Hochzeitsfotos über den Dächern von Bissen
Bereits seit zwei Jahren befindet sich das Projekt „Bei der Post“in den Startlöchern. Nun soll es mit dem Bau des neuen Rathauses beginnen
„Wir werden das Wichtigste zuerst bauen“, so Bürgermeister David Viaggi (Är Léit) vergangenen Donnerstag bei der Bissener Gemeinderatssitzung. Geplant ist ein neues Rathaus und dieses soll ein Ort für alle werden, aber vor allem eins: barrierefrei. Denn das ist bislang im jetzigen Rathaus nicht der Fall, so der Bürgermeister. Als „Katastrophe“beschreibt er das bestehende Gebäude. Verschiedene Räume seien für Menschen mit eingeschränkter Bewegung überhaupt nicht zugänglich.
Am vergangenen Donnerstag kam man dem neuen Rathaus in Bissen einen Schritt näher. Einstimmig wurde das Projekt im Gemeinderat gestimmt. Unterm Strich belaufen sich die gesamten Kosten der neuen Gemeinde auf 11 389 522,14 Euro. Der Bau eines neuen Gemeindehauses ist Teil des Projektes „Bei der Post“, das die Neugestaltung der Place de l'Immigration vorsieht und bereits 2020 durch eine Bürgerbefragung konkret wurde.
Im Untergeschoss des neuen Gebäudes sollen Technik und Archiv untergebracht werden. Das Erledigen von Behördengängen wird zukünftig im Erdgeschoss möglich sein. Von der Anmeldung des Neugeborenen bis zum Beantragen eines neuen Personalausweises kann bequem alles auf einer Ebene durchgeführt werden. Designierte und abgeschirmte Räume für diverse Behördengänge sollen die nötige Privatsphäre
respektieren. Zugang zu den weiteren Etagen hat man durch einen Aufzug vorderen Teil des Gebäudes.
Tante-Emma-Laden im Erdgeschoss
Vorgesehen ist eine moderne Glasfront mit Holzverzierungen, die einen Blick über die drei Etagen des Rathauses von außen zulässt. Auch soll im Erdgeschoss ein sogenannter Tante-Emma-Laden Platz finden, um die Bissener mit dem Nötigsten zu versorgen.
Das erste Stockwerk ist mit weiteren Büroräumen versehen. Neben den Mitarbeitern des Rathauses wie Förster oder Pressesprecherin erhält auch Bürgermeister David Viaggi ein eigenes Büro und muss nicht wie bislang „auf dem Schoß von Yves“, seinem Sekretär, Platz nehmen.
Multifunktionaler Raum inklusive Terrasse
In der letzten Etage wird zukünftig einmal im Monat der Gemeinderat in einem multifunktionalen Raum zusammenkommen. Dieser kann durch eine Trennwand bei Bedarf vergrößert oder verkleinert werden. So sollen hier auch Hochzeitszeremonien stattfinden können. Sollte es das Wetter zulassen, lädt die großzügige Terrasse die Hochzeitsgesellschaft zu einem Umtrunk ein.
Beharrlich zeigte sich Gemeinderat Georges Lucius (Är Leit) mit der Frage nach einer konkreten Zahl, wie viele Mitarbeitende in den neuen Räumlichkeiten Platz finden werden können. Eine befriedigende Antwort konnte ihm seitens des Bürgermeisters jedoch nicht geliefert werden. Die Investition in den Bau der neuen Märei sieht David Viaggi als prioritär, da es auch in Bissen voraussichtlich in den nächsten Jahren zu einem Bevölkerungswachstum kommen wird und die Behörde dementsprechend auf das Wachstum vorbereitet sein muss.
Wie genau die Räumlichkeiten von Innen aussehen werden, wird sich in der nächsten Phase herauskristallisieren. Für das Projekt im Herzen von Bissen müssen noch zwei Häuser dem Erdboden gleichgemacht werden, um Platz für das neue Rathaus zu schaffen. Weitere Genehmigungsphasen sind für 2023 geplant, bevor die Bauarbeiten für den neuen Dorfkern in Bissen dann voraussichtlich 2024 starten werden.