„Es ist ein Unterschied, ob ich das spiele oder Til Schweiger“
Der deutsche Schauspieler Thomas Heinze über sein Debüt als neuer Kommissar in der traditionsreichen Krimiserie „Der Alte“
Er gibt in einer der traditionsreichsten Krimiserien des deutschen Fernsehens sein Debüt als Kommissar: Thomas Heinze ist der neue „Alte“. Die neue Staffel des TVKlassikers „Der Alte“startet am 10. März im ZDF, in den ersten beiden Folgen ist noch Jan-Gregor Kremp als Chef der Mordkommission II in München zu sehen. Ab Folge drei, die am 24. März ausgestrahlt wird, übernimmt dann Thomas Heinze als Kommissar – er ist nach Siegfried Lowitz, Rolf Schimpf, Walter Kreye und JanGregor Kremp der fünfte „Alte“in der 1977 gestarteten ZDF-Krimireihe.
Thomas Heinze, Sie sind der neue „Alte“. Wie kam’s dazu?
Ich hatte Ende 2021 eine Gastrolle bei „Der Alte“und habe während der Dreharbeiten vom Kollegen Jan-Gregor Kremp erfahren, dass er aufhören möchte. Er hat mir erzählt, dass es schon Bewerber für die Rolle gibt, aber noch nichts entschieden sei. Also habe ich mich einfach in die Reihe der Anwärter eingereiht, das ZDF und die Produktionsfirma haben sich alles ganz genau angeguckt, und am Ende habe ich den Zuspruch bekommen, was mich natürlich sehr gefreut hat.
Mussten Sie zum Casting?
Nein, ein Casting mit Vorspielen gab es nicht. Ich bin seit 37 Jahren im Geschäft, und es gibt genügend Filme mit mir, um zu wissen, wie ich eine solche Rolle anlegen könnte. Ein Grundvertrauen der Verantwortlichen in meine schauspielerischen Fähigkeiten gab es offensichtlich schon.
Ihre Vorgänger waren jeweils längere Zeit im Dienst. Haben auch Sie sich auf einen längeren Lauf eingestellt?
Also ich habe jetzt nicht vor, gleich wieder hinzuschmeißen, das wäre ja absurd. Wir haben uns darauf geeinigt, das jetzt erst mal drei Jahre zu machen, und danach kann es weitergehen, wenn es gut läuft. Rolf Schimpf hat den „Alten“am längsten von allen gespielt, der hat 222 Folgen gedreht. Das werde ich wohl nicht schaffen, wir drehen ja nur acht Folgen pro Jahr. Da müsste ich ja die nächsten 30 Jahre „Der Alte“drehen, ich weiß ja gar nicht, ob ich überhaupt noch so lange lebe. (lacht)
Trotzdem könnte „Der Alte“Ihre späte Lebensrolle werden?
Klar, warum nicht? Damit wäre ich absolut einverstanden.
Haben Sie ein Mitspracherecht bei der Entwicklung der Rolle des neuen Kommissars Caspar Bergmann?
Ich glaube, das geht gar nicht anders. Die Produktion und der Darsteller müssen eine solche Rolle gemeinsam entwickeln, nicht zuletzt, damit die Autoren wissen, für wen sie das schreiben. Es ist ja ein Riesenunterschied, ob ich das spiele oder sagen wir mal Til Schweiger oder Jürgen Vogel. Man muss die Dialoge und das alles schon ein bisschen auf die jeweilige Person zuschreiben.
Sie haben es in „Der Alte“fast ausschließlich mit weiblichen Kollegen zu tun, sind also mehr oder weniger „Allein unter Frauen“, um Ihren vielleicht berühmtesten Filmtitel zu zitieren. Fühlen Sie sich als Hahn im Korb?
Nein, gar nicht, ich glaube, dass sich diese Konstellation auch eher zufällig so entwickelt hat. Nachdem Ludwig Blochberger als Kommissar Tom Kupfer aus der Serie ausgestiegen ist, sind halt nur noch Frauen als Kolleginnen für den
Zur Person
Thomas Heinze wurde 1964 in WestBerlin geboren, verbrachte einen Teil seiner Kindheit in den USA und kehrte 1973 mit seiner Familie nach Deutschland zurück. Von 1983 bis 1986 absolvierte er ein Schauspielstudium an der renommierten Otto-FalckenbergSchule in München und feierte 1991 seinen Durchbruch in Sönke Wortmanns Kinokomödie „Allein unter Frauen“. Es folgten Auftritte in zahlreichen Filmen und Serien, darunter „Das Superweib“, Volker Schlöndorffs „Homo Faber“, Bernd Eichingers „Der große Bagarozy“und der Mehrteiler „Das Wunder von Lengede“. Von 1992 bis 2002 waren Thomas Heinze und seine Schauspielkollegin Nina Kronjäger ein Paar, aus der Beziehung stammen zwei Kinder. Seit vielen Jahren ist der in Berlin lebende Schauspieler mit Radiomoderatorin Jackie Brown liiert, mit der er ebenfalls ein Kind hat. neuen „Alten“übrig geblieben. Ich find’s schön und komm damit prima zurecht. Ich bin auch sehr gut von Stephanie Stumph und den anderen Kolleginnen aufgenommen worden.
Sie waren 13 Jahre alt, als „Der Alte“1977 im ZDF gestartet ist. Haben Sie die Serie über all die Jahre verfolgt?
Das habe ich tatsächlich, vor allem die erste Zeit mit Siegfried Lowitz als „Der Alte“. Als ich dann 1983 auf die Schauspielschule kam, wurde das weniger, weil ich da kaum noch die Zeit hatte, am Freitagabend Fernsehen zu gucken. Siegfried Lowitz fand ich großartig in der Rolle, und Jan-Gregor habe ich auch sehr gerne zugeguckt in den vergangenen Jahren.
Was sagt eigentlich Ihr guter Freund Jürgen Vogel dazu, dass Sie der neue „Alte“sind?
Er findet das super. Seine in Köpenick spielende ZDF-Serie „Jenseits der Spree“läuft ja auf dem Sendeplatz, auf dem früher „Derrick“gezeigt wurde. Insofern ist Jürgen der neue Derrick und ich bin der neue „Alte“. Besser geht‘s doch gar nicht. (lacht)
Wird Jürgen Vogel mal eine Gastrolle im „Alten“kriegen?
Eine Gastrolle nicht, aber uns schwebt was viel Besseres vor:
Eine Crossover-Episode der beiden Serien, in der die beiden Kommissare gemeinsam ermitteln. Das wäre super, und wir haben mit dem ZDF auch schon darüber gesprochen. Wir würden uns wahnsinnig freuen, wenn's klappt.
Fangio Buyse se sent bien en Arabie Saoudite où il travaille beaucoup à la formation des jeunes joueurs et des entraîneurs.