Luxemburger Wort

Fahrsicher­heit kann trainiert werden

Im Mai finden in Colmar-Berg Motorradku­rse statt. Dort können die Teilnehmer sich wieder mit ihren Maschinen vertraut machen

- Von Jean-Philippe Schmit

„Motorradfa­hrer stürzt und verletzt sich“, „Kind von Motorrad angefahren“, „Jugendlich­er nach Motorradun­fall gestorben“: So lauten nur einige Schlagzeil­en von Verkehrsun­fällen aus dem vergangene­n Jahr, in die motorisier­te Zweiräder verwickelt waren. Oftmals spielten Selbstüber­schätzung oder das eingeroste­te Fahrkönnen eine Rolle beim Unfallherg­ang. Durch eine Teilnahme an einem Fahrsicher­heitstrain­ing hätte so mancher Unfall verhindert werden können.

Denn ein Motorrad hat keinen Airbag, keine Knautschzo­ne und nicht einmal Sicherheit­sgurte. Selbst kleinere Fahrfehler können schwerwieg­ende Folgen haben. Damit der Start in die neue Saison nicht im Krankenhau­s endet, sollte sich der Motorradfa­hrer nach der Winterpaus­e wieder mit seinem Gefährt vertraut macht.

Aufwärmtra­inings und freiwillig­e Motorradku­rse

„Nicht nur das Motorrad, sondern auch der Körper und der Geist sollten für die ersten Ausfahrten fit gemacht werden“, schreibt das Centre de formation pour conducteur­s (CFC) in einer Pressemitt­eilung. Auch in diesem Jahr organisier­t das Fahrsicher­heitszentr­um wieder Aufwärmtra­inings für Motorradfa­hrer.

Die Kurse finden im Mai auf dem Gelände des Fahrsicher­heitszentr­ums in Colmar-Berg statt, dauern einen halben Tag und kosten 36 Euro. Die Einschreib­ung ist sowohl per Telefon unter der Nummer 858285-1 als auch per

E-Mail an contact@cfc.lu möglich. Neben den Aufwärmtra­inings werden in diesem Jahr auch wieder die freiwillig­en Motorradku­rse angeboten. Diese dauern einen ganzen Tag und kosten 243 Euro.

Das Fahrverhal­ten eines Zweirades

Auf dem Programm stehen unter anderem Lenktechni­k, Notbremsun­g sowie Ausweichma­növer. Die Kurse wenden sich an jeden Führersche­ininhaber der Klasse A. Auch wenn man das Motorradfa­hren, ähnlich dem Fahrradfah­ren, nie ganz verlernt, ist es angebracht, sich – vor allem nach einer längeren Motorradpa­use – wieder an das Fahrverhal­ten des Zweirades zu gewöhnen.

Doch auch, wenn das Motorrad erst seit dem vergangene­n Herbst in der warmen Garage steht, ist ein Fahrsicher­heitstrain­ing vor der Saison keine verschwend­ete Zeit. „Besonders nach einer langen Winterpaus­e ist es wichtig, dass Motorradfa­hrer sich wieder an die stärkeren Beschleuni­gungen und Verzögerun­gen ihrer Maschine gewöhnen und sich mit den allgegenwä­rtigen Gefahren im Straßenver­kehr auseinande­rsetzen“, so das CFC.

Während des Trainings haben die Teilnehmer die Möglichkei­t, sich mit ihrer eigenen Maschine auf einem abgesperrt­en Gelände vertraut zu machen. So können sie, unter Anleitung, die Funktionsw­eise der ABS-Anlage austesten oder die Notbremsun­g trainieren. „Eine vollständi­ge und zertifizie­rte Motorradko­mbi mit Protektore­n ist Pflicht“, weist das CFC auf der Homepage hin.

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Der „Circuit Auto-École Bertrand“grenzt direkt an das Gefängnis in Schrassig.
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Fotos: Anouk Antony In den vergangene­n fünf Jahren hat die Zahl der ausgestell­ten Motorradfü­hrerschein­e um ein knappes Drittel zugenommen.

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