Ein Shared Space und Tempo 30 für Bettemburgs Zentrum
Die Kleinstadt setzt bei der Umgestaltung des Ortskerns auch auf die Ideen der Einwohner. Ein Masterplan soll bis 2036 umgesetzt sein
Die Gemeinde Bettemburg möchte im Rahmen ihrer Entwicklung den Dorfkern der Ortschaft nachhaltig umgestalten und aufwerten. Ein 26,6 Hektar großes Areal wird einer Revitalisierung unterzogen. Es umfasst unter anderem die Rue de la Rivière, die Place de l'Eglise, die Route d'Esch, die Parks Louis Ganser und beim Schloss, den Standort der Rettungsdienste und den Sportcampus.
Mit der Renaturierung des Diddelingerbaach spielt Wasser eine wichtige Rolle. Und mit Blick auf den Parc merveilleux soll die Themenwelt der Märchen zu einer neuen Identität Bettemburgs werden. Die Nationalstraße N13 mit ihrem hohen Verkehrsaufkommen als regionale Hauptverkehrsachse durchschneidet den Dorfkern.
Zwischen der Rue de la Rivière und der Rue Vieille soll durch einen Shared Space in einem einander respektierenden Austauschkonzept von allen Benutzern die Geschwindigkeit auf 20 km/h herabgesetzt werden. Ansonsten wird die Geschwindigkeit auf Tempo 30 begrenzt.
Der Kirchenvorplatz und der angrenzende Parkplatz werden zu einem Hort der Erholung und des Austauschs. Der Diddelengerbaach wird offengelegt, Raum für Feste und Märkte, Konzerte unter freiem Himmel oder überdacht geschaffen. Der Park Louis Ganser wird um einen kleinen Kiosk erweitert, zudem werden Toiletten installiert.
Der Schlosspark, feenhaftes und poetisches Zentrum
Auch der Schlosspark wird aufgewertet. Diese Änderungen werden sich hervorragend in die aktuelle Gestaltung einfügen. So wird er feenhaft und poetisch mit Mobiliar und Beleuchtungskonzepten erweitert. Eine Promenade entlang des Baches lädt zum Flanieren ein.
Auch soll das Zentrum mit zusätzlichen Fußgänger- und Radfahrerwegen zu einem Ort der kurzen Wege werden. Das Freigelände zwischen der Route de Luxembourg und der Rue de la Gare einerseits und der Eisenbahn anderseits wird mit dem Fonds de Logement zum Schaffen von kostengünstigem Wohnraum erschlossen.
Der Masterplan beinhaltet am Standort der Rettungsdienste den Bau eines mehrstöckigen Parkhauses mit 350 Stellplätzen. Damit soll das Wegfallen von Parkplätzen kompensiert werden. Neue Kurzzeitparkplätze werden geschaffen. Im Erdgeschoss dieses Multifunktionshauses wird ein neues Jugendhaus eingerichtet, eine SkateboardPiste (Indoor und Outdoor) und eine Kletterwand sind geplant. Auf dem Dach wird ein Gemeinschaftsgarten entstehen und es werden Solarpaneele installiert.
Ebenso wird im Rahmen des „Masterplan Sport“der Sportcampus durch die Integrierung des aktuellen Parkplatzes in direkter Nachbarschaft zum geplanten Parkhaus Zusatzraum in verschiedenen Bauphasen errichtet und Vorhandenes neugestaltet werden.
Bürger wurden in die Planungen eingebunden
Mit einem Baustart ist für das Jahr 2024 gerechnet, mit der Fertigstellung für 2036. Die Konzepte wurden von WW+ Architektur, Schroeder & Associés sowie Ernst + Partner ausgearbeitet. Einleitend zu einer gut besuchten Informationsversammlung hatte Bürgermeister Laurent Zeimet (CSV) auf die Notwendigkeit einer Neugestaltung des Dorfkerns im Rahmen von Arbeiten zur Erneuerung der unterirdischen Infrastrukturen hingewiesen.
Mit Workshops und Besichtigungen waren die Einwohner eingebunden worden. 703 Vorschläge waren eingegangen, 137 Ideen wurden berücksichtigt, 55 harren noch ihrer Bearbeitung.
Das Zentrum soll mit zusätzlichen Fuß- und Radwegen zu einem Ort der kurzen Wege werden.