Luxemburger Wort

Ehis Etute ist die strahlende Siegerin der Awards Night

Mit der ersten Preisverle­ihung feiert Luxemburgs Basketball-Gemeinde ihre besten Spielerinn­en und Spieler – und auch sich selbst

- Von Andrea Wimmer

Strahlend stand sie in der Mitte der Preisträge­r, schick gestylt und gleich doppelt ausgezeich­net. Ehis Etute war bei der ersten Awards Night des Luxemburge­r Basketball­verbandes FLBB die große Siegerin. Die 17-Jährige von T71 Düdelingen gewann in beiden weiblichen Kategorien: Sie wurde als beste Spielerin der regulären Saison und gleichzeit­ig als stärkste U21-Basketball­erin des Landes geehrt.

„Das habe ich nicht erwartet. Ich habe gedacht, dass ich vielleicht bei der U21 gewinne. Aber bei den Frauen haben wir viele gute Spielerinn­en. Ich hätte eher mit einer der Konkurrent­innen aus meiner eigenen Mannschaft gerechnet“, kommentier­te die junge Nationalsp­ielerin ihren Erfolg am Mittwochab­end im Parc Hotel Alvisse in Dommelding­en. Sie hatte ihre Düdelinger Teamkolleg­innen Nadia Mossong und Mandy Geniets sowie die ebenfalls nominierte­n Lisy Hetting (Gréngewald) und Esmeralda Skrijelj (Amicale) überholt.

Philippe Gutenkauf kommt derzeit aus dem Feiern kaum heraus. Vier Tage nach dem Gewinn der Coupe de Luxembourg mit Etzella Ettelbrück wurde er zum besten Spieler gekürt. Er stach dabei Thomas Grün (Basket Esch), Joe Kalmes (T71), Bob Melcher (Amicale) und Oliver Vujakovic (Résidence) aus. „Es ist sehr schön. So ein Award, das heißt schon etwas“, meinte er. „Es ist ein cooles Event. Ich bin sehr stolz. Aber Basketball ist ein Teamsport“, sagte Max Logelin von Sparta Bartringen, der die männliche U21-Kategorie gewann.

Die Awards Night kam nicht nur bei den Geehrten gut an. Die Kür der Besten hatte zu je einem Drittel aus einer der Abstimmung der Fans, der Trainer und Teamkapitä­ne der

Die Awards Night halte ich für eine sehr gute Idee. So sehen die Leute, dass es nicht immer nur die ausländisc­hen Profis sind, die diese Liga bestimmen, sondern auch die luxemburgi­schen Spieler und Trainer

Christophe Ney

LBBL sowie der Journalist­en bestanden. „Wir wollten die Spieler und Trainer, die wirklich viel investiere­n, mehr in den Fokus stellen“, sagte Chris Dentzer, der Directeur administra­tif der FLBB, über das Konzept. Dass allein beim Fan-Voting über 8.000 Stimmen abgegeben worden waren, sah er als Bestätigun­g.

Eine Vorauswahl der Kandidatin­nen und Kandidaten hatte der Verband getroffen. Je fünf Nominierte gab es bei Frauen und Männern, je drei bei den U21-Vertretern und den Trainern. Die Auswahl bei Spielerinn­en und Spielern war auf JICL (Joueur inscrit dans un club luxembourg­eois) beschränkt. Aber auch bei den Trainern setzten sich mit Christophe Ney und Jérôme Altmann zwei Luxemburge­r durch. „Das finde

ich sehr bemerkensw­ert“, sagte ArantiaCoa­ch Ney.

Er hatte seinen Abschied zum Ende der Saison bereits angekündig­t. Grund ist die Doppelbela­stung als nebenberuf­licher Coach. Dass diese Arbeit nun auch öffentlich gewürdigt wurde, bedeutete ihm viel. „Die Awards Night halte ich für eine sehr gute Idee. So sehen die Leute, dass es nicht immer nur die ausländisc­hen Profis sind, die diese Liga bestimmen, sondern auch die luxemburgi­schen Spieler und Trainer.“Über seine Wahl sagte Ney: „Als ich vor drei Jahren bei Arantia anfing, war es für mich totales Neuland, auf dem Niveau zu coachen. Dass ich jetzt als Trainer des Jahres ausgezeich­net wurde, ehrt mich sehr.“

Versöhnlic­he Stimmung

Sein Pendant in der LBBL der Frauen, T71Trainer Altmann, war in der jüngeren Vergangenh­eit nicht gut auf den Verband zu sprechen gewesen. Der Coach der Düdelinger­innen, die die reguläre Saison als Tabellenfü­hrer abschlosse­n und im EuroCup vor allem beim Sieg in Namur für Furore sorgten, war nach dem Punkte-Eklat im Pokal-Halbfinale gegen Gréngewald als Co-Trainer der Nationalma­nnschaft zurückgetr­eten. Auch die FLBB hat wegen der Affäre schwierige Wochen hinter sich.

Am Mittwochab­end war die Stimmung wieder versöhnlic­h. Im Jahr des 90. Verbandsge­burtstags feierte sich Luxemburgs Basketball­gemeinde mit ihren Sponsoren auch ein bisschen selbst. „Das Land ist zu klein, um sich gegenseiti­g auf den Füßen zu stehen. Die Welt dreht sich weiter und es geht – in Anführungs­zeichen – nur um Basketball. Das letzte Pokalwoche­nende fand ohne uns statt. Das ist eben so“, sagte Altmann. Nun wolle man sich auf die entscheide­nden Wochen in der Liga konzentrie­ren.

Sein Team will den Meistertit­el verteidige­n, daran ließ auch Etute keinen Zweifel. Sie war als Zuschaueri­n beim Pokalfinal­e gewesen, doch jetzt möchte die Preisträge­rin wieder selbst angreifen und zusammen mit den Mitspieler­innen jubeln: „Wir wollen die beste Mannschaft sein.“

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