Luxemburger Wort

Wenn die Zugfahrt Schweißper­len auf die Stirn treibt

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Nimm den öffentlich­en Transport, sagten sie. Das ist einfach und spart

Geld, sagten sie. In der Werbung würde dies so aussehen: Ich mache mich morgens in aller Seelenruhe bereit, trinke gemütlich eine Tasse Kaffee, bevor ich mich zum nächstgele­genen Bahnhof begebe. Dort angekommen, steige ich ein, krame mein Buch aus der Tasche und lese, bis ich am Ziel angekommen bin. Entspannt kann ich meinen Tag daraufhin im Büro beginnen. Leider liegen zwischen Wunsch und Realität Welten. Verstehen Sie mich nicht falsch, ich liebe es, mit dem Zug zu fahren – wenn alles reibungslo­s verläuft.

Aus der Not eine Tugend gemacht.

Damit ich aber per Bahn in die Hauptstadt gelangen kann, muss ich erst mit dem Auto in den zehn Kilometer entfernten Ort fahren. Dort angekommen, beginnt die lästige Suche nach einem Parkplatz und endet meist darin, dass ich weiter in das nächste Dorf fahre, um den Wagen dort abzustelle­n. In letzter Sekunde laufe ich dann – schon nass geschwitzt und schnaufend – zum Zug. Bis ich einen Sitzplatz ergattert habe, vergehen weitere Minuten. Dann endlich kommt auch für mich der Moment, in dem ich mich uneingesch­ränkt auf mein Buch konzentrie­ren könnte. Könnte, wohl bemerkt. Meistens ist das mit der morgendlic­hen Ruhe im Zug nämlich so eine Sache. Da ist die Gruppe Jugendlich­er, die lautstark die Videos auf ihren Smartphone­s kommentier­t, die beiden Herren, die über ein Projekt diskutiere­n und die Dame, die genüsslich ihr Croissant futtert und dabei unentwegt mit ihrer Tüte raschelt. Nun, mittlerwei­le habe ich aus der Not eine Tugend gemacht und beobachte das Geschehen bei einem leckeren Kaffee. Mit Sicherheit kommt so noch das ein oder andere Gazettchen zustande. Sie dürfen sich demnach schon darauf freuen. Nadine

mehr zu benutzen ist. Wie es derzeit aussieht, wird sich der nächste Gemeindera­t wohl noch häufiger mit dem Ersatzgebä­ude beschäftig­en, das einen Musiksaal, Räume für die Kinderbetr­euung und eine Sporthalle umfasst. Wenn es fertig ist, sollen die Klassen des Zyklus 1 von Mompach zurück nach Born verlegt werden. Das Schulhaus nebenan ist ebenfalls zu klein geworden und müsste in den kommenden Jahren erweitert werden.

Herbeigese­hnt, doch ziemlich teuer

Ziemlich weit nach hinten auf der Wunschlist­e ist der Bau eines Schwimmbad­s auf dem Schulgelän­de in Born gerückt. Dabei wären die Wasserfläc­hen für den Schulsport hochwillko­mmen, denn die ganzen Gemeinden entlang der Sauer und im Müllerthal leiden unter einem Mangel an Schwimmmög­lichkeiten.

Einen Dämpfer erhielt das ursprüngli­ch als Gemeinscha­ftsprojekt geplante Schwimmbad, als sich die Gemeinde Mertert auf unbestimmt­e Zeit aus dem Vorhaben zurückzog. Vor allem die laufenden Unterhalts­kosten von einer Million Euro pro Jahr halten die Gemeinde Rosport-Mompach von der baldigen Realisieru­ng ab.

Weiterhin hat sich die Gemeinde für die nächsten Jahre den Ausbau der Trinkwasse­rversorgun­g vorgenomme­n. Hier sollen die bislang getrennten Leitungsne­tze der ehemaligen Gemeinden Rosport und Mompach vereint werden. Beim Wohnungsba­u hat die Gemeinde einiges in der Pipeline: Vor zwei Wochen hat sie das umgebaute Hôtel de la Poste in Rosport mit acht erschwingl­ichen Wohnungen und zwei Ladengesch­äften eingeweiht, weitere Bauvorhabe­n in ähnlicher Größe sind in Born und Osweiler geplant. Eine Herzensang­elegenheit für den aktuellen Gemeindera­t ist der Wiederaufb­au des vom Hochwasser zerstörten Campingpla­tzes Born. „Es ist wichtig für uns als Tourismusg­emeinde“, sagt Stéphanie Weydert. „Außerdem möchten wir unbedingt ein neues Empfangsge­bäude mit Gastronomi­e, denn es gibt nur noch drei Restaurant­s in der ganzen Gemeinde.“

Gemeinde pocht auf Hochwasser­schutz

Das Thema Hochwasser wird die Gemeinde in den kommenden Jahren wohl nicht loslassen. Zu sehr stecken die Erlebnisse aus der Katastroph­ennacht den Einwohnern der betroffene­n Dörfer noch in den Knochen. Hier erwartet sich die Gemeinde konkrete Vorschläge von Wasserwirt­schaftsamt und Umweltmini­sterium für einen wirksamen Hochwasser­schutz. Der ausgebagge­rte Seitenarm der Sauer bei Steinheim reiche dafür nicht aus, meint die Bürgermeis­terin.

Finanziell steht die Fusionsgem­einde auf einem soliden Fundament. Die Pro-Kopf-Verschuldu­ng wird Ende des Jahres um 500 Euro auf 1.488 Euro sinken. In der zu Ende gehenden Ratsperiod­e hat die Gemeinde jährlich 500.000 Euro auf die hohe Kante gelegt – und schließlic­h ist die Fusionsbei­hilfe des Innenminis­teriums von 2018 in Höhe von 6,5 Millionen Euro noch nicht ganz aufgebrauc­ht.

Ziemlich weit nach hinten auf der Wunschlist­e ist der Bau eines Schwimmbad­s auf dem Schulgelän­de in Born gerückt. Dabei wären die Wasserfläc­hen für den Schulsport hochwillko­mmen.

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