Die FLF-Auswahl steht in der Slowakei vor der ersten Bewährungsprobe
Luxemburgs Fußball-Nationalmannschaft geht als leichter Außenseiter ins Auftaktspiel der EM-Qualifikation
Etwas später als geplant hob das Charterflugzeug der luxemburgischen Nationalmannschaft am Mittwoch kurz nach 13 Uhr in Richtung Slowakei ab. Probleme mit dem Gepäck verzögerten den Abflug um eine Stunde. Für die FLF-Auswahl ging es erst nach Bratislava und am Abend weiter mit dem Bus nach Trnava, wo Laurent Jans und Co. heute Abend (20.45 Uhr) zum Auftakt der EM-Qualifikation auf die Slowakei treffen.
Beim ersten Auswärtstrip der Kampagne kann Holtz auf sein komplettes Aufgebot zählen – zumindest fast. Für den erkrankten Alessio Curci rückte Ken Corral kurzfristig in den Kader. Der Hesperinger Angreifer war jedoch nicht das einzige neue Gesicht im Flugzeug. Der ehemalige französische Nationaltorhüter Gilles Rousset begleitete die FLF-Auswahl ebenfalls in die Slowakei. Der 59-Jährige vertritt Co-Trainer Mario Mutsch, der aktuell mit der U19-Auswahl im Einsatz ist. Rousset arbeitete einst im Jugendbereich von Olympique Lyon und förderte dort unter anderem Christopher Martins.
Auch Dan Santos war mit an Bord. Der Trainer der FLF-Frauen begleitet das Männerteam im Rahmen der UEFA-Pro-Lizenz-Ausbildung und hilft Holtz ebenfalls. „Für mich ist das eine Umstellung, wenn ich mit neuen Leuten zusammenarbeite und wir uns erst noch kennenlernen müssen. Ich bin jedoch der Meinung, dass vier oder sechs Augen immer mehr sehen als zwei. Zudem kann es helfen, wenn ein erfahrener Ex-Spieler und Trainer wie Gilles da ist, um die Spieler oder auch mich zu beruhigen.“
Holtz und sein Trainerstab haben sich intensiv auf das erste Duell der Gruppe J vorbereitet. Während die Luxemburger nahezu in Bestbesetzung in die Begegnung gehen, muss die Slowakei einen schwerwiegenden
Ausfall kompensieren. Kapitän Milan Skriniar fällt verletzungsbedingt aus. Den Abwehrchef plagen Rückenprobleme. „Die Slowakei hat noch andere Verteidiger, die in guten Ligen aktiv sind. Unsere Chancen stehen bei 40:60, deshalb würde ich mich über einen Punkt freuen“, sagt Holtz.
Harter Konkurrenzkampf
In der eigenen Abwehr hat der FLF-Coach die Qual der Wahl. Marvin Martins ist jedoch angeschlagen. „Er erlitt eine Quetschung im Rippenbereich, bei den Untersuchungen wurde aber nichts festgestellt. Wir schauen, ob er bei 100 Prozent ist.“Dass der Konkurrenzkampf gestiegen ist, freut Holtz. „Wir kommen langsam aber sicher in einen Bereich, in dem wir fast nur Profis haben. Dafür haben wir lange gearbeitet. Dadurch müssen natürlich einige Spieler auf die Bank, die in der Vergangenheit unumstritten waren.“
Über Personal und Taktik wollte Holtz erst nach dem Abschlusstraining entscheiden. Dieses fand im Stadion Anton Malatinskeho statt, so dass es für die Spieler noch am Abend aus Trnava zurück ins knapp 60 Kilometer entfernte Hotel in Bratislava ging. Erst danach konnten sich die FLF-Spieler ausruhen. „Wir haben noch ausreichend Zeit, um uns etwas zu erholen und bereit zu sein“, ist Kapitän Jans optimistisch.
Unsere Chancen stehen bei 40:60, deshalb würde ich mich über einen Punkt freuen. Trainer Luc Holtz