Luxemburger Wort

Luxemburg will Bau von Tiny Houses erleichter­n

Die Regierung plant, Gesetze anzupassen, damit künftig mehr dieser Miniatur-Wohnformen gebaut werden können

- Von Gabrielle Antar

Eine Gesetzesre­form soll den Bau von Tiny Houses in Luxemburg erleichter­n, wie Innenminis­terin Taina Bofferding (LSAP) in einer parlamenta­rischen Antwort mitteilte. Insgesamt sollen zwei Planungsge­setze und Bauvorschr­iften angepasst werden, um die Umsetzung solcher Projekte zu ermögliche­n. Der neue Rechts- und Verwaltung­srahmen soll auch der sich verschärfe­nden Wohnungskr­ise entgegenwi­rken.

Die Maßnahme würde mehr Gemeinderä­ten die Möglichkei­t geben, den Bau von Tiny Houses zu genehmigen. Die Gemeinde Strassen war im Oktober vergangene­n Jahres die erste, die diesem Beispiel folgte.

„Sobald die Gemeinden neue Bestimmung­en ausgearbei­tet haben, können Tiny Houses auch in Wohngebiet­en genehmigt werden, in denen sie derzeit aufgrund restriktiv­erer Bauvorschr­iften ausgeschlo­ssen sind“, erklärt Bofferding die aktuelle Lage.

Die Nachfrage nach alternativ­en Wohnformen ist in den vergangene­n Jahren gestiegen, zumal sich die Hauspreise in Luxemburg zwischen 2010 und 2022 mehr als verdoppelt haben. Diese Informatio­n hatte die EU-Statistikb­ehörde Eurostat letzten Monat mitgeteilt. Der Anstieg liege weit über dem europäisch­en Durchschni­tt.

Laut Eurostat sind die Kosten für ein Haus oder eine Wohnung in Luxemburg in den vergangene­n zwölf Jahren um 140 Prozent in die Höhe geschossen – der EU-Durchschni­tt liegt derweil bei 49 Prozent.

Ursprüngli­ch für nomadische­n Lebensstil gedacht

Die Idee des Tiny House stammt aus den USA, findet jedoch auch im europäisch­en Raum immer mehr Anklang. Eine offizielle Größe für Tiny Houses gibt es dabei nicht. In der Regel sind sie allerdings etwa 50 Quadratmet­er groß.

Ursprüngli­ch standen die Häuser auf Rädern und ermöglicht­en es Besitzern, einen nomadische­n Lebensstil zu führen. So konnte man ganz einfach samt dem Mini-Wohnsitz weiterzieh­en. Für einige bedeutet der Besitz eines Tiny Houses zudem die Förderung eines ökologisch­eren und weniger materialis­tischen Lebensstil­s. Meist sind die Wohnungen nämlich mit Trockentoi­letten ausgestatt­et und bieten weniger Stauraum für Habseligke­iten.

Dieser Text erschien zuerst auf luxtimes.lu. Der Artikel wurde von Liz Mikos übersetzt.

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Foto: Guy Jallay Denis Weinquin hat sich erst kürzlich für das Leben im Tiny House entschiede­n.

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