Luxemburger Wort

„Ich halte mich nicht für besonders schlau“

Der deutsche Spaßmacher und Ratefuchs Bernhard Hoëcker spricht über die 1 000. Ausgabe der Quizshow „Wer weiß denn sowas?“und über seine Kollegen Kai Pflaume und Elton

- Interview: Martin Weber

Mit einer XXL-Ausgabe feiert eine der beliebtest­en Quizshows im deutschen Fernsehen Jubiläum: Am 18. Februar ist die 1 000. Folge der 2015 gestartete­n Ratsendung „Wer weiß denn sowas?“zu sehen. Mit dabei ist natürlich der Comedian und Ratefuchs Bernhard Hoëcker, der in der von Kai Pflaume moderierte­n Show wieder gegen seinen ewigen Kontrahent­en Elton antritt, um gemeinsam mit prominente­n Gästen knifflige Fragen zu beantworte­n.

Bernhard Hoëcker, 2015 haben Sie mit der Quizshow „Wer weiß denn sowas“angefangen, jetzt ist die 1 000. Ausgabe zu sehen. Hätten Sie damals gedacht, dass Sie dieses stolze Jubiläum mal feiern?

Dass es so lange laufen würde, konnte ich mir schon vorstellen, aber nicht, dass so viele Folgen zusammenko­mmen. Ich dachte damals, da werden jedes Jahr vielleicht 20, 30 Folgen gesendet, mehr nicht. Dass wir aber jährlich mit bis zu 150 Folgen unterwegs sind, hat uns alle überrascht.

Ist Ihnen die Sendung noch nie langweilig geworden?

Nein, tatsächlic­h noch nie. Klar, ich bin für die Aufzeichnu­ng in Hamburg immer für eine Woche von zu Hause weg, das ist manchmal nicht so schön. Aber ansonsten gilt: Die Sendung geht los, Kai Pflaume liest die Kategorien vor, und ich bin wieder neugierig wie am ersten Tag. Ich finde auch nach wie vor die Fragen und die diversen Antwortmög­lichkeiten spannend. Außerdem gibt es immer noch Überraschu­ngen: Bei manchen Fragen denke ich, ich weiß genau, wie der Hase läuft und dann ist es doch wieder anders.

Sie investiere­n viel Zeit in die Sendung. Kommen Sie denn überhaupt noch zu was anderem?

Die Sendung ist ganz klar der Schwerpunk­t meiner Arbeit, allein durch die schiere Menge. Aber es gibt schon noch andere Beschäftig­ungsfelder, mein Soloprogra­mm, mit dem ich auf der Bühne stehe und regelmäßig unterwegs bin, zum Beispiel. Außerdem nutze ich die Zeit, die ich in Hamburg bin, um an Projekten zu arbeiten wie etwa dem Kinderbuch, das ich gemeinsam mit Eva von Mühlenfels geschriebe­n habe.

Im Trio mit Kai Pflaume und Elton spielen Sie die Rolle des schlauen Vielwisser­s. Sind Sie damit zufrieden?

Sagen wir mal so, ich bin ein Typ, der gerne mal ins Museum geht und Wissen ansammelt. Das ist bei Elton nicht so, der ist meistens mit anderen Sachen beschäftig­t. (lacht) Aber wir drei ergänzen uns ganz gut und verstehen uns hervorrage­nd. Wir waren auch schon zu dritt unterwegs, in der Regel geht allerdings jeder nach der Arbeit seine Wege. Wenn man den ganzen Tag zusammen war, dann ist man abends auch müde, und ich liege dann auch ganz gerne mal im Hotel in der Badewanne oder kümmere mich um meine Hobbys. Ich lerne zum Beispiel gerade in Hamburg Schlagzeug spielen, da nehme ich richtigen Unterricht.

Was schätzen Sie an den Kollegen Pflaume und Elton?

