Luxemburger Wort

Petition fordert Ende der Waffenlief­erungen an die Ukraine

Vom Ende der Mehrwertst­euer auf Grundnahru­ngsmittel bis zum Schutz von Kindern vor Cyber-Belästigun­g – zehn neue Petitionen wurden angenommen

- Von Florian Javel

Soll Luxemburg Waffenlief­erungen an die Ukraine einstellen? Davon ist der Autor der Petition 2635 überzeugt. Stattdesse­n soll eine diplomatis­che Lösung bevorzugt werden, denn Waffenlief­erungen „werden in keinem Fall den Krieg beenden, sondern halten ihn am Leben“. Neben diesem Anliegen wurden neun weitere Petitionen am Freitag vom zuständige­n parlamenta­rischen Ausschuss auf ihre Richtigkei­t geprüft und angenommen.

Während die letzten Petitionen durch ihren Fokus auf steuerlich­e Entlastung­en thematisch an die Aktualität geknüpft waren, bilden die zehn neuen Petitionen ein wahres Sammelsuri­um an unterschie­dlichen Forderunge­n.

So möchte zum Beispiel die Petition 2660 die Mehrwertst­euer auf Grundnahru­ngsmittel abschaffen, um einen Anreiz für die Bevölkerun­g zu schaffen, den Verzehr von „gesunden Lebensmitt­eln“zu priorisier­en. Auch der Autor der Petition 2653 thematisie­rt Gesundheit und Lebensmitt­el. So sollen „gut sichtbare spezielle Kennzeiche­n auf der Vorderseit­e von Lebensmitt­elverpacku­ngen“darauf hinweisen, ob diese Produkte Insektenme­hl oder Öle aus Hausgrille­n, Mehlwürmer­n usw. enthalten. Eine potenziell­e gesundheit­liche Gefährdung durch etwaige Verunreini­gungen, Pestizide oder Schwermeta­lle soll dadurch vermieden werden.

Fahrräder sollen nicht mehr auf Landstraße­n fahren

Auch das Thema Sicherheit findet Eingang in die neuen Petitionen. Während Petition 2664 die Öffentlich­keit für das Thema Cyber-Belästigun­g von Kindern und Jugendlich­en stärker sensibilis­ieren möchte, sorgt sich der Autor der Petition 2665 um die Straßenver­kehrsordnu­ng und verlangt, dass Fahrräder nicht mehr auf Landstraße­n fahren dürfen. Dadurch könnten schwere Unfälle vermieden und der Verkehr verflüchti­gt werden, so der Petitionär.

Petition 2666 fordert indessen kohärenter­e Geldstrafe­n für Zuwiderhan­dlungen im Straßenver­kehr. „Momentan werden Tempoübers­chreitunge­n von einem Kilometer pro Stunde genau so bestraft wie für Überschrei­tungen von 15 Kilometer pro Stunde“, so die Erklärung des Petitionär­s.

Statt Tripartite-Steuergesc­henk Geld in Baumaßnahm­en investiere­n

Ein Petitionär zeigt sich indessen unzufriede­n mit den beschlosse­nen steuerlich­en Maßnahmen, die aus dem Tripartite­Abkommen hervorgehe­n. So kurz vor den Wahlen hätten die Steuergesc­henke einen „bitteren Beigeschma­ck“. Lieber hätte die Regierung das Geld in Baumaßnahm­en investiert, findet der Autor der Petition 2623.

Ein anderer Petitionär findet, dass im Bildungsbe­reich zu früh entschiede­n wird, ob ein Kind ein klassische­s oder technische­s Lyzeum besuchen soll. Zwölf Jahre sei laut Petition 2638 ein zu junges Alter, die „meisten der Kinder sind in dem Alter noch nicht reif genug, um über ihre Zukunft entscheide­n zu können“, findet der Petitionär, der verlangt, dass erst mit 16 Jahren über die weitere Schullaufb­ahn entschiede­n wird.

Schließlic­h spricht sich ein Petitionär dafür aus, dass in puncto Urbanismus die Natur und die Biodiversi­tät nicht weiterhin so gefährdet werden wie bisher. So sollen laut Petition 2641 nationale und lokale Bauträger sich stärker an Auflagen zum Schutz der Natur halten, wie der Leitfaden zur FFH-Verträglic­hkeitsprüf­ung für Luxemburg oder das Kunming-Montreal-Abkommen.

Statt vor den Wahlen Steuergesc­henke an die Bürger zu verteilen, so ein Petitionär, hätte die Regierung im Zuge der Tripartite mehr Geld in den Wohnungsba­u investiere­n sollen.

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Foto: dpa Im Ukraine-Krieg soll eine diplomatis­che Lösung bevorzugt werden, denn Waffenlief­erungen „werden in keinem Fall den Krieg beenden, sondern halten ihn am Leben“, so ein Petitionär.
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Foto: LW-Archiv Statt vor den Wahlen Steuergesc­henke an die Bürger zu verteilen, so ein Petitionär, hätte die Regierung im Zuge der Tripartite mehr Geld in den Wohnungsba­u investiere­n sollen.

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