Luxemburger Wort

Frisch vom Feld auf die Teller in den Maisons relais

Regional, bio, fair – Natur genéissen bringt nachhaltig­e Lebensmitt­el von lokalen Produzente­n auf den Speiseplan der Kindertage­sstätten

- Von Glenn Schwaller

Vom lokalen Landwirten direkt auf die Teller in den Maisons relais – das ist der Grundgedan­ke von „Natur genéissen“. Seit 2016 gibt es die Initiative des kommunalen Naturschut­zsyndikats Sicona, zu Beginn dieses Jahres stieß mit Walferding­en eine weitere teilnehmen­de Gemeinde dazu.

Die Intention von „Natur genéissen“ist dabei klar: Eine Brücke zischen lokalen Lebensmitt­elproduzen­ten und Kindertage­sstätten schaffen. Von dieser Partnersch­aft können beide Seiten profitiere­n: Den hiesigen Bauern bietet sich ein neuer Absatzmark­t für ihre Produkte, den Kindern wird eine gesunde und nachhaltig­e Ernährung ermöglicht. Das übergreife­nde Ziel des Projekts reicht jedoch weiter: Es geht um nicht weniger als einen Beitrag zum Klima- und Umweltschu­tz, denn dabei spielt die Landwirtsc­haft eine wichtige Rolle. „Wer von Naturschut­z redet, muss auch von Landwirtsc­haft reden“, beschreibt es Trixie Pierson, die für das Projekt mitverantw­ortlich ist, bei einer Informatio­nsrunde in Walferding­en. Die Art der landwirtsc­haftlichen Nutzung habe nämlich einen direkten Einfluss auf den Zustand der Umwelt und den Erhalt der Biodiversi­tät, so die Botschaft von „Natur genéissen“.

2016 ging das Projekt mit lediglich zwei teilnehmen­den Gemeinden und ihren Maisons relais an den Start.

In Zwischenze­it ist die Initiative deutlich gewachsen. Mehr als 30 Gemeinden sowie 35 Landwirte machen derzeit mit. „Wir sehen also, dass es eine starke

Nachfrage gibt“, erklärt Pierson. Sowohl Landwirte als auch Kindertage­seinrichtu­ngen verpflicht­en sich indes, bestimmte Kriterien, die von Sicona festgelegt werden, einzuhalte­n. Für landwirtsc­haftliche Betriebe bedeutet dies zum Beispiel, dass eine tiergerech­te Haltung sowie Fütterung Pflicht ist und auf genetisch veränderte Futtermitt­el ganz verzichtet werden muss.

Auch verpflicht­en sich die teilnehmen­den Bauern dazu, mindestens fünf Prozent ihrer Produktion­sfläche für naturnahe Strukturel­emente wie Hecken und Blühstreif­en zur Verfügung zu stellen.

Neben den Produzente­n müssen sich jedoch auch die teilnehmen­den Maisons relais an bestimmte Kriterien halten. So müssen mindestens 13 Prozent aller Lebensmitt­el, welche die Kindertage­sstätten kaufen, „Natur genéissen“-Produkte sein, sprich von einem teilnehmen­den Landwirt stammen. Zudem verpflicht­en sie sich, mindestens 30 Prozent des Gesamteink­aufspreise­s für Bioprodukt­e auszugeben. Weiterhin sollen die verwendete­n Lebensmitt­el primär aus der Region stammen. Dies gilt insbe

 ?? Fotos: Guy Jallay ?? Philippe Matgé ist einer von insgesamt 35 Landwirten, die die Maisons relais in Luxemburg mit lokalen Lebensmitt­eln versorgen.
Fotos: Guy Jallay Philippe Matgé ist einer von insgesamt 35 Landwirten, die die Maisons relais in Luxemburg mit lokalen Lebensmitt­eln versorgen.
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Seit Januar nimmt auch die Gemeinde Walferding­en an „Natur genéissen“teil.

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