Esch plant neues Zuhause für seine Unternehmen
Ein Handwerker-Hof soll den Platzmangel der Betriebe lösen. Am Freitag stellte die Gemeinde zwei Standorte für das Projekt vor
Die Escher Unternehmen klagen schon seit Längerem über einen sich zuspitzenden Platzmangel auf dem Stadtgebiet. Eine Lösung für das Problem rückt nun in greifbare Nähe, denn der sogenannte Handwerker-Hof, ein zentraler Standort, an dem sich die lokalen Betriebe der Südgemeinde niederlassen könnten, soll Realität werden. Am Freitag stellte der Escher Schöffenrat die entsprechenden Pläne vor.
Bereits im vergangenen Jahr forderten die „Escher Betriber“, der Dachverband der kleinen und mittelgroßen Unternehmen der Südgemeinde, einen solchen Handwerker-Hof. Sie schlugen damals das Gelände des ehemaligen TwinergKraftwerks neben der Autobahn A4 als möglichen Standort vor. Daraus wurde aber nichts, stattdessen soll dort in Zukunft ein Werk des belgischen Landmaschinen-Herstellers Joskin entstehen.
Zwei Standorte für den Handwerker-Hof
Für den Handwerker-Hof stellte der Escher Schöffenrat daher am Freitag zwei neue Standorte vor, auf welche sich der Hof in Zukunft verteilen soll. Zum einen ist dies ein Gelände nahe dem Kreisverkehr Ehleringen, also nur unweit des früheren Twinergie-Standortes entfernt, zum anderen soll auch im geplanten Viertel Metzeschmelz zwischen Esch und Schifflingen ein Teil des Handwerker-Hofes angesiedelt werden.
Kleinere Unternehmen könnten sich demnach am Standort im Viertel Metzeschmelz, das weitestgehend autofrei gestaltet werden soll, niederlassen. „Die dortigen Industriehallen sind quasi dafür prädestiniert, um einen Handwerker-Hof zu beherbergen“, begründet der Escher Bürgermeister Georges Mischo (CSV). Größere Unternehmen, die auf eine Anbindung ans Straßennetz angewiesen sind, könnten hingegen den geplanten Standort des Handwerker-Hofs am Kreisverkehrs Ehleringen nahe der Industriezone ZARE nutzen. Das Ziel, das die Lokalpolitik mit dem Projekt verfolgt, ist derweil klar: „Wir wollen vermeiden, dass Unternehmen Esch aus Platzgründen verlassen und sich anderswo niederlassen“, so Mischo. Ebenso soll ein solcher Handwerker-Hof die lokalen Unternehmen allgemein stärken und sichtbarer machen sowie zur ökologischen Transition beitragen, wie Schöffe Pim Knaff (DP) erklärte.
Umfrage soll weitere Erkenntnisse liefern
Auch gehe es darum, bestehende Arbeitsplätze zu erhalten und neue zu schaffen, erklärte Schöffe Christian Weis (CSV). So könnten neben reinen Handwerksbetrieben auch etwa Freiberufler in den neuen Strukturen ein Zuhause finden, wie Gerard Thein, Geschäftsführer des Bauunternehmens Bonaria et frè
Wir können damit ein Vorbild für andere Gemeinde im Land sein. Gerard Thein, Vertreter der „Escher Betriber“
res und Vertreter der „Escher Betriber“, erklärte. Er zeigte sich am Freitag allgemein erleichtert über die Pläne der Gemeinde zum Bau eines Handwerker-Hofes. „Wir können damit ein Vorbild für andere Gemeinde im Land sein“, so Thein.
Als Vorbereitung auf den Handwerker-Hof und um allgemein stärker auf die Bedürfnisse der lokalen Betriebe eingehen zu können, soll ab kommender Woche indes eine Studie im Auftrag der Stadt Esch durchgeführt werden, wie Pim Knaff erläutert. Die Studie soll weitere Informationen über die Anzahl, Größe oder Mitarbeiterzahl der in Esch ansässigen Unternehmen liefern. Zudem sollen die Unternehmen angeben können, wie zufrieden sie mit der Situation in Esch sind. Mit Ergebnissen der Umfrage ist im Herbst zu rechnen, so Knaff.