Luca Tomassini glaubt fest an das Doublé
Der Linksaußen des HB Esch ist beim amtierenden Meister nicht mehr wegzudenken. Der Teamplayer hat einen Traum
Es sei weitaus schwieriger geworden, wieder Meister zu werden. Mit Felix Werdel (ins französische Saarebourg), Christian Bock (Laufbahnende, neuer Präsident) und auch Sacha Pulli (berufliche Gründe und Studium) sind drei einstige Leistungsträger entweder nicht mehr dabei oder nur eingeschränkt im Kader. Somit muss sich der Meister der vergangenen vier Jahre mächtig strecken, um wieder ganz oben zu sein.
Das jedenfalls schätzt auch Luca Tomassini so ein, der nach seiner
Rückkehr vom deutschen Drittligisten Longericher SC wieder so richtig durchgestartet ist beim HB Esch. Der Allrounder, der als Kreisläufer, Linksaußen und im linken Rückraum agiert, hatte im Rahmen seines Bachelor-Studiums im Fach Sportmanagement in Köln den Handball mit seiner beruflichen Zukunft verbunden.
„Das waren zweieinhalb super schöne Jahre bei einem tollen Verein“, blickt Tomassini zurück. Die Unterschiede zwischen der dritten deutschen Liga und der Axa League in Luxemburg sind für den in der Hauptstadt geborenen und in Steinbrücken lebenden Handballer marginal. „Die fünf Topteams in Luxemburg können mit den Spitzenclubs der dritten Liga mithalten.“
Aktuell sieht sich der beim HB Esch in der Jugend ausgebildete und am 4. April 26 Jahre alt werdende Linksaußen in starker Form. „Ich fühle mich gut, der Kopf ist frei“, berichtet der neunfache Torschütze bei der Niederlage in Berchem (29:35), der beim 35:26-Erfolg am Freitagabend bei Käerjeng wenig Spielzeit bekam, aber dennoch zufrieden war.
„Es tut enorm gut, weil Enes Agovic auf der Linksaußen-Position wieder zurück ist. Er hat ein richtig gutes Spiel gemacht, das ihm viel Selbstvertrauen geben wird“, sagte Tomassini. Entscheidend für den in jeder Hinsicht klaren Sieg sowie die Rückkehr an die Tabellenspitze seien der große Kader und die gute Verteidigung.
Bereits im Alter von 16 Jahren stand Tomassini unter dem damaligen Escher Trainer Werner Klöckner erstmals für die erste Mannschaft seines Heimatvereins auf der Platte. „Da wurde ich gleich in ein Champions-League-Match reingeworfen. Das war eine geniale Erfahrung.“Derzeit ist er in Esch gesetzt. „Als Linksaußen bin ich ein
Abschlussspieler, das macht diese Position besonders“, berichtet der gelernte Kreisläufer, der ab und an auch im linken Rückraum agiert.
Tomassini hat einen Traum, den er beharrlich verfolgt. „Ich bin ein Teamplayer, der für die Mannschaft alles gibt und nie aufsteckt. Doch eines Tages möchte ich gerne im zentralen Rückraum spielen, weil ich dort im Spielaufbau noch mehr eingebunden bin und das Spiel lenken kann.“Nach der aktiven Laufbahn schließt der dynamische Rechtshänder ein Engagement als Trainer nicht aus. Die Escher U11 coacht er bereits.
Doch vorher möchte Tomassini unbedingt noch das Doublé gewinnen. In der Meisterschaft ist Esch wieder an der Spitze und nächsten Donnerstag steigt in der Coque das Pokal-Halbfinale gegen Berchem. „Da haben wir noch etwas gutzumachen.“