Luxemburg will Bau von Tiny Houses erleichtern
Die Regierung plant, Gesetze anzupassen, damit künftig mehr dieser Miniatur-Wohnformen gebaut werden können
Eine Gesetzesreform soll den Bau von Tiny Houses in Luxemburg erleichtern, wie Innenministerin Taina Bofferding (LSAP) in einer parlamentarischen Antwort mitteilte. Insgesamt sollen zwei Planungsgesetze und Bauvorschriften angepasst werden, um die Umsetzung solcher Projekte zu ermöglichen. Der neue Rechts- und Verwaltungsrahmen soll auch der sich verschärfenden Wohnungskrise entgegenwirken.
Die Maßnahme würde mehr Gemeinderäten die Möglichkeit geben, den Bau von Tiny Houses zu genehmigen. Die Gemeinde Strassen war im Oktober vergangenen Jahres die erste, die diesem Beispiel folgte.
„Sobald die Gemeinden neue Bestimmungen ausgearbeitet haben, können Tiny Houses auch in Wohngebieten genehmigt werden, in denen sie derzeit aufgrund restriktiverer Bauvorschriften ausgeschlossen sind“, erklärt Bofferding die aktuelle Lage.
Die Nachfrage nach alternativen Wohnformen ist in den vergangenen Jahren gestiegen, zumal sich die Hauspreise in Luxemburg zwischen 2010 und 2022 mehr als verdoppelt haben. Diese Information hatte die EU-Statistikbehörde Eurostat letzten Monat mitgeteilt. Der Anstieg liege weit über dem europäischen Durchschnitt.
Laut Eurostat sind die Kosten für ein Haus oder eine Wohnung in Luxemburg in den vergangenen zwölf Jahren um 140 Prozent in die Höhe geschossen – der EU-Durchschnitt liegt derweil bei 49 Prozent.
Ursprünglich für nomadischen Lebensstil gedacht
Die Idee des Tiny House stammt aus den USA, findet jedoch auch im europäischen Raum immer mehr Anklang. Eine offizielle Größe für Tiny Houses gibt es dabei nicht. In der Regel sind sie allerdings etwa 50 Quadratmeter groß.
Ursprünglich standen die Häuser auf Rädern und ermöglichten es Besitzern, einen nomadischen Lebensstil zu führen. So konnte man ganz einfach samt dem Mini-Wohnsitz weiterziehen. Für einige bedeutet der Besitz eines Tiny Houses zudem die Förderung eines ökologischeren und weniger materialistischen Lebensstils. Meist sind die Wohnungen nämlich mit Trockentoiletten ausgestattet und bieten weniger Stauraum für Habseligkeiten.
Dieser Text erschien zuerst auf luxtimes.lu. Der Artikel wurde von Liz Mikos übersetzt.