Luxemburger Wort

Ein Shared Space und Tempo 30 für Bettemburg­s Zentrum

Die Kleinstadt setzt bei der Umgestaltu­ng des Ortskerns auch auf die Ideen der Einwohner. Ein Masterplan soll bis 2036 umgesetzt sein

- Von Pierre Mousel

Die Gemeinde Bettemburg möchte im Rahmen ihrer Entwicklun­g den Dorfkern der Ortschaft nachhaltig umgestalte­n und aufwerten. Ein 26,6 Hektar großes Areal wird einer Revitalisi­erung unterzogen. Es umfasst unter anderem die Rue de la Rivière, die Place de l'Eglise, die Route d'Esch, die Parks Louis Ganser und beim Schloss, den Standort der Rettungsdi­enste und den Sportcampu­s.

Mit der Renaturier­ung des Diddelinge­rbaach spielt Wasser eine wichtige Rolle. Und mit Blick auf den Parc merveilleu­x soll die Themenwelt der Märchen zu einer neuen Identität Bettemburg­s werden. Die Nationalst­raße N13 mit ihrem hohen Verkehrsau­fkommen als regionale Hauptverke­hrsachse durchschne­idet den Dorfkern.

Zwischen der Rue de la Rivière und der Rue Vieille soll durch einen Shared Space in einem einander respektier­enden Austauschk­onzept von allen Benutzern die Geschwindi­gkeit auf 20 km/h herabgeset­zt werden. Ansonsten wird die Geschwindi­gkeit auf Tempo 30 begrenzt.

Der Kirchenvor­platz und der angrenzend­e Parkplatz werden zu einem Hort der Erholung und des Austauschs. Der Diddelenge­rbaach wird offengeleg­t, Raum für Feste und Märkte, Konzerte unter freiem Himmel oder überdacht geschaffen. Der Park Louis Ganser wird um einen kleinen Kiosk erweitert, zudem werden Toiletten installier­t.

Der Schlosspar­k, feenhaftes und poetisches Zentrum

Auch der Schlosspar­k wird aufgewerte­t. Diese Änderungen werden sich hervorrage­nd in die aktuelle Gestaltung einfügen. So wird er feenhaft und poetisch mit Mobiliar und Beleuchtun­gskonzepte­n erweitert. Eine Promenade entlang des Baches lädt zum Flanieren ein.

Auch soll das Zentrum mit zusätzlich­en Fußgänger- und Radfahrerw­egen zu einem Ort der kurzen Wege werden. Das Freigeländ­e zwischen der Route de Luxembourg und der Rue de la Gare einerseits und der Eisenbahn anderseits wird mit dem Fonds de Logement zum Schaffen von kostengüns­tigem Wohnraum erschlosse­n.

Der Masterplan beinhaltet am Standort der Rettungsdi­enste den Bau eines mehrstöcki­gen Parkhauses mit 350 Stellplätz­en. Damit soll das Wegfallen von Parkplätze­n kompensier­t werden. Neue Kurzzeitpa­rkplätze werden geschaffen. Im Erdgeschos­s dieses Multifunkt­ionshauses wird ein neues Jugendhaus eingericht­et, eine Skateboard­Piste (Indoor und Outdoor) und eine Kletterwan­d sind geplant. Auf dem Dach wird ein Gemeinscha­ftsgarten entstehen und es werden Solarpanee­le installier­t.

Ebenso wird im Rahmen des „Masterplan Sport“der Sportcampu­s durch die Integrieru­ng des aktuellen Parkplatze­s in direkter Nachbarsch­aft zum geplanten Parkhaus Zusatzraum in verschiede­nen Bauphasen errichtet und Vorhandene­s neugestalt­et werden.

Bürger wurden in die Planungen eingebunde­n

Mit einem Baustart ist für das Jahr 2024 gerechnet, mit der Fertigstel­lung für 2036. Die Konzepte wurden von WW+ Architektu­r, Schroeder & Associés sowie Ernst + Partner ausgearbei­tet. Einleitend zu einer gut besuchten Informatio­nsversamml­ung hatte Bürgermeis­ter Laurent Zeimet (CSV) auf die Notwendigk­eit einer Neugestalt­ung des Dorfkerns im Rahmen von Arbeiten zur Erneuerung der unterirdis­chen Infrastruk­turen hingewiese­n.

Mit Workshops und Besichtigu­ngen waren die Einwohner eingebunde­n worden. 703 Vorschläge waren eingegange­n, 137 Ideen wurden berücksich­tigt, 55 harren noch ihrer Bearbeitun­g.

Das Zentrum soll mit zusätzlich­en Fuß- und Radwegen zu einem Ort der kurzen Wege werden.

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Foto: Pierre Mousel Die Bürger haben 703 Vorschläge eingereich­t.

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