Rosport verschafft sich Luft im Abstiegskampf
Beim Sieg gegen Racing profitieren die Gastgeber von den Defensivproblemen des Gegners
Saisonpremiere für Rosport. Nach dem wichtigen 3:1-Sieg in Hostert legte die Mannschaft von Trainer Martin Forkel am Sonntag nach und behauptete sich mit 4:2 gegen Racing. Zwei Siege in Serie gelangen Rosport in dieser Saison bis dato noch nie. Die Hauptstädter haben im Kampf um den Europapokal derweil erneut Punkte liegen lassen. Racing hatte zuvor erst vier Niederlagen kassiert, nach dem Auftritt am Sonntag könnte es jedoch ungemütlich werden.
Trainer Fahrudin Kuduzovic sah in Rosport eine schwache Defensivleistung seines Teams. Nach zehn Minuten eroberte Davis Spruds den Ball gegen einen nachlässigen Davy Ngoma, um Ernesto Jimenez zu bedienen. Rosports einzige Spitze dribbelte sich durch die Racing-Abwehr und konnte den Ball unbedrängt via Innenpfosten im Tor von Romain Ruffier unterbringen.
Der Tag der Geschenke war damit jedoch noch nicht vorbei. Gegen bis dato offensiv harmlose Hauptstädter gaben die Gastgeber die Führung leichtfertig aus der Hand. Im Duell der beiden Sechser verlor Rosports Michel Bechtold sein Pendant Kevin Nakache bei einer Ecke von Jonathan Hennetier aus den Augen. Sträflich allein gelassen hatte Racings größter Akteur keine Probleme, um aus sechs Metern ungehindert einzuköpfen (25.').
In der Folge dominierten die Gäste bis zum Halbzeitpfiff optisch. Ngoma vergab die besten Möglichkeiten, als er an Niklas Bürger (37.') und wenig später am auf der Linie klärenden Gilles Feltes (39.') scheiterte. Apropos Feltes. Hatte Rosports Innenverteidiger seine Farben eben noch vor einem Rückstand bewahrt, so stellte er den Spielstand in der Nachspielzeit der ersten Hälfte gänzlich auf den Kopf.
Die Abstimmungsprobleme in der Racing-Verteidigung nutzte Feltes nach einer Kopfballablage von Spruds, um aus zentraler Position auf 2:1 zu stellen. „Wir hatten unmittelbar vor der Halbzeit alles im Griff. Wie wir beim 1:2 verteidigten, war ein absoluter Witz. Auf dem Platz muss man arbeiten. Das haben wir nicht getan“, sagte Kuduzovic.
Ausgerechnet dem für Garos aufs Feld gekommenen Pit Simon unterlief nach Wiederanpfiff ein Handspiel im Strafraum. Johannes Steinbach blieb vom Punkt eiskalt (57.'), ehe Oege van Lingen einen weiteren individuellen Fehler von Joakim Kada mit dem 4:1 bestrafte (68.').
Die Ergebniskosmetik des eingewechselten Andreas Buch (72.') fiel aus Rosporter Sicht nicht mehr ins Gewicht. „In Hostert zu gewinnen, war in der Vorwoche sehr wichtig. Dass wir diesen Erfolg nun mit einem Sieg über ein Topteam vergoldet haben, verschafft uns etwas Luft im Abstiegskampf“, so Trainer Forkel. Vier Punkte Vorsprung auf den ersten Relegationsrang sowie Tabellenplatz elf stellen für Rosport die bis dato beste Saisonplatzierung dar.
Wie wir beim 1:2 verteidigten, war jedoch ein absoluter Witz. Racing-Trainer Fahrudin Kuduzovic