Zahl der Firmenpleiten im Bausektor explodiert
Dunkle Wolken über Baufirmen und eine leichte Besserung in der Gastronomie: Creditreform legt die Jahresbilanz der Insolvenzen 2023 vor
Creditreform hat die Entwicklung der Zahlen der Insolvenzen in Luxemburg im Jahr 2023 analysiert und mit den Vorjahreszahlen verglichen. „Im Jahr 2023 ist ein Rückgang um sechs Prozent auf 944 Konkurse per 31. Dezember 2023 im Vergleich zum Jahr 2022 festzustellen“, betont Juan Santiago, Geschäftsführer von Creditreform Luxembourg. Bei Luxemburgs Nachbarländern verzeichnet Deutschland einen Anstieg der Unternehmenspleiten von 23,5 Prozent, Belgien einen Anstieg von 9,65 Prozent und Frankreich ein Plus von 34,4 Prozent.
Der Bausektor in Luxemburg verzeichnet allerdings im Vergleich zu 2022 einen starken Anstieg der Pleiten gegenüber 2022 mit einem Plus von 35 Prozent: Unternehmen, die seit mehr als fünf Jahren bestehen, sind mit 558 Konkursen in Luxemburg am stärksten betroffen, während Unternehmen mit einem Alter von weniger als fünf Jahren 386 Konkurse zu verzeichnen haben.
Im Vergleich zwischen 2017 und 2020 betrug die durchschnittliche Konkursquote bei Unternehmen, die weniger als fünf Jahre alt waren, etwa 24 Prozent und bei Unternehmen mit mehr als fünf Jahren 76 Prozent.
177 Insolvenzen im Handelssektor
Der Sektor „Dienstleistungen“bleibt nach der Analyse von Creditreform Luxembourg mit 497 Insolvenzen trauriger Spitzenreiter. Trotz dieser hohen Zahl ist im Vergleich zu 2022 mit 571 Insolvenzverfahren sei aber ein Rückgang zu verzeichnen. In der Baubranche müsse hingegen ein deutlicher Anstieg verzeichnet werden. Die Zahl der Insolvenzen im Bausektor unterstreicht die Krise mit einem Anstieg um 34,78 Prozent auf 155 Fälle im Jahr 2023 (115 im Jahr 2022). Die Zahl der Verfahren im Handelssektor ist rückläufig, so gibt es im Jahr 2023 177 Insolvenzen im Vergleich zu 195 im Vorjahr. In der Fertigungsindustrie gab es neun Insolvenzen im Jahr 2023, während es 2022 noch 14 waren. Der Horesca-Sektor weist einen Rückgang von 4,50 Prozent auf, das entspricht 111 Fällen in 2022 im Vergleich zu 106 Fällen im Jahr 2023.
Bei den Aktiengesellschaften stellt Creditreform einen deutlichen Rückgang von 107 Konkursen beziehungsweise 32,82 Prozent im Vergleich zu 2022 fest. Dieser Rückgang sei sicherlich darauf zurückzuführen, dass die Zahl der Neugründungen dieser Rechtsform im Jahr 2023 gegenüber 2022 um rund 30 Prozent zurückgegangen ist.
Creditreform Luxembourg erwartet, dass die Zahl der Insolvenzen im Jahr 2024 steigen wird, wobei zu berücksichtigen ist, dass das Insolvenzgeschehen Luxemburg im Vergleich zu den Vorjahren noch immer nicht das
: Die zukünftige Entwicklung zeigen wird, ob Luxemburg durch die staatlichen Maßnahmen auch weiterhin von der Insolvenzwelle verschont bleiben kann. Juan Santiago,Geschäftsführer von Creditreform Luxembourg
Niveau vor der Covid-Krise erreicht hat. Zwischen 2018 und 2019 lag die durchschnittliche Zahl der Insolvenzen bei 1229 im Jahr.
Mit Blick auf die staatlichen Hilfen für die Unternehmen merkt Juan Santiago an, dass „die zukünftige Entwicklung zeigen wird, ob Luxemburg durch die staatlichen Maßnahmen auch weiterhin von der Insolvenzwelle verschont bleiben kann“.