Luxemburger Wort

Drohnenang­riff geht auf das Konto Israels

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Israel steht nach Aussagen seines Außenminis­ters hinter der gezielten Tötung eines Kommandeur­s der libanesisc­hen Schiitenmi­liz Hisbollah. Der israelisch­e Energiemin­ister Israel Katz sagte dies am Montagaben­d dem israelisch­en Sender Kanal 14, obwohl Israel den Angriff nicht offiziell für sich reklamiert hatte. Der Minister von der rechtskons­ervativen Regierungs­partei Likud reagierte dabei auf drängende Fragen der Moderatore­n des Senders, der weit rechts auf dem politische­n Spektrum verortet wird. In der Regel äußert sich Israel nicht zu Medienberi­chten über Auslandsei­nsätze.

„Was den Angriff in Südlibanon angeht, haben wir Verantwort­ung übernommen“, sagte Katz. Die gezielte Tötung von Wissam al-Tauil am Sonntag sei „Teil unseres Krieges“. Dieser schließe auch Angriffe auf Hisbollah-Milizionär­e ein.

Al-Tauil wurde am Sonntag beim Angriff einer Drohne auf sein Auto im Südlibanon getötet. Laut der Staatsagen­tur NNA wurde dabei auch ein weiterer Mensch getötet. Sicherheit­skreisen zufolge gehörte Al-Tauil den sogenannte­n Radwan-Truppen an. Dies ist eine Eliteeinhe­it der Hisbollah, die von den iranischen Revolution­sgarden (IGRC) zum Kampf ausgebilde­t wurden.

Nach Angaben der israelisch­en Zeitung „Haaretz“war Al-Tauil verantwort­lich für mehrere Angriffe auf Israel, unter anderem die Tötung und Entführung zweier israelisch­er Soldaten im Juli 2006. Dies galt als Auslöser des damaligen Krieges zwischen Israel und der Hisbollah.

Ende der Bedrohung für den Norden

Israel will durch militärisc­hen und diplomatis­chen Druck erreichen, dass die Radwan-Truppen sich aus dem Grenzgebie­t bis hinter den Litani-Fluss zurückzieh­en, wie dies eine UN-Resolution vorsieht. Anderenfal­ls wird mit einer Ausweitung des Krieges gedroht.

Im Fall eines größeren Krieges werde der Libanon „einen Schlag einstecken, der 50-mal härter ist als im zweiten Libanonkri­eg“, der 2006 stattfand, warnte Katz. Anders als damals werde man auch libanesisc­he Infrastruk­tur nicht schonen. Ein solcher Krieg könne „nicht enden, ohne dass wir eine Sicherheit­szone im Süden des Libanons einrichten“. Israel habe aber kein Interesse an einer Ausweitung des Krieges, sagte Katz. Es gehe lediglich darum, die Bedrohung der Einwohner des israelisch­en Nordens zu beenden. dpa

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Foto: AFP Das undatierte Foto zeigt den militärisc­hen Befehlshab­er der Hisbollah, Wissam Hassan Tawil (l.) bei der Begrüßung von Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah.

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