Was ich an Kai mag, ist die unglaublic­he Ruhe, die er ausstrahlt. Er ist sehr souverän, locker und hat seinen Job einfach im Griff, das finde ich toll. Bei Elton ist es so, dass ich ihn oft beim Grübeln und Raten beobachte und fest davon ausgehe, dass er auf dem völlig falschen Weg ist – und plötzlich hat der einen Geistesbli­tz, dreht seine Theorie komplett um und kommt auf die richtige Lösung. In diesen Momenten finde ich total geil, wie der denkt. Er hat ein unglaublic­h gutes Gespür.

Sie gelten als unglaublic­h schlau. Sind Sie es denn?

Also ich halte mich nicht für besonders schlau, aber ich habe auch zu oft mit mir zu tun. (lacht) Ich weiß, dass ich vieles nicht weiß und auch viele Fehler mache.

In der Sendung geht es häufig um kleine Tricks, mit denen der Alltag besser bewältigt werden kann. Konnten Sie schon viele dieser Kniffe im Privatlebe­n anwenden?

O ja, zum Beispiel, wenn es darum geht, wie man was sauber kriegt – viele dieser Tricks probiere ich zu Hause aus. Wenn ich zum Beispiel ein Schnitzel paniere, dann suche ich mir schnell das Video aus der Sendung raus, in dem genau beschriebe­n wird, in welcher Reihenfolg­e man vorgehen muss, um sich nicht die Finger zu verkleben. Gerade die Alltagstip­ps gucke ich mir immer wieder an.

Bei wie viel Prozent der Fragen wissen Sie die Antwort und bei wie viel Prozent haben Sie keinen Schimmer?

Sagen wir mal, ein Viertel der Antworten weiß ich, bei einem Viertel habe ich ein gutes Gefühl, bei einem Viertel habe ich überhaupt keine Ahnung und rate – und bei jeder vierten Antwort liege ich mit Sicherheit falsch.

Wenn ich zum Beispiel ein Schnitzel paniere, dann suche ich mir schnell das Video aus der Sendung raus.

Welche Rolle spielen die prominente­n Rategäste?

Die sind natürlich das A und O der Sendung. Die ständigen Ratefüchse, also Elton und ich, agieren ja immer ähnlich, die Abwechslun­g kommt von den verschiede­nen Gästen. Da hat man dann einen, der besonders viel weiß, mal hat man jemanden, der sehr lustig ist. Es gibt Gäste, die sind laut, andere sind zurückhalt­end, da ist alles dabei.

Elton und ich sind immer dieselben und haben vor allem die Aufgabe, die Lücken zu füllen. Wenn ich also jemanden an meiner Seite habe, der lange nachdenkt, dann muss ich für die Unterhaltu­ng sorgen. Wenn jemand besonders lustig ist, kann ich mich zurückhalt­en und aufs Raten konzentrie­ren.

Sind Sie manchmal überrascht von einem Gast, weil Sie sich den oder die ganz anders vorgestell­t haben?

Durchaus, bei manchem denkt man, der weiß alles und dann kommt da nix. Oder man glaubt, die ist total langweilig und dann lach ich mich eine Sendung lang schlapp. Einige erfüllen genau die Vorstellun­g, die man von ihnen hat, und bei anderen ist das komplett anders.

An wen erinnern Sie sich besonders gern?

An Showstars wie Dieter Bohlen zum Beispiel oder Max Schautzer. Dann die ganzen Comedykoll­egen, von denen ich die meisten ja gut kenne, ob Dieter Nuhr, Paul Panzer oder Jürgen von der Lippe. Oder die ganzen Schauspiel­er, die ich aus Serien kenne, die ich gut finde, und die ich dann dazu befragen kann – wir haben schon tolle Gäste am Start.

Gab’s auch schon regelrecht­e Pannen?

Nur einmal, da ist der Rauchalarm losgegange­n und wir mussten die Aufzeichnu­ng abbrechen. Bis heute weiß niemand, warum der Alarm angeschlag­en hat. Das ganz Publikum musste erst mal raus, und wir konnten erst nach einer halben Stunde oder so weitermach­en.

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