Kopfschütteln über Umbaupläne der Rue de la Gare
Der Merscher Gemeinderat ist sich nicht einig. Unter anderem ist eine Tempo-30-Zone vorgesehen
Ein Punkt der Tagesordnung in der jüngsten Sitzung des Gemeinderates von Mersch sorgte für allgemeines Kopfschütteln. Es waren nicht die zu hohen Kosten eines Projektes oder gar Verzögerungen, die bei den Räten Unverständnis hervorriefen, sondern die Pläne der Straßenbauverwaltung für den Umbau der Rue de la Gare. Es wäre das letzte Puzzlestück in der Neugestaltung des Bahnhofareals.
Der eigentliche Diskussionspunkt war die erste Phase der Neugestaltung der Zufahrtsstraße zum Bahnhof zwischen der roten Brücke und dem Bahnhofsgebäude. Auf der rechten Seite soll ein neuer Bürgersteig angelegt werden, der breiter ist als der aktuelle. Und ein bestehender Zebrastreifen soll um einige Meter verlegt und dabei auch den neuesten Normen angepasst werden. Mit diesen Vorschlägen konnten sich die Räte allesamt anfreunden.
Wo es jedoch nur noch Unverständnis gab, war bei den Änderungen, die an der gleichen Stelle von der Straßenbauverwaltung in einer zweiten Phase vorgesehen sind. In dem betroffenen Teilstück der Rue de la Gare soll in Zukunft Tempo 30 gelten.
Es herrschte Einigkeit, dass es bereits jetzt an dieser Stelle nicht möglich ist, mit einer höheren Geschwindigkeit zu fahren. Was allerdings mit der Tempo-30-Einschränkung einherginge, wäre zum einen eine Verengung der Fahrbahn und zum anderen die Einrichtung von Fahrradspuren in jede Richtung. Am Ratstisch war man sich einig, dass mit der gegebenen Straßenbreite eine weitere Verringerung der verfügbaren Fahrbahnbreite nicht vertretbar ist.
Da der meiste Verkehr an dieser Stelle durch die zahlreichen Linienbusse verursacht wird, die zum Bahnhof fahren oder von dort kommen, würde sich die prekäre Verkehrslage nur noch mehr verschärfen. Ganz zu schweigen von den Gefahren, denen Radfahrer auf der engen Straße zwischen den Bussen ausgesetzt wären.
Dazu erinnerte vor allem Bürgermeister Michel Malherbe (DP) daran, dass die CFL eine neue Radpiste entlang des Parkhauses fertiggestellt habe, die es erlaubt, abseits vom Straßenverkehr durch Mersch zu gelangen. Deshalb würden die Pläne der Ponts et Chaussées erst recht keinen Sinn ergeben.
Des Weiteren sollen die verbliebenen Autoparkplätze vor den Einzelhandelsgeschäften im Rahmen des Umbaus geopfert werden, was Malherbe ebenfalls für inakzeptabel hält.
Um seinen Argumenten Nachdruck zu verleihen, hat er Mobilitätsminister François Bausch (Déi Gréng) eingeladen, damit dieser sich vor Ort ein Bild der Lage machen kann. So soll seine Verwaltung davon überzeugt werden, dass die vorgesehenen Maßnahmen nicht tragfähig sind.
Parkplätze sollen geopfert werden.