Starke Filme vom Gewinnen und Scheitern
Kurz vor dem Festivalende gibt es heute wieder viele spannende Nuancen im Programm des LuxFilmFest zu entdecken. Die Berlinale 2023 lud den Film „Golda“als „Special“ein: „In dieser Rekonstruktion des JomKippur-Kriegs von 1973 verdichtet sich der ,Nebel des Krieges’ zum ,Rauch des Krieges’“, so die Berlinale in ihrer Zusammenfassung: „Erzählt wird aus der Perspektive Golda Meirs, die erste Frau im israelischen Ministerpräsidialamt. Die militärischen Auseinandersetzungen zwischen Israel, Ägypten und Syrien bleiben im Off, aber mit der Qualmwolke, die Meir stets umgibt, scheint beißender Schlachtengeruch überallhin vorzudringen: in die Strategiebesprechungen im War Room und bis in den Untersuchungsausschuss, vor dem sich Meir für ihre Entscheidungen rechtfertigen muss. Denn der Preis für den Sieg waren Tausende Tote und Verletzte.“Die Hauptrolle spielt Helen Mirren, unter der Maske kaum zu erkennen.
Sie mögen Björk? Dann sind sie bei dem LuxFilmFest-Termin zu „Munnhola, obol ombra houp-là“richtig. Um 19 Uhr startet der Abend um die Arbeiten der isländischen Künstlerin und Dichterin Ásta Fanney Sigurðardóttir im Kunstforum Casino – gebündelt in einem Film. Es ist eine Sammlung von Performances, in denen Klänge, Gedichte, Phonetik, Töne, Buchstaben, Wörter und wortlose Szenen zusammen eine surreale Welt der Wahrnehmung bilden. In diesem Werk wird die Stimme als einzigartiges Medium erforscht und dient als roter Faden für eine Reise der Symbole, Buchstaben und menschlichen Verbindungen zu Natur, Sprache, Technologie, Spiel und Unterhaltung. Ergänzt wird die Präsentation mit einer Anschlussdebatte, zu der die Luxemburger Künstlerin Karolina Markiewicz geladen ist.
„Robin Hood Gardens“– das war ein architektonischer Traum, der 1972 nach dem Entwurf von Alison und Peter Smithson in London gebaut wurde. Kurz vor dem endgültigen Verschwinden des von Anfang an umstrittenen Komplexes haben die Leipziger Adrian Dorschner und Thomas Beyer 2017 Robin Hood Gardens noch einmal mit ihrer Kamera besucht. Wie das deutsche Fachmagazin Baunetz schreibt:
„Das Auseinanderklaffen von Anspruch und Realität, symptomatisch für viele moderne Wohnsiedlungen, trat bei Robin Hood Gardens besonders deutlich zutage. Nichtsdestotrotz erkundet der Film auf poetische Weise, ob wir nicht doch etwas von dem Entwurf der Smithsons lernen können, um das Leben in der Stadt von morgen zu verbessern.“Start ist um 20.30 Uhr im Ciné Utopia.