Babies, Mikrowellen und Gelächter
Vor vielen Jahren waren wir als junge Eltern mit unserem ersten Baby zu den Nachbarn gegenüber eingeladen. Zum Mittagessen waren auch noch andere Freunde dabei, sodass die Einladung versprach, ganz unterhaltsam zu werden. Sie wurde es auch, jedoch nicht unbedingt aus den Ursachen, die wir uns vorgestellt hatten. Vor allem war mein Schicksal der Auslöser der Lacher. Kaum war das Essen aufgetischt, strahlte unsere Jüngste einen Duft aus, den alle Eltern mit Babys nur allzu gut kennen. Somit war klar, mit dem Essen wird das jetzt zunächst mal nichts. Also hat Papa allen anderen am Tisch einen guten Appetit
Die beruhigende Alternative rief Unbehagen hervor.
gewünscht, hat seinen Sprössling auf den Arm genommen und die Straße überquert, um zu Hause einen Windelwechsel vorzunehmen. Gott sei Dank war es nicht zum ersten Mal und so ging die Übung recht zügig über die Bühne. Doch so schnell es auch gegangen sein mag, als wir wieder zu den anderen Gästen dazu gestoßen sind, war das Essen im besten Fall noch lauwarm. Die Dame des Hauses hat sich denn auch Sorgen gemacht, ob ich auch mit kaltem Essen zu Recht kommen würde. Daraufhin habe ich ganz lässig geantwortet, das wäre überhaupt kein Problem, sie könne meinen Teller ja kurz in der Mikrowelle aufwärmen. Was meinerseits als beruhigende Alternative gedacht war, hat bei unserer Nachbarin allerdings nur noch mehr Unbehagen hervorgerufen. „Wir haben keine Mikrowelle“, musste sie gestehen. Und so kam es, dass ich kurz danach noch einmal die Straße überquerte. Dieses Mal allerdings mit meinem Teller, um ihn bei uns zu Hause aufzuwärmen und anschließend wieder zu den anderen zu stoßen, die längst fertig waren mit Essen. Ich weiß bis heute nicht, ob die anderen mich auslachten, auf jeden Fall lachten sie. Frank
auf den Bahnhof begeben wollen oder von Senioren in Anspruch genommen werden. „Besonders genutzt wird der Bus für Fahrten in die Oberstadt, zum Bahnhof oder zu den Sportinfrastrukturen in Wegdichen“, gibt er zu verstehen. Schätzungsweise 120 Personen werden so täglich transportiert.
Klar ist aber, dass dieses Angebot die Gemeinde viel Geld kostet. „Dadurch, dass der öffentliche Transport, und damit auch der City-Bus, kostenlos ist, ist dieser Dienst nicht kostendeckend“, so Majerus. Insgesamt sind im Budget der Gemeinde Wiltz allein dafür 700 000 Euro pro Jahr vorgesehen.
Und doch soll das Angebot noch verbessert werden. Bereits im vergangenen Jahr wurden die Fahrtzeiten des City-Busses bei größeren Veranstaltungen in der Ortschaft verlängert beziehungsweise zusätzliche Pendelbusse zu den Park&Ride-Plätzen und den Nachbardörfern organisiert. „Dies soll auch im laufenden Jahr systematisch umgesetzt werden, damit die Bürger nicht mit dem Auto bis zum Veranstaltungsort kommen“, unterstreicht Majerus.
Im Hinblick auf die geplanten Wohnbauprojekte „Op Heidert“und „Wunne mat der Wooltz“dürfte auch der Fahrplan erweitert werden.
Von einem Bus für 60 Gemeinden bis zu 50 Bussen mit 120 Fahrern
Klein angefangen wurde auch mit dem Bummelbus des Forum pour l'emploi, der seinen Hauptsitz in Diekirch hat. „Der Bummelbus ist ein bedarfsorientierter, kollektiver Transportdienst von Tür zu Tür, der den öffentlichen und privaten Verkehr ergänzt. Der Bummelbus-Service wird von den Partnergemeinden vereinbart und verpflichtet sich, Kunden, die in einem bestimmten Gebiet reisen, effizient zusammenzubringen, um die Verkehrsüberlastung und den ökologischen Fußabdruck zu verringern“, heißt es auf der Internetseite des Dienstes.
Die Idee für die Schaffung des Bummelbusses stammt jedoch nicht aus den Köpfen einiger Politiker. „Die Initiative dafür kam von einigen Müttern, welche die Nachmittage damit verbrachten, ihre Kinder von Hobby zu Hobby zu transportieren, dies dann auch noch in unterschiedlichen Dörfern“, erklärt der Generaldirektor der Beschäftigungsinitiative, Pit Winandy.
Als der Dienst im Jahr 2001 ins Leben gerufen wurde, startete man mit drei Partnergemeinden und einem Bus. „Damals blieb der Fahrer auch schon mal unterwegs stehen, um für den Kunden ein Brot beim Bäcker zu kaufen“, lacht er. Heute ist aus dem kleinen Dienst ein Großbetrieb mit 50 Bussen und 120 Fahrern, die zwischen 6 Uhr und 22 Uhr in drei Schichten arbeiten, geworden. 45 Gemeinden beteiligen sich finanziell daran, insgesamt 60 Gemeinden aus dem Norden des Landes – aber auch einige Gemeinden aus dem Zentrum und dem Osten – werden angefahren. Im April steigt auch Junglinster als Partner ein.
Damals wie heute funktioniert der Dienst als Rufbus. Die Kunden müssen die Fahrt im Voraus reservieren. Um die Buchungen zu vereinfachen, sind diese seit Kurzem über eine App möglich.
Obwohl der Bummelbus – anders als die innerstädtischen Pendelbusse – kostenpflichtig ist, ist die Nachfrage groß. „Im Durchschnitt werden täglich 700 Personen transportiert“, erklärt Pit Winandy. Den höchsten Anteil der Fahrgäste bilden dabei die Jugendlichen. Dabei stehe nach wie vor der Transport zu den Musikschulen, Sportvereinen oder sonstigen Freizeitaktivitäten hoch im Kurs.
Im Gegensatz zu den anderen Rufbussen hat der Bummelbus eine zusätzliche Funktion. „Als Beschäftigungsinitiative bilden wir die Busfahrer auch aus, sodass sie später auf dem Arbeitsmarkt integriert werden können“, sagt Winandy. Im Hinblick auf den Mangel von Busfahrern, der auch immer wieder von Mobilitätsminister François Bausch (Déi Gréng) thematisiert wird, hätten die ausgebildeten Fahrer des Forum de l'emploi gute Chancen, schnell eine Stelle zu finden, so der Direktor. 120 Personen werden täglich in Wiltz befördert.
Der Bummelbus ist ein bedarfsorientierter Transportdienst von Tür zu Tür, der den öffentlichen und privaten Verkehr ergänzt.