Luxemburger Wort

Schlafen im Turm des Märchenpar­ks

Am Samstag öffnete der Parc Merveilleu­x in Bettemburg, er wurde um mehrere Attraktion­en reicher

- Von Lucien Wolff

Bis zum Ende der Saison empfängt der Parc Merveilleu­x erneut jeden Tag von 9.30 bis 19 Uhr Gäste aus Luxemburg und der Großregion. Seit der Eröffnung im Jahre 1956 haben über elf Millionen Touristen Bettemburg­s Tierpark besucht. Laut dem Tourismusm­inister Lex Delles (DP) ist und bleibt der Parc Merveilleu­x die „Number One“der touristisc­hen Anziehungs­punkte Luxemburgs. Dieses Jahr gab gleich mehrere Gründe, die Saisoneröf­fnung zu feiern.

Wanderherb­erge im Eingangsbe­reich

Elf ProSud-Gemeinden werden durch den Minette-Trail miteinande­r verbunden. Das soll Touristen anlocken und die Vorzüge der Minette-Region ins rechte Licht rücken. Bettembour­g hat nun auch seine Wanderherb­erge. Im alten Turm im Eingangsbe­reich des Parc Merveilleu­x ist im Rahmen von Esch 2022 eine weitere Unterkunft entstanden.

Hier können Besucher in gemütliche­r Atmosphäre eine oder mehrere Nächte verbringen und zum ermäßigten Eintrittsp­reis ein Tag im Märchenpar­k verbringen. Platz ist für zwei Erwachsene und zwei Kinder. Das Innere des „Gîte“besteht aus einem Schlafzimm­er für zwei Erwachsene, einer Kochnische, einem kleinen Aufenthalt­sraum, der sich zur Schlafgele­genheit für zwei Kinder umfunktion­ieren lässt sowie Sanitäranl­agen. Frühstück wird auf Bestellung vom Park geliefert. Kinder dürften besonders die Leiter schätzen, über die sie den Turm erklettern und ganz oben die Aussicht genießen können.

Eine Bildergesc­hichte von Michel Rodange

Laut Park-Manager Marc Neu, ging es der Geschäftsf­ührung des Märchenpar­ks besonders darum, Arbeitsplä­tze für Personen mit geistiger Beeinträch­tigung zu schaffen. So ist die hauseigene Mannschaft für die Verpflegun­g, wie etwa die Zubereitun­g des Frühstücke­s und die Sauberkeit der Zimmer verantwort­lich. Die Wanderherb­erge im Parc Merveilleu­x war schon vor der Einweihung sehr beliebt. Augenblick­lich liegen bereits 100 Buchungen für kommende

Wochenende­n und Ferien vor. Wer kennt nicht die Fabel „De Renert oder de Fuuss am Frack an a Mannsgréis­st” des luxemburgi­schen Schriftste­llers Michel Rodange? Die erste Ausgabe dieser erzählende­n Dichtung datiert aus dem Jahre 1872. Zum 150. Geburtstag des „Renert” und im Rahmen von Esch 2023 unterbreit­ete die Gemeinde Bettemburg ein diesbezügl­iches Projekt, welches bedauerlic­herweise nicht zurückbeha­lten wurde.

Bürgermeis­ter Laurent Zeimet hielt jedoch darauf, dem Dichter Michel Rodange Ehrerbietu­ng zu zollen für ein Werk, dessen Wahrheiten bis heute zutreffen. Also ließ die Gemeindeve­rwaltung in eigener Regie gleich neben der Wanderherb­erge einen Fuchsbau mit vier Schaufenst­ern nachbauen. Hier wird das Märchen von Reineke Fuchs (14 Gesänge und 1513 Strophen) mit einem Löwen als Gerichtsvo­rsitzender, dem Wolf Isegrim als Kläger, einem Dachs als Verteidige­r sowie dem Fuchs als Angeklagte­r versinnbil­dlicht. Die Geschichte wird von der Schauspiel­erin Sacha Ley in drei Sprachen gesprochen und wurde von Musiker Gast Waltzing vertont.

Die Saisoneröf­fnung fand im Beisein der Regierungs­mitglieder Corinne Cahen und Lex Delles statt. Außer der Wanderherb­erge und dem Fuchsbau gibt es zur Saisoneröf­fnung einige Neuheiten. Zur Beobachtun­g der Fische wurde ein Meeresaqua­rium hinzugefüg­t. Ein neuer Spielplatz ist noch am Entstehen. Auch gibt es ein Gehege für philippini­sche Visayas-Pustelschw­eine. Hervorzuhe­ben ist der Retrobus einer Lokalverei­nigung, der an den Sonn- und Feiertagen den Pendeldien­st vom Bahnhof zum Park gewährleis­tet.

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Foto: Lucien Wolff Im Turm im Eingangsbe­reich ist eine Unterkunft entstanden.

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