Das Pokalfinale der Frauen könnte kurzfristig abgesagt werden
Wenige Tage nach dem Beginn des Ticketverkaufs bahnt sich in der Causa T71 gegen Gréngewald eine Entscheidung des Sportgerichts an
Am 18. März soll in der Arena der Coque in Kirchberg ein Basketballfest stattfinden, schließlich werden die Pokalfinals ausgetragen. Ob das Endspiel der Frauen tatsächlich über die Bühne geht, steht aber noch in den Sternen. Knapp sechs Wochen nach dem Skandal-Halbfinale, bei dem Gréngewald aufgrund eines Fehlers bei der Punktezählung eine halbe Stunde nach dem Ende der Partie gegen T71 zum Sieger gekürt worden war, ist noch keine endgültige Entscheidung gefallen.
Derzeit sind alle Augen auf die CLAS (Commission luxembourgeoise d'arbitrage pour le sport) gerichtet. Nachdem das Verbandsgericht des Basketballverbandes FLBB zunächst entschieden hatte, dass das Duell wiederholt werden muss, ging Gréngewald erfolgreich in Berufung. T71 zog vergangene Woche vor das Sportgericht.
Doch kann die CLAS überhaupt rechtzeitig ein Urteil fällen? Zunächst mussten alle Parteien, also die Teams aus Düdelingen und Hostert sowie die FLBB jeweils einen Schlichter aus der Kommission bestimmen. Dafür hatten sie 15 Tage Zeit. Nach T71 und dem Verband tat Gréngewald dies am Mittwoch ebenfalls. „Wir wollten das zu keinem Zeitpunkt in die Länge ziehen. Das wäre nicht fair, insbesondere gegenüber Finalist Sparta“, erklärt Mike Schmit, der die Interessen des Vereins in der Affäre vertritt.
Erst jetzt können sich die ernannten Schlichter beraten. Einer davon ist Patrick Gregorius. Der ehemalige Telstar-Präsident war am 29. Januar selbst beim Halbfinale in der Coque und benötigte deshalb kaum Zeit, um sich einzuarbeiten. „Auch die anderen kennen den Kontext. Wir sind uns der besonderen Situation bewusst und müssen gemeinsam eine Entscheidung treffen“, beschreibt er. Bereits am heutigen Freitag (18 Uhr) dürfen sich die Vereins- und Verbandsvertreter vor der CLAS äußern. Demnach wächst die Zuversicht, dass bald Klarheit herrscht, ob das Duell zwischen T71 und Gréngewald wiederholt wird.
Obwohl der Ausgang der Halbfinal-Affäre noch offen ist, muss sich die FLBB schon auf das Endspiel vorbereiten. Am Montag begann der Verkauf der Eintrittskarten. Dieser sollte eigentlich vergangene Woche starten. Durch Düdelingens Entscheidung, vor das Sportgericht zu ziehen, wurde sich beim Basketballverband aber zunächst beraten.
Weil sich die Zuschauer mit den Tickets alle drei Spiele ansehen können – das Finale des Betriebspokals Bascol wird ebenfalls ausgetragen –, besteht kein Anspruch auf Rückerstattung, falls das Frauenfinale doch nicht stattfinden sollte. „Das war nicht anders machbar“, meint Chris Dentzer. Laut dem administrativen Direktor der FLBB wäre es für die Coque und den Ticketanbieter sonst zu Problemen gekommen.
Die Finalisten (auch Gréngewald) haben die für die Fans reservierten Eintrittskarten ebenfalls bereits erhalten. Dentzer und Co. hoffen nun, schnellstmöglich Gewissheit zu haben, ob das Endspiel tatsächlich ausgetragen wird oder ob das Basketballfest am 18. März ohne Frauenfinale über die Bühne gehen muss.
Doch kann die CLAS überhaupt rechtzeitig ein Urteil fällen?
Was ist die CLAS?
Die Commission luxembourgeoise d'arbitrage pour le sport wurde 1994 vom COSL (Comité olympique et sportif lLuxembourgeois) ins Leben gerufen. Seitdem löst das Schiedsgericht Streitfälle im nationalen Sport. Damit die CLAS aktiv wird, müssen die verbandsinternen Schlichtungsinstanzen ausgeschöpft sein. Derzeit besteht die Kommission aus zwölf Schlichtern, die von den Parteien ernannt werden können und ein Urteil im Sinne des Sports fällen sollen.