für das Schwimmbad in Cents hatten wir eine Ausschreibung vorgenommen, aber die Rekrutierung, die für eine Verlängerung der Öffnungszeiten notwendig ist, war nicht erfolgreich.“
Das Schwimmbad in Cents ist an Wochentagen für die Öffentlichkeit geschlossen. Am Wochenende ist das Bad samstags bis 18 Uhr und sonntags bis 12 Uhr geöffnet.
Die Konkurrenz hat länger geöffnet
Die anderen öffentlichen Schwimmbäder der Stadt Luxemburg – Bonneweg, Badanstalt und Belair – sind auch am Sonntag jeweils von 8 bis 12 Uhr geöffnet. Das Schwimmbad in Belair ist wie in Cents nur am Wochenende öffentlich zugänglich: samstags bis 18 Uhr und sonntags bis 12 Uhr. In der Badanstalt kann man wochentags am Abend noch bis 21.30 Uhr (samstags bis 20 Uhr) schwimmen, in Bonneweg in der Woche und samstags bis 20.30 Uhr.
Neben diesen Bädern gibt es auf dem Gebiet der Hauptstadt noch die Lernschwimmbecken, die aber hauptsächlich den Schulklassen und den Vereinen vorbehalten sind. Neben Belair, Bahnhof, Gasperich und Limpertsberg werden auf der
Internetseite der Stadt Luxemburg auch Cents und die Coque in dieser Liste aufgeführt.
Bei der Konkurrenz, die von der Konzeption her breiter angelegt ist, ist Schwimmen auch am Sonntagnachmittag möglich. In Strassen sind die Les Thermes bis 21 Uhr geöffnet, die Syrdall-Schwemm in Niederanven bis 19 Uhr.
Bademeister aus der Hauptstadt an Sonntagen in anderen Bädern
Simone Beissel hatte Rücksprache mit dem zuständigen Dienst genommen und ist zur folgenden Schlussfolgerung gekommen: „Wir können einer Erweiterung auf Sonntagnachmittag nicht zustimmen.“
Der Beruf des Bademeisters ist nicht mehr so interessant wie noch vor einigen Jahren. Sportschöffin Simone Beissel (DP)
Es wäre machbar, notwendiges Personal – wie etwa Kassierer oder Reinigungskräfte – zu finden, aber keine Bademeister. Eine Änderung der Öffnungszeiten könnte Abhilfe leisten, aber dann stünden eventuell auch unter der Woche nicht ausreichend Bademeister zur Verfügung. Und eine Auslagerung dieser Aktivität käme nicht infrage. „Das würde Sie auch nicht zufriedenstellen“, so Beissel in Richtung Krieps. Die Schöffin verriet auch noch, dass Bademeister aus der Hauptstadt am Sonntagnachmittag in anderen Bädern im Großherzogtum arbeiten würden.
Im Raum steht noch die Planung eines Freiluftbades. Dieses soll in Kockelscheuer entstehen.