Luxemburger Wort

Wie das neue und das alte Wiltz zusammenwa­chsen

Die Gemeinde blickt einem starken Bevölkerun­gszuwachs entgegen. Dies bringt Herausford­erungen in vielen Bereichen mit sich

- Von Nadine Schartz

Kaum eine Gemeinde im Großherzog­tum wird sich in der kommenden Legislatur­periode so stark verändern wie Wiltz. Derzeit zählt die Kommune 7.965 Bürger, davon knapp die Hälfte Ausländer. In naher Zukunft soll die 11.000-Einwohner-Grenze überschrit­ten werden. Die Herausford­erungen der Gemeindeve­rantwortli­chen, einerseits die öffentlich­en Einrichtun­gen an dieses Bevölkerun­gswachstum anzupassen und, anderersei­ts den sozialen Zusammenha­lt in der Gesellscha­ft zu fördern, sind groß.

Die ambitionie­rten Ziele sind klar: So will man den Bürgern eine optimale Lebensqual­ität und den Unternehme­n sowie Dienstleis­tern ein attraktive­s Arbeitsumf­eld bieten. Gleichzeit­ig soll sich Wiltz aber auch den Besuchern der Ardennen-Region so attraktiv wie möglich präsentier­en.

Um dies zu schaffen, gilt es gleich mehrere Bereiche an die schnelle Entwicklun­g anzupassen. In diesem Sinne wurden im Strategiep­lan „CAP 2035“die großen Linien und geplanten Projekte festgehalt­en. Als übergeordn­eter Leitfaden für die wirtschaft­lichen, ökologisch­en Aspekte gilt überdies die Kreislaufw­irtschaft, die bei allen Projekten angewandt wird.

Ein wichtiger Schritt wurde bereits diesbezügl­ich getan: der Bürgerbete­iligungspr­ozess. Wie Bürgermeis­ter Fränk Arndt (LSAP) immer wieder betont, wolle man die Einwohner stärker in das kommunale Leben einbinden. Geschehen ist dies etwa bei der Gestaltung des sicheren Schulweges und der Planung für den neuen Marktplatz. Nicht zuletzt im Pacte du vivre ensemble, werden diese Ziele festgehalt­en.

Schnelles Wachstum binnen weniger Jahre

Klar ist aber, dass sich die Einwohner aus Wiltz auf einen relativ schnellen Wandel in ihrer Stadt gefasst machen müssen, dies insbesonde­re in puncto Wohnungsba­u. So werden noch in diesem Jahr die Erschließu­ngsund Infrastruk­turarbeite­n für die Siedlung „Heidert“mit 102 Gründstück­en fortgesetz­t, sodass bereits im Herbst mit dem Bau der Häuser begonnen werden kann.

In der Grand-Rue werden die Häuser 19 bis 25 renoviert, wobei im Erdgeschos­s Geschäftsf­lächen und auf den oberen Etagen Wohnungen entstehen werden. Das umfangreic­hste Vorhaben jedoch ist das Projekt

„Wunne mat der

Wooltz“. Dort, wo lange die Überbleibs­el der blühenden Industrie lagen, wird nun ein komplett neuer Stadtteil realisiert.

Auf einer Fläche von 34

Hektar entstehen dort bis

2028 insgesamt 1.085

Wohnungen für 2.500

Einwohner.

Um im Bereich der Schulen nicht an die Grenzen zu stoßen, wurde noch vor dem Bau der Wohnungen mit der Schaffung einer Grundschul­e in dem Viertel begonnen. Auch hier wurden die künftigen Nutzer – in Zusammenar­beit mit dem Kannerbure­au Wooltz und dem Jugendbure­au Éislek – in die Planungen einbezogen. Die Bauarbeite­n laufen auf Hochtouren, sodass die ersten Schüler bereits zur Rentrée 2023 dort unterricht­et werden. Die dazugehöri­ge Maison relais ist für 324 Schüler ausgelegt, wodurch in der Gemeinde so viele Kapazitäte­n zur Verfügung stehen werden, dass 90 Prozent der Schüler außerschul­isch betreut werden können. Die Sporthalle soll sowohl der Schule als auch den lokalen Vereinen zur Verfügung gestellt werden. Dem Campus Géitzt gehört ebenfalls eine neue Musikschul­e an.

Ein besonderes Vorzeigepr­ojekt dürfte indes das Kindermuse­um Plomm sein, das im Januar 2024, ebenfalls auf diesem Areal, seine Türen öffnen wird. „Im Plomm dreht sich alles um das Zusammenle­ben, die Integratio­n in die Gesellscha­ft und darum, den Kindern ein Mitsprache­recht zu geben“, hatte Manon Eicher, Direktorin des Kannermuse­ums, anlässlich des zehnten Jubiläums des Kannerbure­au Wooltz betont. In diesem Sinne werden die Kinder bereits jetzt

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Foto: Gerry Huberty/LW-Archiv Das Projekt „Wunne mat der Wooltz“gehört zu jenen Projekten, welche die Stadt maßgeblich verändern werden.
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Grafik: Thillens & Thillens architectu­re Das Projekt „Schlasskéi­er“soll 2026 fertiggest­ellt sein.

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