Wie das neue und das alte Wiltz zusammenwachsen
Die Gemeinde blickt einem starken Bevölkerungszuwachs entgegen. Dies bringt Herausforderungen in vielen Bereichen mit sich
Kaum eine Gemeinde im Großherzogtum wird sich in der kommenden Legislaturperiode so stark verändern wie Wiltz. Derzeit zählt die Kommune 7.965 Bürger, davon knapp die Hälfte Ausländer. In naher Zukunft soll die 11.000-Einwohner-Grenze überschritten werden. Die Herausforderungen der Gemeindeverantwortlichen, einerseits die öffentlichen Einrichtungen an dieses Bevölkerungswachstum anzupassen und, andererseits den sozialen Zusammenhalt in der Gesellschaft zu fördern, sind groß.
Die ambitionierten Ziele sind klar: So will man den Bürgern eine optimale Lebensqualität und den Unternehmen sowie Dienstleistern ein attraktives Arbeitsumfeld bieten. Gleichzeitig soll sich Wiltz aber auch den Besuchern der Ardennen-Region so attraktiv wie möglich präsentieren.
Um dies zu schaffen, gilt es gleich mehrere Bereiche an die schnelle Entwicklung anzupassen. In diesem Sinne wurden im Strategieplan „CAP 2035“die großen Linien und geplanten Projekte festgehalten. Als übergeordneter Leitfaden für die wirtschaftlichen, ökologischen Aspekte gilt überdies die Kreislaufwirtschaft, die bei allen Projekten angewandt wird.
Ein wichtiger Schritt wurde bereits diesbezüglich getan: der Bürgerbeteiligungsprozess. Wie Bürgermeister Fränk Arndt (LSAP) immer wieder betont, wolle man die Einwohner stärker in das kommunale Leben einbinden. Geschehen ist dies etwa bei der Gestaltung des sicheren Schulweges und der Planung für den neuen Marktplatz. Nicht zuletzt im Pacte du vivre ensemble, werden diese Ziele festgehalten.
Schnelles Wachstum binnen weniger Jahre
Klar ist aber, dass sich die Einwohner aus Wiltz auf einen relativ schnellen Wandel in ihrer Stadt gefasst machen müssen, dies insbesondere in puncto Wohnungsbau. So werden noch in diesem Jahr die Erschließungsund Infrastrukturarbeiten für die Siedlung „Heidert“mit 102 Gründstücken fortgesetzt, sodass bereits im Herbst mit dem Bau der Häuser begonnen werden kann.
In der Grand-Rue werden die Häuser 19 bis 25 renoviert, wobei im Erdgeschoss Geschäftsflächen und auf den oberen Etagen Wohnungen entstehen werden. Das umfangreichste Vorhaben jedoch ist das Projekt
„Wunne mat der
Wooltz“. Dort, wo lange die Überbleibsel der blühenden Industrie lagen, wird nun ein komplett neuer Stadtteil realisiert.
Auf einer Fläche von 34
Hektar entstehen dort bis
2028 insgesamt 1.085
Wohnungen für 2.500
Einwohner.
Um im Bereich der Schulen nicht an die Grenzen zu stoßen, wurde noch vor dem Bau der Wohnungen mit der Schaffung einer Grundschule in dem Viertel begonnen. Auch hier wurden die künftigen Nutzer – in Zusammenarbeit mit dem Kannerbureau Wooltz und dem Jugendbureau Éislek – in die Planungen einbezogen. Die Bauarbeiten laufen auf Hochtouren, sodass die ersten Schüler bereits zur Rentrée 2023 dort unterrichtet werden. Die dazugehörige Maison relais ist für 324 Schüler ausgelegt, wodurch in der Gemeinde so viele Kapazitäten zur Verfügung stehen werden, dass 90 Prozent der Schüler außerschulisch betreut werden können. Die Sporthalle soll sowohl der Schule als auch den lokalen Vereinen zur Verfügung gestellt werden. Dem Campus Géitzt gehört ebenfalls eine neue Musikschule an.
Ein besonderes Vorzeigeprojekt dürfte indes das Kindermuseum Plomm sein, das im Januar 2024, ebenfalls auf diesem Areal, seine Türen öffnen wird. „Im Plomm dreht sich alles um das Zusammenleben, die Integration in die Gesellschaft und darum, den Kindern ein Mitspracherecht zu geben“, hatte Manon Eicher, Direktorin des Kannermuseums, anlässlich des zehnten Jubiläums des Kannerbureau Wooltz betont. In diesem Sinne werden die Kinder bereits jetzt