Luxemburger Wort

Déi jonk Gréng: Von der Tripartite zur Quadripart­ite?

Die Dreier-Konstellat­ion zwischen Regierung, Gewerkscha­ften und Patronat müsse überdacht und um weitere Akteure erweitert werden

- Von Florian Javel

Eine Tripartite zu viert oder zu fünft? Die aktuelle Konstellat­ion gehöre hinterfrag­t und geprüft, ob sie noch den aktuellen Anforderun­gen entspreche, heißt es in einer Pressemitt­eilung von Déi jonk Gréng gestern zum jüngst unterschri­ebenen Tripartite-Abkommen. Man sei prinzipiel­l zufrieden mit dem Abkommen über eine Höhe von 850 Millionen Euro, heißt es weiter, allerdings müsse die Regierung dafür sorgen, dass die Tripartite-Runde auch in Zukunft „im Interesse der kommenden Generation­en“gestärkt werde. Und das mit dem Ziel, „den Sozialdial­og nachhaltig zu modernisie­ren“. Deswegen der Vorschlag von Déi jonk Gréng: Sowohl Umweltverb­ände als auch Sozialverb­ände in die Verhandlun­gen mit einbeziehe­n. So soll verhindert werden, dass die Interessen von Menschen mit niedrigere­m Einkommen und die Klimakrise „nur am Rande thematisie­rt“werden.

Zu dem Schluss war auch der Rechnungsh­of in seinem Gutachten zum diesjährig­en Staatshaus­halt gekommen. Dabei führt der Rechnungsh­of an: Ein Miteinbezi­ehen von Umweltverb­änden im Rahmen der Tripartite hätte möglicherw­eise dazu geführt, den Umwelt- und Klimaschut­z stärker in den Verhandlun­gen zu gewichten. Ebenso der Mouvement écologique (Mouveco) unterstütz­t dieses Anliegen und hat es im Zuge der letzten Tripartite-Abkommen bereits thematisie­rt. Déi jonk Gréng erwarten sich nun „vonseiten der Regierung und der Sozialpart­ner eine Debatte ohne Tabus über die Zukunft der Tripartite“. Als zuständige­r Minister für die Einberufun­g der Tripartite sei in erster Linie Premiermin­ister Bettel (DP) nun gefragt, eine Reform des „Comité de coordinati­on tripartite“auf den Weg zu bringen.

Wir erwarten uns von Regierung und Sozialpart­ner eine Debatte ohne Tabus über die Zukunft der Tripartite. Pressemitt­eilung Déi jonk Gréng

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