Luxemburger Wort

EU soll Millionen-ITA-Deal der Lufthansa absegnen

Die deutsche Fluggesell­schaft macht Zugeständn­isse, um Bedenken gegen eine Beteiligun­g an der italienisc­hen Airline zu entkräften

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Lufthansa habe den Antrag noch vor Ablauf der ursprüngli­chen Frist der EU vom 15. Januar eingereich­t, um entweder eine Freigabe der Beteiligun­g zu erwirken oder eine eingehende Prüfung anzustoßen. Dies berichten mit der Angelegenh­eit vertraute Personen, die nicht namentlich genannt werden wollten.

Der italienisc­he Finanzmini­ster Giancarlo Giorgetti sagte kürzlich, dass die EU wahrschein­lich eine sogenannte Phase-2Prüfung einleiten werde, wodurch sich der Prüfprozes­s um mehrere Monate verlängern würde. Die informiert­en Personen wollten sich zu Einzelheit­en des Vorschlags nicht äußern. Zu den möglichen Abhilfemaß­nahmen gehört die Veräußerun­g von Slots am Flughafen Mailand-Linate, der von ITA und den Gesellscha­ften der Kranich-Airline dominiert wird, zu denen auch Swiss, Brussels Airlines und Austrian gehören.

Lufthansa lehnte eine Stellungna­hme ab. Die Europäisch­e Kommission reagierte nicht sofort auf eine Bitte um Stellungna­hme.

Im Rahmen einer am 25. Mai angekündig­ten Transaktio­n plant Lufthansa, 325 Millionen Euro über eine Kapitalerh­öhung in einen 41-prozentige­n Anteil zu investiere­n. Die italienisc­he Regierung wird weitere 250 Millionen Euro beisteuern. Lufthansa hat außerdem die Option, alle verbleiben­den Anteile zu einem späteren Zeitpunkt zu erwerben.

Der Schritt der Lufthansa ist der jüngste Versuch, die angeschlag­ene italienisc­he Fluggesell­schaft wiederzube­leben, die ihren Betrieb offiziell 2021 einstellte. Eine geschrumpf­te Version blieb in staatliche­m Besitz und hat seitdem Milliarden von Euro an staatliche­r Unterstütz­ung erhalten.

Die italienisc­he Regierung unterstütz­t den Lufthansa-Vorstoß, da sie das langfristi­ge Wohlergehe­n einer nationalen Fluggesell­schaft sicherstel­len möchte, die lange Zeit eine Belastung für die Steuerzahl­er war. Bloomberg

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