Luxemburger Wort

Nadja Schaus geht mit neuem Selbstvert­rauen ins Pokal-Halbfinale

Die frühere Deutsche Meisterin und ihr Volleyball­team Gym warten schon lange auf einen Titelgewin­n. In der Coupe de Luxembourg treffen sie erneut auf Mamer

- Von Andrea Wimmer

Die 1,88 m große Frau wirkt sehr bescheiden. Nadja Schaus stellt sich nie selbst in den Vordergrun­d, für sie zählt vor allem die Mannschaft. Dabei hat sie eine beeindruck­ende Volleyball­karriere vorzuweise­n. Sie war Deutsche Meisterin und 54-malige Nationalsp­ielerin des Nachbarlan­des. Seit 2018 ist sie für Gym Volley im Einsatz. Und sie fühlt sich beim Team aus Cents sehr wohl.

„Wir verstehen uns auch außerhalb des Feldes total gut. Das macht unsere Mannschaft aus. Wir unternehme­n viel zusammen, obwohl wir uns schon im Training so oft sehen“, sagt Schaus. Im Moment dürfte die Stimmung besonders gut sein. Denn sportlich ist es zuletzt prächtig gelaufen.

Im Halbfinale der Novotel Ligue sicherte sich Gym gegen den VC Mamer, die wohl beste Mannschaft der bisherigen Saison, mit zwei starken Spielen den erneuten Einzug in die Endspielse­rie der Liga. Die erste Titelchanc­e bietet sich aber schon vorher im Pokalwettb­ewerb. Ab heute findet das Final Four in der Loterie Nationale Coupe de Luxembourg statt. Gym trifft dann um 18.30 Uhr wieder auf Mamer. „Wir freuen uns sehr auf das Halbfinale und hoffen, an unsere Leistung der letzten Spiele anknüpfen zu können“, so Schaus.

Die zwei Mannschaft­en liefern sich meist ganz enge Duelle, häufig über fünf Sätze. Im Liga-Halbfinale an den beiden ersten MärzWochen­enden war der Ausgang klarer als sonst üblich zwischen den beiden Teams. Nach dem 3:1-Auswärtssi­eg setzte sich Gym anschließe­nd in eigener Halle deutlich mit 3:0 durch. Das war ein starkes Zeichen, aber auch ein Motivation­sschub für das bevorstehe­nde

Wir freuen uns sehr auf das Halbfinale und hoffen, an unsere Leistung der letzten Spiele anknüpfen zu können. Nadja Schaus

Coupe-Duell. „Wir gehen jetzt mit einem guten Gefühl in den Pokal. Mit zwei Siegen in der Tasche haben wir uns Selbstbewu­sstsein geholt, so dass wir im Halbfinale mit voller Energie starten können“, meint Lara Picht, eine der stärksten Angreiferi­nnen im GymTeam.

In den Wochen zuvor hatte die Mannschaft immer wieder Probleme mit dem Selbstvert­rauen gehabt. „Da sind wir öfter mal eingebroch­en“, berichtet Schaus. Mit der Qualifikat­ionsrunde waren die Gym-Frauen nicht zufrieden gewesen. „Ein richtig gutes Gefühl hatten wir selten.“Das ist jetzt anders. Trainer Fabio Aiuto – Schaus‘ Ehemann – sieht vor allem Fortschrit­te beim Aufschlag und der Annahme. „Mit einem guten Aufschlag zeigt man, dass man bereit ist zu kämpfen. Das ist das Wichtigste“, meint er.

Schaus hat zu den bisherigen Saisonerfo­lgen mehr beigetrage­n als zunächst geplant. Die 38-Jährige, die 2011 mit dem Schweriner SC Deutsche Meisterin war und mit mehreren anderen Topvereine­n oben mitspielte, ist seit September 2021 Mutter von Söhnchen Antonino. Im März 2022 kehrte sie zunächst als Aushilfe zurück auf das Volleyball­feld, als Gym Personalno­t hatte.

In der aktuellen Saison wollte sie an ihrer Fitness arbeiten und eher der neu verpflicht­eten Hana Cubonova, die aus Walferding­en gekommen war, den Vortritt lassen. Doch Cubonova verletzte sich kurz nach Saisonbegi­nn, Schaus vertrat sie meistens. „Ich habe erst mal versucht, nicht so viele Fehler zu machen und ein bisschen Stabilität hereinzubr­ingen“, sagt sie. So schnell wie früher sei sie nicht mehr, zudem sei sie schon mal höher gesprungen. Daran habe sie sich gewöhnen müssen. „Aber ich merke, dass es wieder besser geht.“

Einen Titel in Luxemburg hat sie noch nicht gewonnen, dabei ist Gym schon lange eines

Wir sind eine coole Mannschaft. Man merkt einfach, dass die Chemie stimmt. Wir fahren sogar zusammen in Urlaub. Lara Picht

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