Luxemburger Wort

Starke Filme vom Gewinnen und Scheitern

- Von Daniel Conrad

Kurz vor dem Festivalen­de gibt es heute wieder viele spannende Nuancen im Programm des LuxFilmFes­t zu entdecken. Die Berlinale 2023 lud den Film „Golda“als „Special“ein: „In dieser Rekonstruk­tion des JomKippur-Kriegs von 1973 verdichtet sich der ,Nebel des Krieges’ zum ,Rauch des Krieges’“, so die Berlinale in ihrer Zusammenfa­ssung: „Erzählt wird aus der Perspektiv­e Golda Meirs, die erste Frau im israelisch­en Ministerpr­äsidialamt. Die militärisc­hen Auseinande­rsetzungen zwischen Israel, Ägypten und Syrien bleiben im Off, aber mit der Qualmwolke, die Meir stets umgibt, scheint beißender Schlachten­geruch überallhin vorzudring­en: in die Strategieb­esprechung­en im War Room und bis in den Untersuchu­ngsausschu­ss, vor dem sich Meir für ihre Entscheidu­ngen rechtferti­gen muss. Denn der Preis für den Sieg waren Tausende Tote und Verletzte.“Die Hauptrolle spielt Helen Mirren, unter der Maske kaum zu erkennen.

Sie mögen Björk? Dann sind sie bei dem LuxFilmFes­t-Termin zu „Munnhola, obol ombra houp-là“richtig. Um 19 Uhr startet der Abend um die Arbeiten der isländisch­en Künstlerin und Dichterin Ásta Fanney Sigurðardó­ttir im Kunstforum Casino – gebündelt in einem Film. Es ist eine Sammlung von Performanc­es, in denen Klänge, Gedichte, Phonetik, Töne, Buchstaben, Wörter und wortlose Szenen zusammen eine surreale Welt der Wahrnehmun­g bilden. In diesem Werk wird die Stimme als einzigarti­ges Medium erforscht und dient als roter Faden für eine Reise der Symbole, Buchstaben und menschlich­en Verbindung­en zu Natur, Sprache, Technologi­e, Spiel und Unterhaltu­ng. Ergänzt wird die Präsentati­on mit einer Anschlussd­ebatte, zu der die Luxemburge­r Künstlerin Karolina Markiewicz geladen ist.

„Robin Hood Gardens“– das war ein architekto­nischer Traum, der 1972 nach dem Entwurf von Alison und Peter Smithson in London gebaut wurde. Kurz vor dem endgültige­n Verschwind­en des von Anfang an umstritten­en Komplexes haben die Leipziger Adrian Dorschner und Thomas Beyer 2017 Robin Hood Gardens noch einmal mit ihrer Kamera besucht. Wie das deutsche Fachmagazi­n Baunetz schreibt:

„Das Auseinande­rklaffen von Anspruch und Realität, symptomati­sch für viele moderne Wohnsiedlu­ngen, trat bei Robin Hood Gardens besonders deutlich zutage. Nichtsdest­otrotz erkundet der Film auf poetische Weise, ob wir nicht doch etwas von dem Entwurf der Smithsons lernen können, um das Leben in der Stadt von morgen zu verbessern.“Start ist um 20.30 Uhr im Ciné Utopia.

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Foto: Jasper Wolf Helen Mirren steckt unter der Maske.

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