Ein Joghurt zum Vergessen
Alltägliche Einkäufe erledigen ist für mich meistens nicht mit Stress verbunden. Doch bei einem meiner vergangenen Einkäufe fiel mir etwas auf: Meine Gewohnheiten sind sehr stark ausgeprägt. Ich habe ein Produkt nicht gefunden, weil ich in einem anderen Geschäft, wie sonst üblich, war. Es ging um Joghurt einer spezifischen Marke. Normalerweise kaufe ich dieses Produkt – wie vieles andere auch – regelmäßig in einem großen Supermarkt, der einen stacheligen Strauch als Logo hat.
Zuletzt musste ich aber für einige wenige Einkäufe in ein anderes Geschäft – in dem ich zuvor schon war. Ich stehe vor dem Kühlschrank mit den Milchprodukten. Dort stehen zwei Joghurt-Produkte der gewünschten Marke, mit der Geschmacksrichtung, die ich benötige. Doch ich wusste nicht, ob dies der sonst an anderer Stelle gekaufte Joghurt war.
Ich gehe fortan bewusster einkaufen.
In „meinem“Supermarkt weiß ich, wo das Produkt steht, öffne den Kühlschrank und nehme es mit. Zusätzlich zu meinem Wissen über den Standort habe ich das Produkt und seine Bezeichnung bildlich vor mir. Aber dennoch schaffe ich es nicht, dies an anderer Stelle abzurufen. Muss ich mehr Knoblauch essen, für ein besseres Erinnerungsvermögen?
Fakt ist, dass ich durch plötzliche Neuanordnungen von Produkten in meinem gewohnten Supermarkt durcheinander komme. So richtig wundern sollte mich meine Joghurt-Erfahrung also nicht. Dennoch bin ich ins Nachdenken gekommen. Sehe ich beim Einkaufen nur noch die Dinge, die ich kaufen muss? Oder kaufe ich die Produkte, weil sie gerade dort liegen, wo sie liegen?
Ich gehe fortan bewusster einkaufen, vor allem in Bezug auf meine eigene Aufmerksamkeit. Und: Der gekaufte Joghurt war dann doch der „Falsche“. David