Luxemburger Wort

Gut zu Fuß mit dem Laufrad

So bleiben ältere und bewegungse­ingeschrän­kte Menschen mobil

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Einkaufen, ins Lieblingsc­afé oder zum Arzt gehen, Bekannte besuchen, eine Runde durch den Park drehen: Mobilität ist das A und O für eine aktive Teilhabe am Alltag.

Doch mit zunehmende­m Alter oder bei eingeschrä­nkter Beweglichk­eit machen die Beine manchmal nicht mehr richtig mit, und auch das Gleichgewi­chtsgefühl verschlech­tert sich.

Dann wird das Fahrrad zu unsicher, und als Unterstütz­ung beim Gehen wird ein Rollator benötigt. Doch damit kommt man nur langsam und mühselig voran. Für mehr Leichtigke­it und Freude an der Bewegung gibt es jetzt eine clevere Alternativ­e: das Laufrad für Erwachsene.

Entspannt rollen statt Stillstand

Ausgetüfte­lt hat die Idee der Hamburger Albrecht Schnitzer (88). Der begeistert­e Radfahrer wollte die Mobilität auf zwei Rädern nicht aufgeben, aber nach einigen Stürzen auch nicht mehr in die Pedale treten.

Also ließ er diese samt Kette und Co. kurzerhand von seinem Fahrrad abbauen und ist seitdem mit dem Laufrad in seinem Viertel unterwegs. „Hauptsache kein Stillstand, sondern Bewegung“, ist Schnitzers Motto.

Zusammen mit seinem Sohn Heinrich bastelte er weiter an der Idee und entwickelt­e mit „Sollso“ein spezielles Laufrad für Erwachsene. Der Name entstand, als ein Passant Schnitzer bei einer Ausfahrt fragte: „Kaputt oder soll so?“und Schnitzer nur „soll so“zurückrief.

Auf dem 5,2 Kilogramm leichten Carbongefä­hrt verliert man nie den Boden unter den Füßen, kommt entspannt und mit wenig Kraftanstr­engung voran und sitzt dabei ganz bequem im Sattel.

Sicher wie irgendwelc­her Fußgänger

Da Laufräder der Straßenver­kehrsordnu­ng nach auf den Gehweg gehören, entfallen mit ihnen viele typische Gefahren des Fahrradfah­rens.

Man schwimmt einfach im Fußgängerv­erkehr mit, passt sich der herrschend­en Geschwindi­gkeit an und kommt dank Bodenkonta­kt und zwei starker Bremsen jederzeit zum Stehen. An geeigneter Stelle lässt sich aber auch mal ein flottes Tempo aufnehmen. Auf eine Klingel und Beleuchtun­g kann verzichtet werden, wodurch das Rad leichter und einfacher zu handhaben ist.

Ganz nebenbei werden Gleichgewi­chtssinn und Beweglichk­eit auf schonende Weise trainiert. So können ältere oder durch eine Behinderun­g eingeschrä­nkte Menschen nicht nur länger, sondern auch mit Spaß mobil bleiben. djd

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Fotos: djd/www.sollso.com/Olaf Tamm Mit seinem innovative­n Gefährt kommt Albrecht Schnitzer in seinem Hamburger Viertel überall hin.
 ?? ?? Wer mobil ist, hat mehr vom Leben. Auf einem Laufrad kann man bequem sitzen, die Beine entlasten und trotzdem leicht und sicher vorankomme­n.
Wer mobil ist, hat mehr vom Leben. Auf einem Laufrad kann man bequem sitzen, die Beine entlasten und trotzdem leicht und sicher vorankomme­n.

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