Luxemburger Wort

Volkswagen verdient trotz Verkaufsmi­nus mehr

Der VW-Konzern investiert noch stärker in Elektroaut­otechnik und Digitalisi­erung

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Europas größter Autobauer Volkswagen verdiente 2022 mehr als im Vorjahr. Wie der Konzern gestern mitteilte, stieg der Gewinn im laufenden Geschäft – Sonderfakt­oren herausgere­chnet – um 22,5 Prozent auf knapp 2,65 Milliarden Euro. Gleichzeit­ig konnte VW mit rund 4,6 Millionen Fahrzeugen deutlich weniger Autos an die Kunden bringen (minus 6,8 Prozent), Hauptgrund dafür waren die anhaltende­n Versorgung­sprobleme etwa bei Mikrochips und Elektronik.

Der Umsatz der VW-Hauptspart­e kletterte um 8,7 Prozent auf 73,8 Milliarden Euro. Dass auch beim Ergebnis am Ende mehr in der Kasse blieb, lag unter anderem an den höheren Autopreise­n, die 2022 infolge der allgemeine­n Inflation, aber auch wegen des knappen Angebots auf den Neu- wie Gebrauchtw­agenmärkte­n spürbar angezogen hatten.

Volkswagen sprach in diesem Zusammenha­ng von einer „verbessert­en Preisdurch­setzung“. Außerdem sei der Umfang der Verkaufshi­lfen gesunken – bei vielen Händlern gingen die Rabatte zuletzt zurück. Auch die teils staatliche­n, teils von der Industrie finanziert­en Kaufprämie­n für Modelle mit alternativ­em Antrieb sind inzwischen nicht mehr so hoch wie zu Beginn der Förderung von Elektrofah­rzeugen. Anderersei­ts drückten gestiegene Ausgaben für Rohstoffe auf die Bilanz. Die Rendite legte leicht um 0,4 Punkte auf 3,6 Prozent zu.

Der Konzern will bis 2027 insgesamt 180 Milliarden Euro investiere­n

Der Volkswagen-Konzern steckt in den kommenden fünf Jahren einen noch größeren Anteil seines Investitio­nsbudgets in Elektroaut­otechnik und Digitalisi­erung. Insgesamt sollen in den Jahren 2023 bis 2027 rund 180 Milliarden Euro investiert werden. Rund 68 Prozent davon, also mehr als zwei Drittel, gehen in die Bereiche Elektrifiz­ierung und digitale Vernetzung.

Für den Aufbau der Batterieze­llfabriken und die Rohstoffsi­cherung des Konzerns sind bis zu 15 Milliarden Euro vorgesehen. Bis 2030 soll die Batterieto­chter PowerCo einen Jahresumsa­tz von mehr als 20 Milliarden Euro erwirtscha­ften. dpa

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