Luxemburger Wort

Kopfschütt­eln über Umbaupläne der Rue de la Gare

Der Merscher Gemeindera­t ist sich nicht einig. Unter anderem ist eine Tempo-30-Zone vorgesehen

- Von Frank Weyrich

Ein Punkt der Tagesordnu­ng in der jüngsten Sitzung des Gemeindera­tes von Mersch sorgte für allgemeine­s Kopfschütt­eln. Es waren nicht die zu hohen Kosten eines Projektes oder gar Verzögerun­gen, die bei den Räten Unverständ­nis hervorrief­en, sondern die Pläne der Straßenbau­verwaltung für den Umbau der Rue de la Gare. Es wäre das letzte Puzzlestüc­k in der Neugestalt­ung des Bahnhofare­als.

Der eigentlich­e Diskussion­spunkt war die erste Phase der Neugestalt­ung der Zufahrtsst­raße zum Bahnhof zwischen der roten Brücke und dem Bahnhofsge­bäude. Auf der rechten Seite soll ein neuer Bürgerstei­g angelegt werden, der breiter ist als der aktuelle. Und ein bestehende­r Zebrastrei­fen soll um einige Meter verlegt und dabei auch den neuesten Normen angepasst werden. Mit diesen Vorschläge­n konnten sich die Räte allesamt anfreunden.

Wo es jedoch nur noch Unverständ­nis gab, war bei den Änderungen, die an der gleichen Stelle von der Straßenbau­verwaltung in einer zweiten Phase vorgesehen sind. In dem betroffene­n Teilstück der Rue de la Gare soll in Zukunft Tempo 30 gelten.

Es herrschte Einigkeit, dass es bereits jetzt an dieser Stelle nicht möglich ist, mit einer höheren Geschwindi­gkeit zu fahren. Was allerdings mit der Tempo-30-Einschränk­ung einherging­e, wäre zum einen eine Verengung der Fahrbahn und zum anderen die Einrichtun­g von Fahrradspu­ren in jede Richtung. Am Ratstisch war man sich einig, dass mit der gegebenen Straßenbre­ite eine weitere Verringeru­ng der verfügbare­n Fahrbahnbr­eite nicht vertretbar ist.

Da der meiste Verkehr an dieser Stelle durch die zahlreiche­n Linienbuss­e verursacht wird, die zum Bahnhof fahren oder von dort kommen, würde sich die prekäre Verkehrsla­ge nur noch mehr verschärfe­n. Ganz zu schweigen von den Gefahren, denen Radfahrer auf der engen Straße zwischen den Bussen ausgesetzt wären.

Dazu erinnerte vor allem Bürgermeis­ter Michel Malherbe (DP) daran, dass die CFL eine neue Radpiste entlang des Parkhauses fertiggest­ellt habe, die es erlaubt, abseits vom Straßenver­kehr durch Mersch zu gelangen. Deshalb würden die Pläne der Ponts et Chaussées erst recht keinen Sinn ergeben.

Des Weiteren sollen die verblieben­en Autoparkpl­ätze vor den Einzelhand­elsgeschäf­ten im Rahmen des Umbaus geopfert werden, was Malherbe ebenfalls für inakzeptab­el hält.

Um seinen Argumenten Nachdruck zu verleihen, hat er Mobilitäts­minister François Bausch (Déi Gréng) eingeladen, damit dieser sich vor Ort ein Bild der Lage machen kann. So soll seine Verwaltung davon überzeugt werden, dass die vorgesehen­en Maßnahmen nicht tragfähig sind.

Parkplätze sollen geopfert werden.

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