Petingens Handballer verfolgen ein großes Ziel
Präsident Jean-Claude Muller und Trainer Adam Szulc wollen mit dem Club wieder ins Oberhaus. Dafür muss das Team eine Serie starten
Nach dem bitteren Abstieg vor zwei Jahren wollen es sich die Petinger Handballer in der zweiten Liga keineswegs gemütlich machen. Momentan ist die Konkurrenz zwar etwas einteilt, doch durch etliche Spielverlegungen haben die Petinger drei Partien weniger ausgetragen. Mit einer Siegesserie könnten sie wieder weit oben anklopfen und noch Zweiter werden.
„Die Mannschaft hat unter dem Trainer Adam Szulc im zweiten Promotions-Jahr eine gute Entwicklung genommen. Vor allem spielerisch hat sich das Team verbessert, die Abläufe und Strukturen haben Fortschritte erkennen lassen“, bescheinigt Präsident Jean-Claude Muller dem Coach eine gute Arbeit. „Das Ziel ist der Aufstieg.“
Dafür muss Petingen mindestens den zweiten Platz belegen. Es gilt, in den entscheidenden Spielen der nächsten Wochen gegen Schifflingen, Standard, Rümelingen und Mersch Farbe zu bekennen. „Wir wollen gegen diese starken Teams gewinnen“, betont Muller, der seit 1966 im Verein aktiv ist und seit 1990 dem Club als Präsident vorsteht.
„Infolge der Covid-Problematik haben wir unsere Jugendarbeit neu ausgerichtet und anders strukturiert“, verweist Muller auf die Rückkehr der U8-, U11-, U13- und U17Mädchen in den Spielbetrieb. Der Vorstand, der derzeit zu viert arbeitet, brauche noch weitere Mitglieder und suche zudem zahlungskräftige Sponsoren. Es sei wichtig für den Verein, künftig wieder in der Axa League zu spielen, um nachhaltig Spieler nach Petingen zu ziehen und ein Fundament für die kommenden Jahre aufzubauen.
Wochen der Wahrheit
Ein wichtiger Baustein in diesem System soll der Trainer sein. „Wir hoffen, dass Szulc in Petingen bleibt. Natürlich ist sein weiteres Engagement vom Ausgang der Saison abhängig – ob es ihm gelingt, mit dem Team aufzusteigen. Dann wären wir besser in der Lage, es zu verstärken“, sagt der Petinger HandballChef. Wichtige Siege im Dezember gegen Standard (32:30) und in Schifflingen (33:21) haben das Team um Torjäger und Linksaußen Pit Bettendorff wieder in eine aussichtsreiche Tabellenposition gebracht. Doch nach den Niederlagen in Mersch (25:30) und gegen Rümelingen (29:32) im Januar wurde die starke Serie relativiert. „Ärgerlich war vor allem, dass wir gegen Rümelingen einen Sechs-Tore-Vorsprung ungenutzt ließen. So stehen wir jetzt wieder unter Zugzwang“, verrät der Präsident.
Weil es Termin-Schwierigkeiten gab (gegen Standard wurde parallel der FLH-Cup gelegt) oder die Halle in Petingen nicht frei war, mussten die Begegnungen gegen Standard (25. Februar) und Schifflingen (18. März) abgesagt werden. Neue Termine sind noch nicht bekannt. So ist diese Woche ein Härtetest, weil das Team gestern zunächst in Redingen gefordert war (nach Redaktionsschluss) und morgen um 20.30 Uhr gegen Tabellenführer Mersch antreten muss.
Und was sagt der Trainer? „Es stehen Schlüsselspiele an – wie in Rümelingen am 6. Mai. In den letzten Wochen der Saison müssen wir gleich dreimal ran. Doch egal, wie es kommt: Wir wollen versuchen, unsere Spiele zu gewinnen und aufzusteigen.“Der gebürtige Pole will beim HBP etwas aufbauen und hofft dabei auf eine hohe Trainingsbeteiligung und darauf, dass sich niemand verletzt.
„Die Breite des Kaders ist ein bisschen zu dünn, die Qualität hinter den Positionen eins bis acht fehlt. Doch wir können es schaffen, wenn wir intensiv trainieren, komplett sind und die Tagesform für uns nutzen können“, erklärt Szulc, der im zweiten Jahr auf an der Seitenlinie steht. Er habe viel in Krafttraining, Schnelligkeit und Ausdauer investiert. „Wir haben keine Topleute, sodass das ganze Team funktionieren muss.“
Das Problem: die Linkshänder fehlen. Der Franzose Clément Apy laboriert seit Monaten an einem Kreuzbandriss. Mit Linksaußen Bettendorff hat Szulc einen Vollstrecker von Format. Aus Polen wurden mit Torwart Grzegorz Czapiewski, Kreisläufer Bartosz Niemiec und Rückraumspieler Max Dabrowski hoffnungsvolle Spieler geholt. Mit Loris Erpelding, der von den Red Boys kam, sowie Eigengewächs und Kapitän Jordan Campos Sousa haben sich junge Talente zu Leistungsträgern entwickelt.
„Ich bin froh, wenn sich die jungen Leute entwickeln und Fortschritte machen. Wenn man nur zehn oder elf Spieler hat, darf sich logischerweise keiner verletzten. Es macht mir großen Spaß hier, doch das Team sollte auch in der Breite wachsen“, sagt der 60-jährige Coach, für den jetzt die Wochen der Wahrheit anstehen.