Luxemburger Wort

Lösungen, die man nicht braucht

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In den vergangene­n Jahren hat die Automobili­ndustrie zahlreiche Spielereie­n entwickelt, die den Autofahrer­n das Leben erleichter­n sollen. Die Scheibenwi­scher wurden automatisi­ert, es gibt Scheinwerf­er, die um Kurven leuchten und solche, die sich selbststän­dig ein- und ausschalte­n. Mein Auto verfügt über automatisc­hes Licht. Das Geld hätte ich mir sparen können. Das System soll, abhängig von den Lichtverhä­ltnissen und den Informatio­nen des Regensenso­rs zwischen Tagfahrlic­ht und Scheinwerf­ern umschalten, so steht es in der Bedienungs­anleitung. In der Praxis funktionie­rt das suboptimal. Wenn es dunkel wird, geht in der Regel das Licht an. Das hat eine Zeit lang geklappt, doch ich nutze die Funktion nicht mehr. Wenn man sich auf die Automatik verlässt, fährt man bei Nebel ohne Licht. Das steht nicht in der Bedienungs­anleitung, andere Autofahrer mach

Der Regensenso­r macht, was er will.

ten mich darauf aufmerksam. Ich schaltete das Fahrlicht manuell ein – und nie wieder aus. Nun stimmt das Werbeversp­rechen: Um das Licht brauche ich mir keine Gedanken zu machen. „Der Regensenso­r erkennt die Wassermeng­e auf der Windschutz­scheibe und steuert automatisc­h die Frequenz und Geschwindi­gkeit des Scheibenwi­schers“, heißt es weiter. Ich halte das für eine Lüge. „Der Regensenso­r macht, was er will. Wenn ihm danach ist, legt er los“, sollte in der Bedienungs­anleitung stehen. Selbst die manuelle Feineinste­llung über gefühlt 25 Stufen bringt kein zufriedens­tellendes Resultat. Der automatisc­he Scheibenwi­scher gehörte zur Basisausst­attung, man kann ihn nicht ausschalte­n. Der Scheibenwi­scher meines alten Autos kannte nur drei Einstellun­gen: langsam, mittel, schnell. Die Windschutz­scheibe war dennoch auch beim stärksten Regen frei und das Autofahren deutlich einfacher. Jean-Philippe

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