Lorentzweiler erlebt eine Zitterpartie im Jubiläumsjahr
Philippe Glesener und sein Volleyballteam möchten wieder ins Finale gegen Strassen, doch das Duell mit Bartringen geht in die Verlängerung
So eine Situation ist für Philippe Glesener nicht neu. Der Volleyball-Nationalspieler hat Erfahrung mit dem Druck im Titelkampf. Dreimal war er schon im Finale der Novotel Ligue, einmal wurde er Meister. Aber auch für ihn ist es nicht leicht zu verdauen, wenn ein Ziel schon zum Greifen nahe ist und dann doch nicht erreicht wird.
Der Kapitän des VC Lorentzweiler und seine Mannschaft haben das am vergangenen Sonntagabend im Halbfinale der Luxemburger Meisterschaft erlebt. In einem spektakulären Fünf-Satz-Spiel über fast zweieinhalb Stunden gegen Volley Bartringen verpasste es Lorentzweiler trotz Führung im Schlussabschnitt, den Einzug in die Endspielserie mit einem zweiten Erfolg perfekt zu machen. In der Vorwoche hatte man 3:1 gewonnen. Die Entscheidung darüber, wer zweiter Finalist neben Titelverteidiger VC Strassen wird, fällt erst im dritten Spiel an diesem Samstag (20 Uhr).
Man müsse das Ganze zunächst mal sacken lassen, meinte Glesener nach der 2:3Niederlage (26:24, 19:25, 25:22, 19:25, 15:13) in Bartringen. „Aber gleichzeitig muss man sich bewusst machen, dass nichts passiert ist. Es geht weiter. Am nächsten Wochenende ist das dritte Spiel bei uns zu Hause und das gewinnen wir“, sagte der 24-jährige Libero.
Glesener stand schon als ganz junger Spieler einst mit Walferdingen im Finale, dann gewann er 2019 mit CHEV Diekirch den Titel und mit Lorentzweiler war er zuletzt 2021 in der Endspielserie gegen Strassen gestanden. Das helfe nun auch bei den aktuellen Herausforderungen. „Wenn man mehr Erfahrung hat, kann man besser damit umgehen“, so Glesener.
Eine Finalteilnahme wäre wichtig für Lorentzweiler, zumal im Jubiläumsjahr. Der Verein feiert im Oktober 50. Geburtstag. Als erste Aktion dazu gab es im Februar ein Galaspiel gegen den niederländischen Erstligisten VC Limax, für den Glesener in der Vorsaison im Einsatz gewesen war. Den Einzug in die Endspielserie der Novotel Ligue 2022/23 nennt Trainer Serge Karier das „Minimalziel“, denn in der Runde der letzten Vier im Pokalwettbewerb nächste Woche ist die Mannschaft nicht vertreten.
Ein Libero als Hoffnungsträger
Nach der enttäuschenden Vorsaison, in der es Lorentzweiler weder in der Liga noch im Pokal ins Halbfinale geschafft hatte, wollte der Meister von 2005 diesmal wieder um Titel mitspielen. Die Voraussetzungen waren günstig. Glesener war nach einem Jahr in den Niederlanden und der Saison bei einem Proficlub wieder zu seinem Heimatverein zurück
Dass Philippe wieder da ist, macht sehr viel aus. Er ist für mich der beste Libero Luxemburgs. Colin Hilbert