Cannabisfirmen rüsten sich für Legalisierung
Produzenten und Händler setzen auf lukrative Geschäfte
Die geplante Legalisierung von Cannabis in Deutschland ist auch für ausländische Firmen interessant: sie bereiten sich bereits darauf vor, in den potenziellen großen Markt zu drängen. „Wir haben nicht so hohe Sicherheitsauflagen für den Anbau wie in Deutschland und nur ein Viertel der Stromkosten“, sagt der Gründer von TB Farming im schweizerischen Schönenberg an der Thur, Mike Toniolo.
Wenn Cannabis in Deutschland legalisiert würde, könne er schnell hochwertiges Freizeitcannabis liefern. Der Ausbau der Produktion von 1,2 auf 6,5 Tonnen im Jahr sei schon geplant. „Im Fall einer Legalisierung entsteht einer der größten Cannabis-Märkte für den Freizeitkonsum, vielleicht sogar der größte Markt weltweit“, sagt Benedikt Sons, Mitgründer des Cannabis-Händlers Can
Avis de sociétés sativa. Am Firmensitz in MörfeldenWalldorf nahe Frankfurt können bisher rund zehn bis 20 Tonnen Medizinalcannabis gelagert werden. Cansativa ist die einzige Firma in Deutschland, die medizinisches Cannabis aus hiesigem Anbau vertreiben darf.
Auch Cansativa hofft auf die Legalisierung. Die deutschen Regierungsparteien SPD, Grüne und FDP haben im Koalitionsvertrag vereinbart, eine kontrollierte Abgabe der Droge an Erwachsene zu Genusszwecken in lizenzierten Geschäften möglich zu machen. Einen Gesetzesentwurf will Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) in Kürze vorlegen. Cannabis für den medizinischen Bedarf ist schon seit 2017 freigegeben. Es ist aber nicht ausgeschlossen, dass die EU ein Veto gegen die deutschen Pläne einlegt. dpa