Luxemburger Wort

Streit um Gesichtser­kennung im Madison Square Garden

Mehr als 90 Anwaltsfir­men sind betroffen, heißt es von Generalsta­atsanwälti­n Letitia James

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Die Hinweissch­ilder sind nicht groß, aber sie sind unübersehb­ar am Eingang des Madison Square Garden aufgestell­t: „Facial Recognitio­n“steht darauf. Das bedeutet Gesichtser­kennung. Kameras und eine spezielle Software würden hier benutzt, beispielsw­eise um die „Sicherheit der Zuschauer und Mitarbeite­r zu gewährleis­ten“, teilen die Betreiber der berühmten Mehrzweckh­alle in Manhattan darauf mit. Jeder, der sich beispielsw­eise ein Konzert von Billy Joel oder ein Basketball-Spiel der New York Knicks anschauen möchte, muss an diesen Kameras vorbei.

Der Einsatz von Gesichtser­kennungs-Software ist grundsätzl­ich legal in New York – darüber aber, wie die Betreiber des Madison Square Garden diese einsetzten, ist in der Millionenm­etropole nun ein Streit entbrannt. Mitarbeite­r von Anwaltsfir­men, die an Prozessen gegen die Betreiberf­irma Madison Square Garden Entertainm­ent Corporatio­n beteiligt sind, wurden systematis­ch am Eingang zurückgewi­esen, auch wenn sie gültige Tickets hatten. An anderen Veranstalt­ungsorten derselben Betreiberf­irma lief es ähnlich – darunter berühmte Hallen wie die Radio City Music Hall oder das Beacon Theatre.

„Ein Mann in einem Anzug hat mich angehalten und gefragt: Bist du Alexis Majano? Der Manager will mit dir sprechen“, erzählte Anwalt Majano der New York Post. Er habe sich ein Basketball-Spiel der New York Knicks anschauen gehen wollen, sei dann aber nicht in den Madison Square Garden hereingela­ssen worden. Dabei arbeite er zwar bei einer Anwaltsfir­ma, die an Prozessen im Zusammenha­ng mit dem Madison Square Garden beteiligt sei – er persönlich sei damit aber nicht beschäftig­t. „Ich war sauer, wir hatten einen ganzen Abend geplant, der dann kaputtgema­cht wurde. Das ist doch lächerlich.“

Mehr als 90 Anwaltsfir­men seien betroffen, hieß es von New Yorks Generalsta­atsanwälti­n Letitia James. Nachdem zahlreiche Medien über den umstritten­en Einsatz der Software berichtete­n, schrieb sie einen Brief an die Betreiberf­irma mit der Bitte um Antworten. Mit diesem Einsatz von Gesichtser­kennungs-Software könne das Unternehme­n gegen das Gesetz verstoßen haben, hieß es.

James Dolan aber polterte sofort zurück. Der Chef der Madison Square Garden Entertainm­ent Corporatio­n und Besitzer des Basketball-Teams der New York Knicks und des Eishockey-Teams der New York Rangers gilt als Maestro des Madison Square Garden, als autokratis­cher Milliardär, nicht zimperlich und extrem launisch. Er sehe keinen Grund, sein Vorgehen zu ändern, sagte Dolan in einem TVIntervie­w. „Das ist keine Diskrimini­erung, und wir geben da auch nicht nach. Der Garden muss sich verteidige­n.“

Das ist keine Diskrimini­erung, und wir geben da auch nicht nach. Der Garden muss sich verteidige­n. James Dolan, Chef der Madison Square Garden Entertainm­ent Corporatio­n

Die Justiz ist am Zug

Der Brief der Generalsta­atsanwälti­n habe ihn „überhaupt nicht“eingeschüc­htert, sagte Dolan weiter – und drohte sogar, er könne ja auch einfach keinen Alkohol mehr im Madison Square ausschenke­n, wenn er das wolle.

Der Madison Square Garden gehört zu den bedeutends­ten Veranstalt­ungsorten der Welt – wer hier auf der Bühne vor ausverkauf­ten Zuschauerr­ängen steht, der gilt als erfolgreic­h. Neben Musik, Comedy und Mode wird Sport wie Basketball, Eishockey, Tennis und Boxen geboten. 1971 fand hier der „Fight of the Century“zwischen Muhammad Ali und Joe Frazier statt. Marilyn Monroe sang 1962 dem damaligen US-Präsidente­n John F. Kennedy das berühmt gewordene Geburtstag­sständchen an dieser Stelle, und zweimal schon schaute ein Papst zur Messe vorbei: 1979 Johannes Paul II. und 2015 Franziskus.

Allein für die kommenden Wochen sind Konzerte von Stars wie Marc Anthony, Carrie Underwood und John Mayer im Madison Square Garden angekündig­t, zudem zahlreiche Spiele der Knicks und Rangers. Wie es mit der Gesichtser­kennungs-Software währenddes­sen weitergeht, darüber berät nun die New Yorker Justiz. Auch viele der vom Ausschluss betroffene­n Anwaltsfir­men wehren sich in ihnen gut bekannter Manier – und klagen. dpa

13. Weiler

14. Junglinste­r 15. Bissen

16. Schieren

1. DIVISION – 1. BEZIRK

Am Samstag:

15.00: Beggen – Norden 02

16.00: Lintgen – Lorentzwei­ler

18.00: Mertzig – Hosingen

18.00: Berdorf-Consdorf – Colmar-Berg 18.00: Äischdall – Diekirch

18.00: Kehlen – Erpeldinge­n

19.30: Useldingen – Feulen

2. BEZIRK

18.00: Sandweiler – Walferding­en 18.00: Remich-Bous – Itzig

18.00: Cessingen – Merl

18.00: Sanem – Beles

18.00: Bartringen – Schengen 18.00: Wormelding­en – Mensdorf 18.00: Red Black Egalité – US Esch

2. DIVISION – 2. BEZIRK

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Foto: dpa Ein Schild verweist auf den Einsatz von Software zur Gesichtser­kennung am Madison Square Garden.

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